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Wildenstein-Auflösung sorgt für starken Umsatz

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 445 vom Freitag, 25.11.2016

Mit enormen Steigerungen bei allen relevanten Zahlen konnte die zweitägige November Breeding Stock Sale von Goffs in Irland aufwarten. Doch war der Grund dafür einfach: Die komplette Auflösung des Zuchtbestandes der Familie Wildenstein war in die Auktion integriert und sorgte somit für die Rekordzahlen. Von den 476 Stuten und Mutterstuten wurden 397 für rund 20,7 Mio. Euro verkauft, das war mehr als das Doppelte des Umsatzes im vergangenen Jahr, diesmal wurden jedoch auch 82 Lots mehr zugeschlagen. Der Schnitt von 52.271 Euro bedeutete einen Zuwachs von 67 Prozent. Die November Sale insgesamt inklusive der Fohlen kletterte zum zweiten Mal in der Geschichte von Goffs auf über vierzig Millionen Euro. Erstmals war dies 2013 der Fall gewesen, auch damals gab es mit dem Verkauf des Zuchtbestandes von Paul Makin ein besonderes Highlight. 

Goffs CEO Henry Beeby sprach denn auch von einer „außergewöhnlichen Auktion“, wohl wissen, dass es derartige Auktionen nicht jedes Jahr geben wird. Im unteren Preisbereich sorgte Luke Comer dafür, dass nur wenige Stuten keinen Käufer hatten. Der irische Unternehmer ersteigerte gleich 74 Lots zu einem Durchschnittspreis von 6.719 Euro. Er hatte vor wenigen Wochen bei Tattersalls den Gr. I-Sieger Dick Whittington (Rip van Winkle) als künftigen Deckhengst gekauft.

Ganz oben sorgte aber etwas überraschend für die Schlagzeilen ein Bieter, der ansonsten bei Auktionen in Europa eher selten zu finden ist: Die in Connecticut/USA liegende White Birch Farm von Peter Brant war offensichtlich durch die Wildenstein-Pferde angelockt worden und sorgte dann auch für die höchsten Preise. Gleich zehn Mutterstuten ersteigerte das Unternehmen am vergangenen Freitag, gab dabei über fünf Millionen Euro aus.

Darunter war auch die Salestopperin, die sieben Jahre alte Beauty Parlour (Deep Impact), Siegerin in der Poule d’Essai des Pouliches (Gr. I), tragend von Kingman. Bei der Orby Sale hatte John Ferguson ihr von Dubawi stammendes Hengstfohlen für 1,4 Mio. Euro gekauft, das Stutfohlen von Dansili war bei den Fohlen bei Goffs schon von der White Birch Farm ersteigert worden. Und auch die Mutter ging in die USA, für 1,6 Mio. Euro, der Australier Paul Makin war der Unterbieter.

Damit nicht genug: Für 975.000 Euro erwarb White Birch die von Pivotal tragende Amerique (Galileo), eine mehrfach listenplatziert gelaufene Tochter der dreifachen Gr. I-Siegerin Aquarelliste (Danehill). Hier musste sich John O’Connor vom Ballylinch Stud als Unterbieter geschlagen geben. Beauty Parlours Schwester Blue Kimono (Invincible Spirit), tragend von Australia, für 675.000 Euro und die Gr. II-Siegerin und Peintre Celebre-Schweser Peinture Rare (Sadler’s Wells), tragend von Dansili, für 410.000 Euro waren weitere hochpreisige White Birch-Einkäufe aus dem Wildenstein-Segment.

Aber auch für andere fiel etwas ab. Die sechs Jahre alte Prix de Malleret (Gr. III)-Siegerin Pacific Rim (Singspiel), tragend von Zoffany, ging für 650.000 Euro an Narvick International, das im Auftrag von Katsumi Yoshidas Northern Farm tätig war. Und Coolmore erwarb für 400.000 Euro die von Charm Spirit tragende Listensiegerin Andromeda Galaxy (Peintre Celebre). Aus deutscher Sicht war Pleasant Valley (Shamardal) interessant, denn die von Makfi tragende Stute stammt aus der direkten Linie des Melbourne Cup (Gr. I)-Siegers Protectionist (Monsun). Für 340.000 Euro ging sie über die BBA Ireland an das Newton Anner Stud, sie wird im kommenden Jahr Fascinating Rock aufsuchen.

Die teuerste Stute, die nicht im Wildenstein-Segment in den Ring kam, war Typique (Galileo), eine nur zweimal gelaufene Dreijährige, Tochter der Prix Marcel Boussac (Gr. I)-Siegerin Denebola (Storm Cat), sie ging für 450.000 Euro an den Agenten Laurent Benoit.  

Hans-Dieter Lindemeyer ersteigerte über seine LAM GmbH zwei Stuten. Die vier Jahre alte Beata (Silver Frost) ais der Wildenstein-Zucht, eine zweifache Siegerin und Schwester der Gr. I-Siegerin Bright Sky (Wolfhound), kostete 88.000 Euro, die von Acclamation tragende Madhatten (Dream Ahead) gab es für 45.000 Euro.   

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