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Ein Amerikaner auf Einkaufstour in Irland

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 349 vom Donnerstag, 08.01.2015

Das Ballylinch Stud, eines der erfolgreichsten unabhängigen Gestüte in Irland, ist genau wie möglicherweise auch das Castlemartin Stud an den amerikanischen Unternehmer John Malone und seine Frau Leslie verkauft worden. Vorbesitzer von Ballylinch war die Killeen Group der Familie Mahony, dessen Kopf Dr. Tim Mahony verstorben ist. Seine Tochter wird allerdings noch einige Stuten im Gestüt halten, wie überhaupt keine größeren Änderungen zu erwarten sind. Im Ballylinch Stud, das vor genau einhundert Jahren gegründet wurde, stehen derzeit eine Reihe von hochinteressanten Hengsten wie etwa der Ammerländer Lope de Vega (Shamardal) oder Lawman (Invincible Spirit).

Das Castlemartin Stud stand bislang im Eigentum von Sir Anthony O’Reilly und Lady Chryss O’Reilly, es hat in den letzten Monaten erhebliche finanzielle Schwierigkeiten gegeben, weswegen das Gestüt im Oktober auf den Markt kam. Der Verkauf an Malone ist aber noch nicht offiziell bestätigt worden.

John Malone, 73, gilt als einer der größten Landbesitzer in den USA. Der Chairman der Liberty Media Corporation, ein amerikanisches Medienunternehmen, das Beteiligungen an Fernsehsendern, Zeitungen und Filmstudios hält, hat sich in den letzten Jahren verstärkt in Rennsport und Zucht engagiert. Er erwarb vergangenes Jahr die Bridlewood Farm in Ocala und war in diesem Jahr auf diversen Auktionen in den USA sechsmal im siebenstelligen Bereich dabei. Im November ersteigerte er für drei Millionen Dollar ein Tapit-Stutfohlen in Keeneland. Er stammt aus Irland, hat dort vergangenes Jahr für rund acht Millionen Dollar das 150 Jahre alte Humewood Castle in der Grafschaft Wicklow gekauft. Dem Vernehmen nach könnte der mögliche Kaufpreis für das Castlemartin Stud, das in der Grafschaft Kildare liegt, 28 Millionen Euro betragen haben. Die Zuchtstuten und die Rennpferde im Eigentum von Lady Chryss O'Reilly sind nicht eingeschlossen.   

Malone hat sich im Übrigen auch auf anderem Gebiet bei der Geldausgabe hervorgetan: Der Colorado State University gab er 42,5 Millionen Dollar, die größte Einzelspende in der Geschichte der Universität. Sie ist zweckgebunden zum Studium der regenerativen Medizin bei Tieren und Menschen.  

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