Drucken Redaktion Startseite

Deckhengstsaison 2021 - Die Umfrage

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 649 vom Freitag, 18.12.2020

Wie in den vergangen Jahren hat Turf Times kurz vor Weihnachten in der Berater- und Vollblut-Agentenszene nach den Präferenzen für die Decksaison 2020 in Europa gefragt. Wir haben im Wesentlichen die Damen und Herren kontaktiert, die sich auch im vergangenen Jahr freundlicherweise die Zeit genommen haben, uns zu antworten.

Die Fragen waren folgende: 

1. Die Decktaxe spielt keine Rolle – welcher Hengst ist Ihre Wahl. Und damit es nicht zu langweilig wird: Galileo und Dubawi dürfen nicht genommen werden.

2. Ein Geheimtipp oder ein „vergessener“ Hengst.

3. Ihre Wahl in Deutschland

4. Je ein „value for money“, in Deutschland, in England/Irland, in Frankreich.

5. Ein interessanter Debütant in Europa 

Rüdiger Alles (IVA Alles)

1. Meine Wahl wäre Sea the Stars (Cape Cross), Decktaxe 2021 Euro 150.000, der Halbbruder von Weltchampion Galileo. Beide Weltklassehengste wurden von Mick Kinane – einem langjährigen persönlichen Freund – geritten, der mir mehrfach sagte: „Das beste Pferd, das ich jemals geritten habe, ist Sea the Stars !“

2. Meine Wahl hier ist Teofilo (Galileo), Decktaxe 2021 Euro 30.000, der seit Jahren in der Spitzengruppe der erfolgreichsten Hengste in Europa vertreten ist.

3. Adlerflug (In the Wings), Decktaxe 2021 Euro 16.000, aus der Mutterlinie der Weltklassehengste Galileo und Sea the Stars. Tatsächlich nach dem Rezept Galileo gezogen (Vaterlinie Sadler`s Wells- Northern Dancer); aus einer A-Mutterlinie (Anatevka) von Schlenderhan. Hengst produziert seit Jahren Klassepferde, aktuell 2020 die beiden Erstplatzierten im Derby In Swoop und Torquator Tasso.

4. In Deutschland: Reliable Man (Dalakhani), Decktaxe 2021 Euro 6.500, Vertreter der erfolgreichen Darshaan-Shirley Heights-Mill Reef-Vaterlinie; passt zu vielen deutschen Stuten;

In England: Frankel (Galileo), Decktaxe 2021 Pfund175.000, der beste Galileo- Sohn und Vater

vieler Klassepferde in Europa;

In Irland:  New Bay (Dubawi), Decktaxe 2021 Euro 20.000, der mit seinem ersten Jahrgang sehr gut

eingeschlagen ist und als Dubawi- Sohn mit einer fairen Decktaxe angeboten wird;

In Frankreich: Le Havre (Noverre), Decktaxe 2021 Euro 40.000, seit Jahren einer der führenden Deckhengste insbesondere in Frankreich.

5. Sprinter/ Meiler: Pinatubo (Shamardal), Decktaxe 2021 Pfund 35.000, der beste Zweijährige in Europa 2019, ungeschlagen in fünf Rennen inkl. Gr. I. Mit einer Timeform-Marke von 134 (GAG 107) die höchste Einstufung eines Zweij  ährigen in Europa seit 25 Jahren;

Steher: Ghaiyyath (Dubawi aus einer Galileo-Mutter), Decktaxe 2021 Euro 30.000, 5-facher Gr. I-Sieger, u.a. mit 14 Längen im Großen Preis von Baden. Bis vor wenigen Wochen das höchsteingeschätzte Pferd der Welt !

Holger Faust (HFTB Racing Agency)

1. Night of Thunder ist nicht umsonst auf 75.000 Euro hochgesetzt worden, seine Pferde sind sehr beständig und gewinnen auf allen Distanzen. Wenn er nun mehr Unterstützung von Godolphin bekommt, könnte er ähnlich gut wie sein Vater als Deckhengst werden. Teofilo hatte nach 2019 wieder eine sehr gute Saison, allerdings fehlen ihm die großen Erfolge im Auktionsring.

2. Golden Horn hatte eine durchschnittliche Saison, ohne große Highlights, aber mit vielen Siegern, vielleicht ist für ihn 2021 noch mehr drin. Auf jeden Fall sollte man ihn nicht abschreiben. Australia muss man hier an dieser Stelle auch mal nennen. Der ganz große Durchbruch ist noch nicht gelungen, aber er kann jederzeit mehr Gr.I- Sieger stellen, wenn der Support für ihn nicht weniger wird.

3. Adlerflug ist der Beste in Deutschland! Ich bleibe dabei, auch wenn Mythico zweijährig ein Grupperennen gewonnen hat, sind seine Pferde spätreif, aber genauso sicher bin ich mir, dass wahrscheinlich In Swoop nicht sein letzter Derbysieger bleiben wird, wenn er noch ein paar Jahre deckt.

4. In Deutschland ganz klar Isfahan. Er hat bei zehn Startern fünf Sieger und neun Pferde, die ins Geld gelaufen sind. Angeführt von Isfahani, die beim Debüt bereits zur Gruppesiegerin aufstieg, was vorher einem in Deutschland trainierten Pferd noch nie gelungen ist. Gesundheit vorausgesetzt, wird Isfahani 2021 zu den Topstuten des Jahrgangs zählen und andere interessante Isfahan-Produkte stehen in den Startlöchern. Er deckt für 4.500 Euro, das ist günstiger als manch anderer Deckhengst, der weniger Erfolge mit seinen Produkten vorzuweisen hat. Dann möchte ich noch Counterattack erneut nennen, dessen erster Jahrgang 2021 auf die Bahn kommen wird und diese Jährlinge machen, Stand jetzt, einen sehr guten Eindruck. Sein Vater Redoute’s Choice ist einer der besten Sire of Sires in der Geschichte weltweit. Die Decktaxe beträgt 5.000 Euro.

In Irland: Mastercraftsman, in Deutschland 2020 mit dem besten Steher Quian vertreten, hatte ein ruhigeres Jahr, aber für 15.000 Euro bekommt man so viel Qualität.

In Frankreich der gute, alte Kendargent. Nun durch Goken bereits Sire of Sires. Seine Pferde sind frühreif, laufen zweijährig und sie sind hart bis ins hohe Alter. Dazu sammeln seine Produkte Siege und Blacktype am laufenden Band. Im Auktionsring blieben die Erfolge zuletzt aus, aber 12.000 Euro ist er immer wert.

In England ist Territories gut gestartet. Mit einem Gruppesieger, sieben Blacktype-Pferden und sehr vielen Siegern. 10.000 Pfund sind für ihn doch noch sehr value for money.

5. Ich möchte auch diesmal zwei nennen, da die Auswahl 2021 so groß ist: Pinatubo als Champion von Shamardal für Darley und Sottsass als Siyouni- Arc Winner für Coolmore.

Tom Goff (Blandford Bloodstock)

1. Sea The Stars – mein Favorit neben den anderen großen Zwei. Seine Nachkommen sind talentiert und leistungsstark und wie ihr Vater mit einem sehr guten Temperament ausgestattet.

2. Dream Ahead – hat immer wieder gute Ergebnisse und ist auch ein versprechender Mutterstutenvererber.

3. Areion – Ein klassischer Vererber

4. In Deutschland: Protectionist

In England/Irland: Dandy Man

In Frankreich: Kendargent

5. Pinatubo. Von den jungen Hengsten hat die besten Fohlen in diesem Jahr nach meiner Meinung Saxon Warrior gebracht.

Crispin de Moubray

1. Man könnte eine ganze Reihe anführen, aber, wie immer, lande ich bei Lope de Vega, dessen Nachkommen sich auf so hohem konstantem Level bewegen. Und ich habe den Eindruck, dass er zu denjenigen Hengsten gehört, die mit gestiegener Decktaxe auch bessere Pferde bringen. Erwähnen sollte man in dieser Rubrik aber auch Wootton Bassett und Kingman.

2. –

3. Adlerflugs internationaler Durchbruch kam spät, aber er ist gekommen.

4. In Deutschland: Isfahan – seine Nachkommen zeigen Siegeswillen und eine sehr gute Aktion.

In Frankreich: Galiway hat den Nachteil, dass er einer der vielen „Galileo/Danehills“ ist, aber er hat zweifellos einen sehr guten Start im Gestüt, zumal er im ersten Jahr nur 41 Stuten gedeckt hat, das ist der jetzige Dreijährigen-Jahrgang.

In Großbritannien: In einem Jahr mit nur wenigen Rennen im Frühjahr waren spätreife Pferde noch etwas später dran als sonst, so dass die vielen Sieger, die Golden Horn im Herbst gestellt hat, mir das Gefühl geben, dass die 20.000 Pfund ein „Kaufen“  nach sich ziehen muss. In Irland sind die 10.000 Euro für Belardo ein Geschenk, nach seinen vier Black Type-Siegern im ersten Jahrgang. 

5. Persian King war der härteste Nachkomme von Kingman, vielseitig, ein sehr guter Zweijähriger, von großer Klasse.

Tina Rau

1. Sea the Stars. Tolle Familie, tolles Rennpferd, tolles Gebäude, toller Charakter, toller Vererber.

2. Tamayuz. Gleiche Familie wie Sea the Stars, Galileo und Adlerflug, multipler Gruppe I-Vererber - und doch irgendwie so in Vergessenheit geraten, dass ich sogar selber neulich nachgoogeln musste ob der schon tot ist oder noch lebt... (er lebt noch!)

3. Adlerflug. hatte dieses Jahr beeindruckende Erfolge auch auf internationalem Parkett. Die internationale Rennsport- und Züchtergemeinde wacht gerade so ein bisschen auf und schaut genauer hin. Könnte mir vorstellen dass er in einigen Jahren mit noch besseren Stuten so ein kleines wenig an die Monsun-Zeiten anknüpfen kann.

4. In Deutschland: Amaron.

In Frankreich Kendargent, eine geprüfte Größe, der dieses Jahr wieder zurück im 'value for money'- Fahrwasser ist.

In England/Irland: Holy Roman Emperor. Er macht gute Stuten, gute Hengste, gute Verkaufsjährlinge und ist mit 12.000 Euro nicht überbezahlt.

5. Sottsass.

Ronald Rauscher

1. Meine Wahl wäre sehr von der jeweiligen Stute abhängig. Die folgenden Hengste stehen bei mir auf einem Level unter den zwei Ikonen, die außen vorbleiben. Lope de VegaSiyouni, Sea the Stars, Kingman und Frankel mit Abstrichen.

2. Masar hat zweijährig über 1200m früh im Jahr vom letzten Platz kommend Invincible Army  (Gr. I-Sprinter) geschlagen, konnte dann die Craven Stakes ( Roaring Lion abgecantert) und danach das Derby sicher gegen gute Pferde (Roaring Lion und Saxon Warrior) gewinnen. Auf Urban Sea und Ahonoora ingezogen. Sollte eine gute Chance haben.

3. Protectionist für die Zukunft und mit Hoffnung auf den Dreijährigen-Jahrgang. Der Anfang war gut genug für einen Hengst mit seinem späten Pedigree.

4. Areion bis heute unterschätzt, Bated Breath geht upwards and onwards 12.500 Pfund, Olympic Glory für 5.000 € 

5. Ghaiyyath sicherlich kein Frühaufsteher im internationalen Rahmen und fast immer von der Spitze kontrollierend. 

Chris Richner

1. Mehmas, wenn ich einen Sprinter möchte und Sea the Stars als Steher

2. Der ‘alte‘ Stormy River. Seine Produkte laufen und gewinnen am laufenden Band in Frankreich. Bei einer Taxe von 2.000 Euro ist er ein echtes Schnaeppchen.

3. Der bewährte Soldier Hollow, wenn ich einen Steher möchte.

4. Nach wie vor Tai Chi in Deutschland, Elzaam in England/Irland und Cloth of Stars in Frankreich

5. Elarqam (Frankel-Attraction). Der neue Deckhengst des Haras de Saint Arnoult, ein G. II-Sieger, ist der am zweithöchsten eingestufte Sohn von Frankel aus einer fünffachen Gruppe I-Siegerin. In seinen vier Jahren auf der Bahn zeigte er Härte und konstante Form auf hohem Niveau. Er ist meiner Meinung nach ein sehr interessanter Hengst zu einer vernünftigen Decktaxe.

Philipp Graf von Stauffenberg

1. Für den größeren Geldbeutel Frankel, Kingman, Lope de Vega und Siyouni - Wootton Bassett klopft an der Tür. Im mittleren Bereich Adlerflug, Bated Breath, Sea the Moon, Soldier Hollow und Starspangledbanner.

2. Sir Percy. Erzielt trotz bescheidener Unterstützung immer wieder gute Resultate.

3. Adlerflug, auch wenn seine Statistik durch die geringe Anzahl an Startern “verfälscht” ist.

4. In Deutschland: Brametot

In Großbritannien: Sea The Moon

In Frankreich: Lawman

5. Waldpfad in Deutschland - Sottsass in Europa

 Panorama Bloodstock (Beatrix Mülhens-Klemm & Peter Brauer)

1. Kingman und Siyouni.

2. Zu Unrecht zwischenzeitlich etwas in Vergessenheit geraten ist Reliable Man.

3. Adlerflug. Aber an den beiden Platzhirschen Soldier Hollow und Areion geht auch kein Weg vorbei.

4. Die meisten deutschen Hengste bieten ein gutes Value-for money-Verhältnis, auch Adlerflug, von dem wir noch viel erwarten. In England denken wir an Oasis Dream, in Irland an Holy Roman Emperor sowie den erstaunlich bescheiden bepreisten Waldgeist. In Frankreich kann man Lawman nennen, aber auch Ruler of the World. Auch in Frankreich finden wir die meisten Preise in Ordnung, wenn man von den übertrieben gehypeten Kurzstreckenpferden absieht. Angesichts des Brexit-Wahnsinns raten wir unser Kunden mit schwerem Herzen, mit ihren Stuten in diesem Jahr möglichst auf dem europäischen Festland zu bleiben.

5. Diesmal sind es nicht ganz so viele und so prominente Debutenten. Persian King und Sottsass sind verlockend.

Richard Venn

1. Es ist eine schwierige Wahl zwischen Sea the Stars, Kingman oder Invincible Spirit. Wenn ich jedoch drei qualitätsvolle Mutterstuten hätte, eine für Mitteldistanzen, eine Meilerin und eine Sprinterin würde die Entscheidung sehr viel einfacher sein.

2. Wenn er vergessen ist, dann habe ich ihn auch vergessen!

3. Ich hatte schon in der Vergangenheit Stuten zu Adlerflug gebucht. Seine Statistiken sind sehr beeindruckend und dieses Jahr wurden sie durch In Swoop noch verstärkt.

4. In Deutschland: Trotz seines Alters ist Areion ein sehr zuverlässiger Vererber.

In Frankreich: Elarqam ist eine sehr interessanteste Ergänzung in der Hengsteliste. Er hat ein fantastisches Pedigree (der erste Sohn von Frankel in Frankreich aus der Top-Rennstute Attraction) und war ein sehr gutes Rennpferd. Ich bin sicher, dass er sehr populär sein wird. Im Hindernisbereich ist Bathyrhon sehr interessanter value. Dieser Monsun-Sohn hat viele Attribute, die ihn für NH-Züchter interessant machen, er hatte auch einen sehr guten Start mit seinem ersten Jahrgang, der dreijährig ist.

In England/Irland: Showcasing ist ein sehr guter Deckhengst und trotz der Tatsache, dass er für 40.000 Pfund steht, ist er für mich außergewöhnlicher value. Für NH (oder sogar auch für die Flachen) bin ich von Planteur überzeugt, den ich unlängst aus Frankreich vermittelt habe.

5. In diesem Jahr war ich in verschiedene Stallion-Deals involviert und so ist es verständlich, dass ich diesbezüglich bei allen positiv gespannt bin. Elarqam habe ich erwähnt, aber ich glaube auch, dass Yafta, der ebenfalls im Haras de Saint-Arnoult debütiert, sehr interessant ist. Er hat ein Flieger-Pedigree und könnte viele Zweijährigen-Sieger bringen. Ich denke zudem, dass der Deutsche Derby-Sieger Weltstar, der im Haras de Longchaux steht, sehr populär sein wird und möchte letztlich auch Hey Gaman erwähnen, ein tolles Modell, das man verfolgen sollte. 

Stephan Vogt (Renello Bloodstock)

1. Hier gehe  ich mit Kingman, der selbst  ein klassischer Sieger ist und klassische Sieger gebracht hat. Sein Verhältnis von Blacktype-Pferden zu Startern liegt bei über 15% mit knapp 7% Black-Type Siegern. Ebenfalls würde ich Sea The Moon empfehlen.

2. Harzand ist ein zu schnell abgeschriebener Hengst. Er ist der einzige Sea The Stars-Sohn im Gestüt, der zwei Gr. I-Rennen (English + Irish Derby) gewonnen, tollen End-Speed in beiden Derbys gezeigt hat, ein korrekter Hengst ist und für nur 8.000 Euro deckt.

3. Isfahan hat mich dieses Jahr mit den wenigen Zweijährigen, die er am Start hatte, positiv überrascht. Ich bin der Meinung, dass die Dreijährigen noch mehr zeigen werden. Für 4.500 Euro ist er eine gute Wahl, mit dem Ziel klassische Rennen.

4. In Deutschland: Meine Wahl fällt auf Red Jazz. Seine Nachkommen könnten eine große Rolle in den hochdotierten Zweijährigen-Auktionsrennen spielen.

In Großbritannien: Ein sehr gutes  Preis/Leistungsverhältnis steht für Bated Breath. Besonders, da er jetzt auch seinen ersten Gr. I-Sieger in den USA gestellt hat. Seine Jährlinge wurden in der Spitze für 290.000 Pfund verkauft, mit einem Durchschnitt von 44.000 Pfund.

In Frankreich: Dort habe ich mich schwer getan einen „value for money“-Hengst zu finden. Letztendlich habe ich mich für den  „Evergreen“ Hengst Kendargent entschieden,  der für 10.000 Euro vernünftige Pferde bringt. Ebenso könnte auch Pomellato für den preisbewussten Züchter mit einer Decktaxe von 3.500 Euro interessant sein.

5. Hier entscheide ich mich für Mohaather,  der mich mit seiner Performance in den Sussex Stakes sehr beeindruckt hat.

Und dann noch die Meinung der TT-Redaktion

1. Die Decktaxe von Sea The Stars ist mit 150.000 Euro schon sportlich, aber er hat als Vererber eine wirklich beeindruckende Bilanz. Und auf dem Markt ist er sehr gefragt, das zeigen die Zahlen bei den Auktionen. Wer einen anständigen Sea The Stars-Jährling hat, braucht sich um seinen Verkauf keine Sorgen machen.

2. Wenn man bedenkt, dass Ivanhowe, Sohn des Champions Soldier Hollow, vier Gr. I-Rennen auf zwei Kontinenten gewonnen hat, in der französischen Hindernispferdezucht tätig ist, dann ist das schon bedauerlich. Er steht für 3.300 Euro im Haras du Cercy. Von „vergessen“ kann aber nicht die Rede sein: 2020 hat er 107 Stuten gedeckt.

3. An Adlerflug kommt man nicht mehr vorbei. Der erstklassige 2017er Jahrgang war der letzte, der in Harzburg gezeugt wurde, in den Startlöchern stehen jetzt die ersten Schlenderhaner Jahrgänge, die wesentlich kopfstärker ausgefallen sind, zudem hat sich die Qualität der ihm zugeführten Stuten noch einmal verbessert. Deswegen ist von ihm noch Einiges zu erwarten.

4. In Deutschland: Hengsten, die ihre Rennlaufbahn aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig beendet haben, begegnen wir immer mit einer gewissen Skepsis, was auch bei Isfahan der Fall war. Doch schon seine Jährlinge haben uns gut gefallen, auch wenn die Qualität der Mütter manchmal schon etwas zu wünschen übrig ließ. Aber sein erster Jahrgang war mehr als versprechend, für 4.500 Euro ist er weiterhin ein Angebot. Ansonsten ist Best Solution für 6.500 Euro zu erwähnen.

In England: Bei Sea The Moon ist man zwar auf 22.500 Euro hoch gegangen, doch erscheint das auf Grund der Beliebtheit seiner Nachkommen im Ring durchaus vertretbar. Er ist ein sehr interessanter kommerzieller Hengst, wobei 2021, wenn sein erster Jahrgang vierjährig ist, ein wichtiges Jahr für ihn wird.

In Irland: Coulsty, eine sehr exotische Wahl. Er steht für 4.000 Euro im Rathasker Stud. 43 Nachkommen im ersten Jahrgang, fünf Black Type-Pferde. Sein Vater Kodiac hat aktuell einige interessante junge Söhne in den Gestüten.

In Frankreich: Attendu (Acclamation), ein mehrfacher Gruppe-Sieger, wird für 3.000 Euro im Haras du Quesnay angeboten. Sein erster Jahrgang kommt jetzt in den Rennstall, die Jährlingsverkäufe waren so schlecht nicht.

5. Ghaiyyath. Ein großartiges Rennpferd, imponierender Typ, Spitzenpedigree. Und in Deutschland sollte man Waldpfad eine Chance geben.

Verwandte Artikel:

Block: Adsense 728 x 90
Google AdSense 728x90