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Zwölf Fragen an Bauyrzhan Murzabayev

Im Aufwärtstrend: Jockey Bauyrzhan Murzabayev mit Kashmar und Trainer Werner Glanz nach dem Listentreffer in Hoppegarten. www.galoppfoto.de - Frank Sorge

Autor: 

Frauke Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 464 vom Donnerstag, 20.04.2017

Schon vor zwei, drei Jahren, bei seinen ersten Auftritten in Deutschland, bekam man einen vagen Eindruck, dass Bauyrzhan Murzabayev auf Dauer ein Mann für die hiesige Jockeyszene sein könnte. Im Osten Europas hatte er sich schon damals einen Namen gemacht, er war Champion in Tschechien, ritt auf kleinen und großen Bahnen, auch in Frankreich. Seit Beginn der Saison ist er fest in Hoppegarten ansässig, eigentlich der einzige Profijockey, der dort in Lohn und Brot ist. Am Ostersonntag war er mit drei Treffern der erfolgreichste Reiter, dass er nach zu häufigem Peitscheneinsatz auf Kashmar 14 Tage gesperrt wurde, war allerdings ein Wermutstropfen. Ulf-Thomas Kühn hat ihn als Agent unter seine Fittiche genommen, Jan Korpas fungiert als Übersetzer, denn die deutschen (oder englischen) Sprachkenntnisse von Bauyrzhan Murzabayev sind vorerst nur rudimentär. Den von uns übersandten Fragebogen bekamen wir aber schon 24 Stunden später zurück. 

Name: Bauyrzhan Murzabayev 

Wohnort: Hoppegarten 

Beruf: Jockey 

Familienstand: ledig 

Alter/Geburtsdatum/wo geboren: 24/17.09.1992/Alma Ata in Kasachstan 

Gewicht: 54 kg 

Siege: ca. 250 Siege 

Größte Erfolge: Gewinn Tschechisches Derby 2016, Internationales Jockeychampionat in Prag 2016, Gewinn LR Altano-Rennen in Hoppegarten auf Kashmar im April 2017

 

Kontaktdaten Email/Telefon/Adresse:

Kontakt über Ulf-Thomas Kühn, ulfthomaskuehn@t-online.de, Tel mobil: + 49 1606025386

 

1. Was verbindet Sie mit dem Galopprennsport? 

Jockey seit 2012 in Tschechien, bereits 2013 Championjockey in Tschechien

2. Wie fing es an mit Ihnen und den Vollblutpferden? 

Ich habe bereits mit 7 Jahren angefangen in Distanzrennen ( 15 km und weiter ) ohne Sattel zu reiten, erst bei meinem Wechsel nach Tschechien im Jahr 2012 habe ich Vollblüter mit Sattel geritten.

3. Was war für Sie das tollste Erlebnis im Rennsport?

Die Möglichkeit durch das Rennreiten ganz Europa zu bereisen und die unterschiedlichen Mentalitäten und Menschen kennenzulernen.

4. Wie sieht ihre persönliche Bilanz aus? Welche Höhen und Tiefen gab es?

Bislang ging es nur bergauf in meinem Leben, von Schicksalsschlägen wie Verletzungen bin ich bislang verschont geblieben. Ich komme aus einer Rennsportfamilie, meine Eltern trainieren Distanzpferde. Wir leben in einfachen Verhältnissen, da dies ein Sport ist, mit dem man nicht reich werden kann. Ich bin ein bodenständiger und familienorientierter Mensch, der weiß wo seine Wurzeln sind und dies auch nicht vergisst.

5. Haben Sie ein Lieblingspferd?

Ich liebe alle Pferde gleich, die ich reite.

6. Welche Rennbahnen mögen Sie gerne, welche nicht so sehr?

Velka Chuchle in Prag und Hoppegarten beides Rennbahnen mit fairen Kursverlauf; ich habe aber keine Abneigung gegen sogenannte Provinzbahnen, gewinnen will ich überall.

7. Welche Persönlichkeiten schätzen Sie im Galopprennsport?

Meinen Freund Jan Korpas, den man hier noch als sehr erfolgreichen Hindernisjockey kennt, der mir in meiner neuen Heimat Deutschland schon sehr hilft.

8. Wetten Sie? Und schon mal gewonnen?

Nein.

9. Was gefällt Ihnen am Galopprennsport in Deutschland?

Die Konkurrenzsituation hier, die mich reizt und die bessere Qualität der Rennen im Vergleich zu Tschechien.

10. Was würden Sie gerne ändern?

Dazu bin ich noch nicht lange genug hier, um die Situation des Rennsports hier beurteilen zu können und eine Meinung dazu abzugeben.

11. Welche Rolle spielt der Tierschutzgedanke für Sie?

Dies ist mir sehr wichtig, die Pferde nach ihren Fähigkeiten richtig zu beurteilen und diese in den Rennen nicht zu überfordern.

12. Wie sähe bei Ihnen eine Werbebotschaft pro Galopprennsport aus, die sich an Leute richtet, die keine Ahnung von der Sache haben?

Aufgrund der noch bestehenden Sprachbarriere, obwohl ich fleißig dabei bin die deutsche Sprache zu erlernen, fällt mir es schwer eine Werbebotschaft zu formulieren. Aber die Leute aus meinem Umfeld, die mich beraten und die dabei erfahren, dass mein Beruf Jockey ist, sind schon sehr interessiert. Sie gehen deshalb auf die Rennbahn, um zu sehen, wie ich so abschneide – meine Steuerberaterin ist beispielsweise schon richtig Rennbahnfan geworden.

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