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Deckplan Gestüt Hachtsee

Lord Charming und Rene Piechulek lassen sich nach dem Sieg im Preis der Deutschen Einheit feiern. www.galoppfoto.de

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 801 vom Freitag, 19.01.2024

Nachdem der Gruppe I-Vererber Tai Chi (High Chaparral) das Land Richtung Frankreich verlassen hat, wo er im Haras des Beaux eine neue Heimat gefunden hat, besitzt das Gestüt Hachtsee der Familie Norman keinen Deckhengst mehr in eigenem Besitz in Deutschland. So ist der 2024er Deckplan noch ein wenig vielfältiger und internationaler geworden, aufgesucht werden Hengste auch in Frankreich, Großbritannien und Irland. Es ist eine Mischung von “proven sires” und relativen Neulingen, wobei allerdings kein Hengst auftaucht, der in seine erste Saison als Deckhengst geht. 

Zwei Gruppe-Rennen gingen 2023 auf das Konto von in Hachtsee gezogenen Pferden, die auch in eigenem Besitz stehen, Lord Charming (Charm Spirit), der den prestigeträchtigen Preis der Deutschen Einheit (Gr. III) in Berlin-Hoppegarten gewann, und Princess Zelda (Zarak), die im Hamburger Stutenpreis (Gr. III) erfolgreich war und inzwischen in die eigene Zucht übernommen wurde. Lord Charming, sechs Jahre alt und im Wallachstatus, ist aktuell im Winterurlaub in Ohlerweiherhof, wo traditionell die jungen Pferde im Pre-Training stehen. Derzeit sind es 16 Zweijährige, die in den kommenden Wochen auf die Trainer verteilt werden. 

Die Familie von Tai Chi ist mit zwei seiner Schwestern, Töchtern der Taita (Big Shuffle), und einer Enkelin von dieser weiterhin gut vertreten. Die Mehl Mülhens-Stutenpreis (Gr. III)-Siegerin Taraja (High Chaparral) hat als Erstling die gerade in Frankreich nach einem Verkaufsrennen abgegebene Tamariske (Mastercraftsman) gebracht, zweijährig ist ein Zarak-Hengst, Alson ist ihr Partner. Tadai (Dai Jin), die bei wenigen Starts gewonnen hat, wird dieses Jahr nicht gedeckt. Eingestellt wurde deren Tochter Tamarinde (Amaron), die vergangene Saison in Compiègne gewann und Zweite im Karin Baronin von Ullmann-Schwarzgold-Rennen (Gr. III) war. Sie geht zu Cracksman. 

Zwei Stuten reisen zu Coolmore-Hengsten. Akela, die dauerhaft im Haras du Long Champ von Barbara Moser in Frankreich stationiert ist, zu Blackbeard geht, hat in eigenen Farben in Fontainebleau über 1800 Meter gewonnen und war Dritte im Prix Rose de Mai (LR). Ihr Erstling Adele (Almanzor), jetzt vierjährig, ist bei zwei Starts für Peter Schiergen noch ungeschlagen, hat in Straßburg und Deauville gewonnen. Nachwuchs stammt von Tai Chi und Zarak ab. Zu Australia geht Ivanka, Dritte im Preis der Winterkönigin (Gr. III), sie war nur viermal am Start. Ihr Erstling ist die zwei Jahre alte Ice Baby (Dream Ahead). Bei Ivankas Mutter Irresistable (Monsun) steht der Partner noch nicht fest. Ihr Sohn Irish Hill (Kingston Hill) hat in Großbritannien inzwischen fünf Hürdenrennen gewonnen, ist eine feste Größe in besseren Handicaps. Für weiblichen Nachwuchs ist in der Familie mit Jährlingsstuten von Isfahan und Cloth of Stars gesorgt. 

Charm Spirit hat für Hachtsee Lord Charming gebracht. Der dreifache Gr. I-Sieger hatte vergangenes Jahr den inzwischen selbst ins Deckhengstlager gewechselten Shaquille auf der Bahn, doch gilt er unverändert als nicht besonders modern. 2023 hat er 36 Stuten gedeckt, wobei seine Decktaxe von 5.000 Euro durchaus interessant erscheint. Elf Gr.-Sieger hat er bisher auf der Bahn. Hachtsee bedenkt ihn mit der auf Allegretta (Lombard) zurückgehenden Athenee (Le Havre), die in Partnerschaft mit dem Gestüt Ebbesloh gehalten wird, und, logischerweise, mit Late Show (Authorized), der Mutter von Lord Charming. Von dieser steht ein zwei Jahre alter Tai Chi-Hengst im Pre-Training. Late Show ist Tochter einer Gr. II-Siegerin von Nureyev aus einer starken internationalen Familie. 

Galileo Gold ist ein Hengst, den deutsche Züchter bisher noch nicht auf dem Schirm hatten. Der Sieger in den Irish 2000 Guineas (Gr. I) und den St. James’s Palace Stakes (Gr. I), dessen erster Jahrgang fünfjährig ist, hat bisher drei Gr.-Sieger auf der Bahn, sein Sohn Ebro River steht ebenfalls in Frankreich im Gestüt. Zu dessen Vater geht die nur dreimal gelaufene Emmanuelle (Tai Chi), Siegerin und zweimal Zweite. Sie ist eine Schwester der Gr. III-Siegerin Early Morning (Mamool) aus der Wittekindshofer Elle Danzig (Roi Danzig)-Linie. 

Princess Zelda (Zarak) war nur fünfmal am Start und dabei nicht immer glücklich. Sie siegte im Hamburger Stutenpreis (Gr. III) und war Zweite im Deutschen St. Leger (Gr. III). Sie geht zu dem exzellenten Meiler Persian King (Kingman), dessen erster Jahrgang mit etwas mehr als einhundert Nachkommen dieses Jahr auf die Rennbahn kommt. Hachtsee hat mit Petite Comtesse (Tai Chi) noch die ein Jahr jüngere Schwester von Princess Zelda. 

Aus der Zucht des Gestüts Höny-Hof kommt Salve Sardegna (Soldier Hollow), die gewonnen hat und sich mehrfach platzieren konnte, sie stammt aus der starken Sacarina-Familie. Ihr Erstling Salvatore (Helmet), Vierter im Hannoveraner Derby-Trial (LR), ist in den britischen Hindernissport gegangen. Eingestellt wurde ihre Tochter Salvina (Lord of England), Siegerin, ihr Rating von 83kg verdiente sie sich als Fünfte in einem Listenrennen in Hannover. Sie geht zu Almanzor nach Frankreich, ihre Mutter ist eine von zwei Stuten auf der Liste von Rubaiyat. 

Die andere ist die nicht gelaufene Zabivaca (Pastorius). Zwei Schwestern sind von ihr in der Herde: Zamrud (Samum) war in eigenen Farben ein Top-Rennpferd. Sie gewann den T. von Zastrow-Stutenpreis (Gr. II), war jeweils Zweite im Henkel-Preis der Diana (Gr. I) und in der Mehl Mülhens-Trophy (Gr. III). Ihr Erstling ist der zwei Jahre alte Zuckerhut (Almanzor). Sie reist zu Churchill nach Irland. Zali (Australia) war ebenfalls nicht am Start, sie steht dauerhaft im Haras du Long Champ, wird von Muharaar gedeckt. Der einstige Klasseflieger hat im vergangenen Jahr eine Art Wiederauferstehung hingelegt, nachdem er eigentlich schon in die französische Provinz abgeschoben wurde. Seine Decktaxe am neuen Standort Petit Tellier ist denn auch gleich auf 14.000 Euro hochgeschnellt. 

Scapina, die zu Iquitos gebucht wurde, war eine sehr gute Rennstute. Die Tai Chi-Tochter hat ein GAG von 90kg, sie war in Dortmund im Großen Preis der Sparkasse (LR) über 1200 Meter erfolgreich. In der Zucht ist sie noch nicht zu beurteilen. Die mehrfache Siegerin Wolwedans (Lawman) stammt aus einem Ebbesloher Seitenzweig der Waldrun-Familie. La Poesie war Siegerin und zweimal Dritte in Listenrennen. Ihr Bruder Le Miracle (Monsun) hat mit dem Sieg im Prix du Cadran (Gr. I) einen ganz großen Treffer für Hachtsee gelandet, viele Platzierungen kamen hinzu, so ein dritter Platz im Ascot Gold Cup (Gr. I). Sie wird in diesem Jahr nicht gedeckt, genau wie La Coulonces. Sie ist in Deauville erworben worden, war nicht am Start, ihre Mutter ist Schwester des Prix du Jockey Club (Gr. I)-Siegers und erfolgreichen Deckhengstes Le Havre (Noverre).



ALSON (2017), v. Areion – Assisi v. Galileo (Gestüt Fährhof)

Taraja (2015), v. High Chaparral – Taita v. Big Shuffle, trgd. v. Guiliani 

 

ALMANZOR (2013), v. Wootton Bassett - Darkova v. Maria’s Mon (Haras d’Etreham)

Salvina (2020), v. Lord of England - Salve Sardegna v. Soldier Hollow, Maiden

 

AUSTRALIA (2011), v. Galileo - Ouija Board v. Cape Cross (Coolmore Stud/IRL)

Ivanka (2016), v. Dabirsim – Irresistable v. Monsun, trgd. v. Counterattack 

 

BLACKBEARD (2020), v. No Nay Never - Muirin v. Born to Sea (Coolmore Stud/IRL)

Akela (2016), v. Authorized – A Moi v. Elusive Quality, trgd. v. Lucky Vega

 

CHARM SPIRIT (2011), v. Invincible Spirit - L’Enjoleuse v. Montjeu (Haras du Logis Saint Germain)

Akela (2016), v. Authorized – A Moi v. Elusive Quality, trgd. v. Lucky Vega

Late Show (2013), v. Authorized – Hydro Calido v. Nureyev, nicht ged. 

 

CHURCHILL (2014), v. Galileo - Meow v. Storm Cat, (Coolmore Stud/IRL)

Zamrud (2017), v. Samum – Zambuka v. Zieten, trgd. v. Tai Chi

 

CRACKSMAN (2014), v. Frankel - Rhadegunda v. Pivotal, (Dalham Hall Stud/GB)

Tamarinde (2020), v. Amaron - Tadai v. Dai Jin, Maiden

 

GALILEO GOLD (2013), v. Paco Boy - Galicuix v. Galileo (Haras de Bouquetot/FR)

Emmanuelle (2018), v. Tai Chi – Evening Danzig v. Danzig Connection, trgd. v. Amaron

 

GUILIANI (2011), v. Tertullian - Guadalupe v Monsun (Gestüt Schlenderhan)

Wolwedans (2014), v. Lawman – Wolkenburg v. Big Shuffle, trgd. v. Destino

 

IQUITOS (2012), v. Adlerflug - Irika v. Areion (Gestüt Röttgen)

Scapina (2014), v. Tai Chi – Sunshine Story v. Desert Story, trgd. v. Cloth of Stars

 

MUHAARAR (2012), v. Oasis Dream - Tahrir v. Linamix (Haras du Petit Tellier)

Zali (2019), v. Australia - Zambuka v. Zieten, trgd. v. Victor Ludorum

 

PERSIAN KING (2016), v. Kingman - Pretty Please v. Dylan Thomas (Haras d’Etreham)

Princess Zelda (2020), v. Zarak - Petite Duchesse v. Dai Jin, Maiden 

 

RUBAIYAT (2017), v. Areion - Representera v. Lomitas (Gestüt Ohlerweiherhof)

Salve Sardegna (2014), v. Soldier Hollow – Salve Haya v. Peintre Celebre, trgd. v. Tai Chi

Zabivaca (2018), v. Pastorius – Zambuka v. Zieten, trgd. v. The Grey Gatsby

 

nicht gedeckt

La Coulonces (2013), v. Sea the Stars – Scarlet and Gold v. Peintre Celebre, trgd. v. Tai Chi

La Poesie (2006), v. Pentire – L’heure bleue v. Kendor, trgd. v. Alson

Tadai (2011), v. Dai Jin – Taita v. Big Shuffle, trgd. v. Victor Ludorum

 

noch offen

Irresistable (2010), v. Monsun – I go bye v. Don’t Forget Me, trgd. v. Torquator Tasso




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