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Aufgalopp 806

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 806 vom Freitag, 01.03.2024

Es soll Leute geben, die es nicht ungern sehen würden, wenn der FC Bayern München in diesem Jahr nicht Deutscher Fußballmeister wird. Schon aus Gründen der Abwechslung. Schließlich entbehrt es nicht einer gewissen Langeweile, wenn immer derselbe Name ganz oben steht, geht es um sportliche Leistungen. Das ist im Galopprennsport nicht anders. Vielleicht nicht bei Pferden, denn ungeschlagene Cracks erhalten in der Regel einen Kultstatus. Aber wo bleibt die Spannung, wenn Trainer Willie Mullins gefühlt jedes Hindernisrennen in Irland mit einem “Gr”-Zusatz gewinnt. 

Und Charlie Appleby dominiert derzeit die Rennen in Meydan in kaum gekannter Weise. 21 Rennen hat er bisher beim Carnival gewonnen, 52 Starter hatte er gesattelt, aber das war in gerade einmal 31 Rennen. Von den zehn Gr.-Rennen auf Gras seit Dezember hat er neun für sich entschieden - im zehnten hatte er keinen Starter. Konkurrenz ist kaum zu sehen. Die Godolphin-Abteilung von Saeed Bin Suroor, der beim vergangenen Carnival noch sieben Rennen gewinnen konnte - Appleby stellte damals 15 Sieger - ist außer Form, sie hat noch keinen einzigen Sieger gestellt. Internationale Konkurrenz ist kaum zu sehen. Der einstige Rivale Mike de Kock reist aus Südafrika nicht mehr an, aus Südamerika kam schon länger kein gutes Pferd mehr, die Australier bleiben daheim, sie verdienen dort genug Geld, die Japaner reisen in der Regel erst zum World Cup Day an. Und Europa macht sich rar. 

Die Konkurrenz von Bahrain, Katar und aktuell Saudi-Arabien macht Dubai schon zu schaffen, sie zieht Starter ab. Das führt dazu, dass sich die meisten Trainer auf eine Bahn konzentrieren, die Godolphin-Crew logischerweise auf das Land des Chefs. Die Konkurrenz hat dann halt das Nachsehen.

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