Aufgalopp 335: Vom Freud und Leid der Arc-Aspiranten

Wie schnell sich die Rennsportwelt noch ändern kann. Es ist gerade ein paar Wochen her, da schien der Prix de l'Arc de Triomphe ein Aufeinandertreffen von lauter vierbeinigen Superstars zu werden. Australia, Sea The Moon, Taghrooda, Treve, ein regelrechter Showdown kündigte sich an. Doch nach dem vergangenen Wochenende ist es nicht einmal klar, wer denn nun am ersten Oktober-Sontag als individueller Favorit zum Start galoppieren wird. Australia, nach vorjähriger Aussage von Aidan O’Brien das beste Pferd, das er jemals trainiert hat, läuft nicht, die Karriere von Sea The Moon ist beendet, Treve hat in diesem Jahr noch nicht ansatzweise die Brillanz des Vorjahres gezeigt und Taghrooda verlor ihren Nimbus unlängst in York. Letztere wird bei manchen Buchmachern allerdings wieder als Favoritin geführt, als Notlösung, oder weil vielleicht ihrem Trainer John Gosden in einer für ihn ohnehin großen Saison ein weiterer großer Treffer zugetraut wird. Da in Frankreich noch die Stallwette gilt, dürfte zumindest am Toto Al Shaqab Racing favorisiert werden. Scheich Joann hat sich inzwischen an so vielen Cracks beteiligt, dass schnell der Überblick verloren wird. Aber, wenn wir richtig addieren, laufen Ectot, Treve und Ruler of the World in seinen Farben, damit ist der Totofavorit gefunden.

Aus der öffentlichen Diskussion weitgehend verschwunden sind die japanischen „Arc“-Starter. Das liegt daran, dass sie schon länger nicht am Start waren und deshalb niemand so recht über deren Fitness Bescheid weiß. Es hat, daran sei erinnert, noch nie einen japanischen Sieg in dem Rennen gegeben, aber die Chancen waren selten so gut.

Und dann gibt es auch noch einen Starter aus Deutschland namens Ivanhowe. Über den wird eigentlich auch nicht viel geredet. Das wird den Beteiligten nur recht sein.