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"Wir haben uns sofort zum Kauf entschieden"

Autor: 

Daniel Delius

Dr. Andreas Jacobs, Chairman der Stiftung Gestüt Fährhof, war maßgeblich dafür verantwortlich, dass Maxios nach Deutschland gekommen ist. Ein Gespräch über die Hintergründe.  Dr. Andreas Jacobs: Wir machen das mit Maxios zusammen als Syndikat. www.galoppfoto.de - Frank SorgeDr. Andreas Jacobs: Wir machen das mit Maxios zusammen als Syndikat. www.galoppfoto.de - Frank Sorge

Turf-Times: Wie kam es zu der Entscheidung, Maxios zum Fährhof zu holen?

Andreas Jacbos: Schon vor geraumer Zeit bin ich von dem Zuchtkolumnisten Bill Oppenheim, mit dem wir seit Längerem zusammenarbeiten, diesbezüglich angesprochen worden. Das Pferd kann man gar nicht kaufen, habe ich damals gesagt, das ist viel zu teuer. Maria Niarchos ist mit mir zusammen im Breeders' Cup Board, wir haben uns dann einmal unterhalten und es hat sich ergeben, dass da doch etwas möglich ist.

Warum hat sich die Familie Niarchos für Deutschland als Standort entschieden?

Maria Niarchos hat gesagt, ihr in Deutschland wisst am Besten, wie man mit einem Monsun-Hengst umgeht. Und ihr seid in erster Linie "owner-breeder", also Besitzer, die vornehmlich den Rennstall aus der eigenen Zucht speisen. So wie die Familie Niarchos. Das gefiel ihr. Man muss natürlich herausstreichen, dass die Familie Niarchos unverändert 48 Prozent an dem Hengst hält. Maria liebt den Hengst und wollte ihn nicht irgendwo hin verkaufen. Sie sah, dass er in Deutschland die beste Chance bekommt. Und sie wird ihn auch in Zukunft mit zehn Stuten pro Jahr unterstützen. Darunter wird im ersten Jahr mit Gilt Edge Girl gleich eine Gruppe I-Siegerin sein, was schon ein großer Vertrauensbonus ist.

Welche deutschen Züchter haben denn investiert? 

Fährhof und Ittlingen halten die meisten Anteile, Brümmerhof ist ein wichtiger Anteilseigner, im Syndikat sind aber auch Ammerland, Dr. Christoph Berglar, Ebbesloh, Görlsdorf und aus Frankreich die in deutschem Besitz stehenden Haras de Saint-Pair und Haras de la Perelle dabei.

Wieso haben Sie sich für Maxios entschieden?

Es ist ein Sohn von Monsun, an den ich unverändert als "sire of sires" glaube. Im Moment wird er etwas schlecht geredet, da Darley Manduro nach Frankreich und Shirocco nach Irland geschickt hat. Aber Maxios hat, bei allem Respekt im Vergleich zu den genannten Hengsten, eine sensationelle Mutterlinie. Und er hat seine besten Leistungen auf Distanzen zwischen 1600m und 2000m gebracht, während die anderen doch eher Steher waren.

Wie stellt sich Maxios als Individuum dar?

Am 19.November waren Gregor BaumManfred Ostermann und ich mit unseren Gestütsleitern im Rennstall von Jonathan Pease in Chantilly, haben uns den Hengst angeschaut. Wir waren alle begeistert. Ein toll aussehendes Pferd, charakter- und nervenstark, mit gutem Auge, sehr entspannt. Deshalb haben wir uns auch sofort zum Kauf der Majorität entschlossen.

Wie kam es zur Bildung des Syndikates?

Früher traten die Gestüte immer alleine auf den Plan. Das führte dazu, dass die Hengste "selbst gemacht" werden mussten, man hatte sie selbst zu unterstützen. So hatten Hengste wie Surumu, Monsun oder Lomitas in jungen Jahren nur eine Handvoll Stuten. Das wollten wir vermeiden, deshalb sind wir zusammengegangen. Uns war vollkommen klar: Wir machen das nur zusammen oder gar nicht.

Nun gibt es in Fährhof mit Campanologist und Pastorius zwei junge Hengste, die ebenfalls am Beginn ihrer Deckhengst-Karriere stehen. Gibt es da nicht Schwierigkeiten?

Überhaupt nicht. Sie unterscheiden sich, was Abstammung, Präferenz für Distanzen und letztlich auch Decktaxe anbetrifft. Es gibt für jeden seinen Markt. Und was Maxios anbetrifft: Es hat doch etwas überraschend die Möglichkeit ergeben, einen solchen Hengst nach Deutschland zu holen. Und die haben wir genutzt. 

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