Drucken Redaktion Startseite

Vor dem Mülheim-Renntag: Das Interview mit Daniele Porcu

Der italienische Jockey Daniele Porcu nimmt am Sonntag beim Saisonfinale auf der Mülheimer Galopprennbahn fünf Ritte wahr. Foto: Redaktion MSPW - www.muelheim-galopp.de

Autor: 

Pressemitteilung

Der italienische Jockey Daniele Porcu hat eine ganz besondere Beziehung zur Galopprennbahn am Mülheimer Raffelberg, auf der am Sonntag der letzte Renntag der Saison 2012 (erster von acht Starts um 13.00 Uhr) über die Bühne geht. Denn vor acht Jahren hatte der heute 29-Jährige seinen ersten Deutschland-Start in Mülheim absolviert. Es war der Türöffner für seine spätere Karriere auf den deutschen Galopprennbahnen. Das Interview führte die für den Mülheimer Rennverein tätige Presseagentur MSPW. Hier geht es zum kompletten Renntag mit allen Rennen, Jockeys, Trainern, Besitzern und Infos: Klick!

Vor vier Jahren kam Porcu mit Ehefrau Sally dann endgültig über die Alpen und heuerte zunächst in Iffezheim bei Trainer Miroslav Rulec an. Danach war er für Sascha Smrczek in Düsseldorf tätig. Seit Beginn dieser Woche ist er am Stall von Markus Klug (Heumar/Gestüt Röttgen) tätig. Sein bisher größter Erfolg war der Gewinn des Premio Roma, einem Rennen der höchsten Kategorie, 2008 mit Estejo in Rom. Am Sonntag in Mülheim nimmt Porcu fünf Ritte wahr. Wir sprachen mit Daniele Porcu, der kürzlich verletzungsbedingt mehrere Wochen pausieren musste, vor seinem erneuten Auftritt am Raffelberg.

Frage: Daniele Porcu, Sie kommen immer gerne an den Raffelberg, oder?

Porcu: „Das stimmt. Denn in Mülheim habe ich 2004 mein erstes Rennen in Deutschland bestritten. So etwas vergisst man nicht. Der Bremer Trainer Pavel Vovcenko hatte mir eine Chance gegeben. Mit der Stute Kalifornia Blue sprang immerhin Rang fünf heraus.“

Frage: Sie sind seit wenigen Tagen am Stall von Markus Klug in Heumar beschäftigt. Allerdings ist kein Klug-Pferd in Mülheim am Start.

Porcu: „Ich bin zwar erst seit wenigen Tagen in Heumar, habe mich aber schon sehr gut eingelebt. Mit meinem Jockey-Kollegen Eugen Frank verstehe ich mich prima. Ich hoffe darauf, dass wir so erfolgreich wie möglich sind und ich auch in einigen hochkarätigen Rennen eine Chance bekomme. Der Grund für meinen Wechsel war der Wunsch nach einer Veränderung. Das Verhältnis zu Sascha Smrczek ist nach wie vor gut. Weil wir am Stall in Heumar für den Mülheimer Renntag am Sonntag kein passendes Pferd hatten, darf ich am Raffelberg unter anderem auch noch für ihn reiten.“

Frage: Sie sind seit etwa vier Jahren in Deutschland tätig. Warum haben Sie Italien verlassen?

Porcu: „Die Stimmung in Italien war damals sehr schlecht. Mir fehlte die Perspektive. In Deutschland ist der Rennsport viel besser organisiert. Ich bin fest davon überzeugt, dass der deutsche Galopprennsport die Krise meistern wird und früher oder später wieder auf den Stand von vor 20 Jahren kommt.“

Frage: Wird es am Sonntag einen Sieg von Daniele Porcu in Mülheim geben?

Porcu: „Das kann ich nicht versprechen. Ganz gute Chancen rechne ich mir mit Dancing Shuffle für Trainer Sascha Smrczek im Zweijährigen-Rennen aus. Die Stute hatte bei ihrem letzten Auftritt in Berlin-Hoppegarten den Rennverlauf gegen sich, wurde trotzdem Dritte. Später reite ich Kim Groom in einem 1.400 Meter-Rennen für vierjährige und ältere Pferde. Ich kenne die Stute gut und komme hervorragend mit ihr zurecht. Sie ist - typisch Stute - manchmal etwas launisch und ihre Formkurve schwankt recht stark. An einem guten Tag kann sie aber in jedem Feld überraschen.“

Frage: Sie mussten kürzlich eine mehrwöchige Leidenszeit wegen eines Schlüsselbeinbruchs überstehen. Wie hart war das?

Porcu: „Nach meinem Sturz Ende August bei einem Rennen in Iffezheim sah es zunächst schlimm aus. Denn nicht nur das Schlüsselbein, auch drei Rippen waren gebrochen. Ich hatte in Köln aber eine optimale medizinische Betreuung. Deshalb musste ich mich nur etwa sechs Wochen gedulden. Das war für mich aber schon schwer genug.“

Frage: Sie sind gerade einmal 29 Jahre. Welche Ziele haben Sie sich gesetzt?

Porcu: „Vor der Saison hatte ich mir die Top 10 der Jockey-Statistik zum Ziel gesetzt. Leider ist meine Verletzungspause zu einem Zeitpunkt dazwischen gekommen, in dem die Stallform nach oben ging. Ich arbeite hart daran, ein Top-Jockey zu werden, weiß aber auch, dass ich dafür noch einige Erfahrungen sammeln muss. Ich ziehe Qualität der Quantität vor. Ein Sieg in einem hochkarätigen Rennen zählt für mich persönlich mehr als viele Erfolge in kleineren Rennen. Die Hauptsache für mich ist jedoch, dass ich überhaupt reiten darf. Anders kann ich mir mein Leben gar nicht mehr vorstellen.“

Quelle und weitere Infos: Redaktion MSPW - www.muelheim-galopp.de

Verwandte Artikel:

Block: Adsense 728 x 90
Google AdSense 728x90