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Zum Tod von Manfred Ommer

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 670 vom Freitag, 28.05.2021

Er war ein erfolgreicher Leichtathlet, Sportfunktionär, Unternehmer, zuletzt in der Hotel- und Gastronomiebranche. Aber auch Züchter und Rennstallbesitzer. In den Nachrufen war von einer der schillerndsten und streitbarsten Persönlichkeiten des deutschen Sports die Rede. In der vergangenen Woche ist Manfred Ommer im Alter von 70 Jahren nach langer Krankheit verstorben.

„Wenn ich auf die Rennbahn gehe und mein Pferd läuft, dann ist das für mich der wichtigste Tag des Monats für mich“, hat er uns einmal gesagt. „Und dann überlege ich, ob der Trainer sich denn richtig vorbereitet hat, der Jockey einen Plan hat. Und da kommt manchmal zu wenig.“ Manfred Ommer beschäftigte sich intensiv mit dem Rennsport, auch wenn er nie dem inneren Zirkel angehörte. Der Leichtathlet war Silbermedaillengewinner 1974 über 200 Meter, schrieb dann als Präsident des zeitweiligen Fußball-Bundesligisten FC Homburg Geschichte, als er mit einem Kondom-Hersteller einen Trikot-Vertrag abschloss.

In den 90er Jahren kam er zum Galopprennsport, zunächst mit seinem Stall Detag. Er war Züchter des 96-kg-Hengstes King’s Boy (Platini), der schnellen Diamond Girl (Ali-Royal), des Gr.-Siegers Wild Passion (Acatenango). Manfred Hofer kümmerte sich um seine Pferde, die in der Regel unter dem Namen Stall Malekaso liefen. Die letzte Siegerin war Lady of New York (Pastorius) vergangenen August in Köln, auf der Rennbahn war Manfred Ommer da schon nicht mehr. Ein letztes, zufälliges Treffen gab es vor einiger Zeit auf dem Kölner Bahnhof. Ommer bekannte da, dass er sich doch sehr vom Rennsport entfernt habe. Schade. Typen wie ihn hätte die Branche gebraucht.  

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