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Wir googeln einen Sieger - Zippo

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 144 vom Freitag, 10.12.2010

Zippo - Dortmund, 5. Dezember

Ein Zippo ist ein benzinbetriebenes Sturmfeuerzeug, das in annähernd unveränderter Bauform seit 1933 von der 1932 gegründeten Zippo Manufacturing Co. in Bradford, Pennsylvania (USA) hergestellt wird. Diese Feuerzeuge besitzen Kultstatus und sind daher auch ein beliebtes Sammlerobjekt. Aufgrund der Beliebtheit der originalen Zippo-Feuerzeuge sind auch sehr viele Sturmfeuerzeuge auf dem Markt, die Zippo-Feuerzeugen teilweise zum Verwechseln ähnlich sehen. Meist weisen diese Fälschungen jedoch kein eingeprägtes Markenlogo auf der Unterseite auf und werden zu deutlich günstigeren Preisen (fünf Euro oder weniger) angeboten.

Erfinder des Zippo ist George Grant Blaisdell (1895–1978). Blaisdell nahm das österreichische Feuerzeug der Marke „Hurricane“, das er bei einem Freund gesehen hatte, zum Vorbild, kaufte die Rechte und entwickelte das Zippo. Es sollte die gleiche Funktion haben, aber mit einer Hand zu bedienen sein. Damit war ein zuverlässiges Feuerzeug und eine der kleinsten Werbeflächen erfunden. Der Name „Zippo“ wurde von Blaisdell gewählt, weil ihm der Klang des englischen Wortes „Zipper“ (deutsch Reißverschluss) gefiel. Die ersten Zippos wurden 1933 zum Stückpreis von 1,95 US-Dollar verkauft.

Blaisdell war von der Zuverlässigkeit derart überzeugt, dass er den Kunden eine lebenslange Garantie auf sein Produkt gewährte. Der Werbeslogan Es funktioniert oder wir reparieren es kostenlos wurde zum Synonym für die Zuverlässigkeit des Produktes. Notwendige Reparaturen werden auch heute noch in der Zippo-eigenen Werkstatt kostenlos erledigt.

Einen wichtigen Platz hatte und hat das Zippo beim Militär. Wegen der Zuverlässigkeit geschätzt, wurde es bereits im Zweiten Weltkrieg benutzt und war ein wichtiger, aber nie offizieller Ausrüstungsgegenstand. Allein im Zeitraum des Vietnamkrieges sollen über 200.000 Stück gefertigt und an die kämpfende Truppe ausgeliefert worden sein. „Vietnam-Zippos“ sind häufig kunstvoll und individuell verziert und sind für viele Veteranen noch heute ein wertvolles Stück aus einem prägenden Abschnitt ihres Lebens. Trotz der hohen produzierten Stückzahl sind Vietnam-Zippos bei Sammlern begehrt und werden daher häufig gefälscht (durch Produktpiraterie oder durch Gravierungen, Veränderungen und künstliche Alterung von neuen originalen Zippos).

Die Form des Zippos hat sich seit der Vorstellung der ersten Modelle nur minimal verändert. Heute werden in Bradford täglich bis zu 70.000 Zippos hergestellt, was einer Jahresproduktion von ca. 15 Millionen Stück entspricht. Im September 2003 konnte die Produktion des 400-Millionsten Zippos vermeldet werden.

Jedes Zippo besteht aus einer Hülle und einem Inlay. Die Hüllen gibt es in Hunderten von Varianten, wohingegen die Inlays immer gleich sind. Sie bestehen aus einem Tank, der mit Watte gefüllt ist, welche durch Kapillarkraft das Benzin hält und speichert. Durch die Watte hindurch verläuft der Docht zum Reibrad. Das brennende Ende des Dochtes, welches neben dem Reibrad durch ein Loch aus dem Tank ragt, befindet sich im sogenannten „Kamin“. Dieser ist nach oben hin offen, die Seiten sind aus Metall, welches mit Löchern versehen ist. Damit erfüllt der „Kamin“ zwei Aufgaben:

  1. Schutz der Flamme
    Durch die Abschirmung zur Seite wird ein Schutz der Flamme erzielt. Winde werden durch die gestanzten Löcher des Kamins verwirbelt und verlangsamt, sodass das Feuerzeug auch bei Sturm funktioniert. Gleichzeitig lassen die gestanzten Löcher auch bei Windstille Luft an die Flamme.
  2. Halten des Reibrades
    Des Weiteren ist am „Kamin“ das Reibrad befestigt, welches zusammen mit dem Cer-Eisen-Stückchen den Funken erzeugt, der für die Entzündung der Flamme nötig ist.

Das Cer-Eisen ist in einem dünnen Röhrchen unterhalb des Reibrades gelagert. Am unteren Ende des Feuerzeuges befindet sich der Einschub für Cer-Eisen, Anpressfeder und Fixierschräubchen. Die Feder, die unter dem Cer-Eisen eingeschraubt wird, drückt das Cer-Eisen nach oben, wo dieses durch das nach oben offene Röhrchen an das Reibrad gedrückt wird. Dreht man nun das Reibrad, wird mit Hilfe des Cer-Eisens ein Funke erzeugt, welcher den mit Benzin vollgesogenen Docht entzündet.

Zippos sind so genannte "nicht selbsterlöschende Feuerzeuge" bzw. umgangssprachliche "Sturmfeuerzeuge". Es bedarf im Vergleich zu Gasfeuerzeugen starker Winde bzw. kräftigen Pustens, um die Flamme zu löschen. Um die Flamme "regulär" zu löschen, wird die Feuerzeugklappe zugeklappt, wodurch der Flamme der Sauerstoff entzogen wird und sie erstickt.

Typisch für Zippos ist das Geräusch beim schnellen Öffnen: Der Federhebel, der in erster Linie die Schutzkappe des Feuerzeugs geschlossen hält, schlägt dabei gegen das Blech der Schutzkappe und erzeugt den charakteristischen Klang.

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