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Neue Hengste in Deutschland - Ross

Vorne mit dabei: Ross bei seinem zweiten Platz in der Godolphin Mile. www.galoppfoto.de

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 551 vom Freitag, 18.01.2019

Luckaitz im südbrandenburgischen Landkreis Oberspreewald-Lausitz ist gewiss etwas abseits der rennsportlichen Zentren, doch hat die Familie Paulick in der Vergangenheit bewiesen, dass dort bessere Pferde gezogen und trainiert werden können. Einen Deckhengst hat es in den letzten Jahren auch immer gegeben, wobei dieser nie an mangelnder Beschäftigung gelitten hat, denn die eigene Herde ist durchaus umfangreich. 2019 gibt es einen Neuzugang, denn vor einigen Tagen hat dort Ross Einzug gehalten, für den eine Decktaxe von 1.000 Euro verlangt wird.

33 Starts hat der jetzt Siebenjährige in den Farben des Stalles Domstadt in der Obhut von Trainer Peter Schiergen absolviert, ist viel gereist und hat dabei seine besten Leistungen in Dubai gezeigt. Vier Rennen hat er gewonnen, rund 430.000 Euro verdient, sein höchstes Rating lag bei 95kg.

Dreijährig gewann er dreimal: Gleich beim Debut über 1400 Meter in Krefeld, dann im Herbst zweimal in Deauville, zuletzt den Prix Luthier, ein über 1500 Meter führendes Listenrennen auf Sand gegen 15 Gegner. Neben einem zweiten Platz auf Listenebene in Düsseldorf war seine beste Leistung im Sommer in Deutschland wohl der fünfte Rang in der Goldenen Peitsche (Gr. II). Anfang 2016 ging es zum ersten Mal nach Meydan, bei drei Starts war Platz zwei im Burj Nahaar (Gr. III) über 1600 Meter zu verzeichnen. In Europa sprang später noch Rang vier im Prix Edmond Blanc (Gr. III) heraus.

Seine herausragenden Vorstellungen zeigte er sicher beim zweiten Aufenthalt in Dubai: Im Burj Nahaar wurde er erneut Zweiter, lief dann in der von Second Summer (Summer Bird) gewonnenen Godolphin Mile (Gr. II) als Zweiter ein großes Rennen, wobei er so gute Pferde wie den Gr. I-Sieger Sharp Azteca (Freud), Heavy Metal (Exceed and Excel) und North America (Dubawi) hinter sich ließ. Im August des Jahres gewann er noch über 1300 Meter auf Sand in Deauville, reiste dann sogar in die USA, wo er bei zwei Starts Fünfter in den Kelso Stakes (Gr. II) wurde. Der sechsjährige Ross konnte bei sechs Versuchen in Dubai und Frankreich zumindest noch einige Platzgelder sammeln.

Er ist ein Sohn des inzwischen zwanzig Jahre alten Acclamation (Royal Applause), seit Jahren eine feste Größe in der Spitzengruppe der europäischen Vererber. Er hat sich auch längst einen Namen als Vater erfolgreicher Deckhengste gemacht, an der Spitze ist Dark Angel zu nennen, dazu Equiano. Im Gestüt sind inzwischen auch der Breeders‘ Cup-Sieger Expert Eye sowie Aclaim, Harbour Watch, Mehmas und Lilbourne Lad. Acclamation ist auch Vater der Gr.I-Siegerin Marsha.

Die Mutter ist die aus den USA importierte Ronja. Rüdiger Alles von der IVA hatte sie im September 2008 für 50.000 Dollar in Keeneland gekauft. Bei nur wenigen Starts hat sie zweijährig in Krefeld und dreijährig den Henkel Stutenpreis (LR) in Düsseldorf über 1600 Meter gewonnen. Ross ist ihr Erstling danach hat sie die Siegerinnen Athena’s Aegis (Acclamation), zweimal in den USA erfolgreich, und Lady Doncaster (Harbour Watch) gebracht, Letztere wird von Caroline Fuchs trainiert. Vierjährig ist Sir Commander (Lethal Force), der mehrfach platziert gelaufen ist und jetzt in Katar steht. Er war als Fohlen, Jährling und Dreijähriger im Ring, hatte als Jährling 130.000 Euro bei Goffs gekostet. Die von Peter Schiergen für den Züchter trainierte Rope a Dope (Bungle Inthejungle) war vergangenes Jahr Siegerin im Badener Jugend-Preis.

Ronja, eine Tochter des Gr. I-Siegers El Corredor (Mr. Greeley) ist Schwester zu zwei Siegern, die nächste Mutter war zweifache Siegerin. Sie wiederum ist Schwester von Regal Sanction (Regal Classic), Sieger im Pegasus Handicap (Gr. II) und Deckhengst.

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