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Weiße Sodashi klassische Siegerin in Japan

Sodashi bei ihrem klassischen Sieg in Hanshin. Foto: Japan Racing Association

Autor: 

Josef Soppa

TurfTimes: 

Ausgabe 664 vom Freitag, 16.04.2021

Die weiße Stute Sodashi (Kurofune), die in Japan Kultstatus genießt, blieb am vergangenen Sonntag mit dem Sieg im klassischen Oka Sho (Gr. I), den Japanischen 1.000 Guineas, über 1.600 Meter in Hanshin auch bei ihrem fünften Start ungeschlagen. Japans letztjährige Champion-Zweijährige triumphierte in neuer Bahnrekordzeit von 1:31,1 Minuten mit Halsvorsprung vor Satono Reinas (Deep Impact), Dritte wurde Fine Rouge (Kizuna). Hayato Yoshida, Sodashis ständiger Reiter, kennt weiße Pferde besser als jeder andere Jockey. An seine acht Siege auf Vollblütern dieses Farbschlags auf den Bahnen der Japan Racing Association kommt keiner seiner Jockeykollegen ran. Hier geht es zum Video: Klick!

Mit ihrem Sieg im Hanshin Juvenile Fillies (Gr. I) Ende letzten Jahres, ebenfalls knapp vor Satono Reinas, hatte Sodashi als erstes weißes Pferd weltweit auf höchstem Level gepunktet. Beide Rivalinnen gaben im Oka Sho, übersetzt Kirschblüten-Preis, ihr Jahresdebüt. Nach ihrem Erfolg zum Rennbahneinstand hatte Sodashi zwei Gr. III-Rennen gewonnen. Obwohl die Dreijährige ein Dirt-Pedigree hat, wurde sie bisher nur auf Gras aufgeboten. Um sich für das Management alle Möglichkeiten offenzuhalten, hatte Trainer Naosuke Sugai die Stute in allen fünf klassischen Rennen Japans genannt. Besitzer und Züchter von Sodashi ist Kaneko Makoto Holdings. Makoto Kaneko, 76, in dessen Rennfarben auch Japans Ausnahmepferd Deep Impact (Sunday Silence) lief, meinte nach dem Rennen zum nächsten Start: „Ich glaube, es werden wahrscheinlich die Oaks sein“. Kaneko ist Gründer und Chef eines Herstellers von Softwareprodukten insbesondere für die Elektronikbranche. 

Sodashi ist in ihrer Mutterlinie weiß in dritter Generation. Ihre Mutter Buchiko (King Kamehameha), eine vierfache Siegerin, ist offiziell weiß, dabei ähnlich wie ein Dalmatiner gesprenkelt. Als Mutation war diese äußerst seltene Fellfarbe bei der nächsten Mutter Shirayukihime (Sunday Silence) entstanden, ein Nachkomme zweier schwarzbrauner/brauner Eltern. Die platziert gelaufene Shirayukihime hat eine Dynastie weißer Pferde in Japan gegründet, von ihren eigenen zwölf Fohlen wurden zehn weiß geboren. Zwei weitere Gruppe-Sieger gehen auf sie zurück. Der weiße Hayayakko (King Kamehameha) schaffte seinen Gr. III-Erfolg auf Sand, der eigentlichen Domäne der weißen Sippe. Als dritte Favoritin war die braune Meikei Yell (Mikki Isle) am Sonntag in den Japanischen 1.000 Guineas angetreten, wo die schwierige Stute den letzten Platz besetzte. Sie war frische Siegerin im Tulip Sho (Gr. II) und zweijährig zweimal auf Gr. III-Ebene erfolgreich. 

Äußerst beliebt sind bei Japans Rennsportfans Plüschausgaben ihrer vierbeinigen Lieblinge. Diese sind exakt in der Ausführung hinsichtlich weißer Abzeichen und verwendeter Zäumung. Als Ende letzter Woche die Plüschversion von Sodashi online gekauft werden konnte, war der verfügbare Bestand in beiden angebotenen Größen bereits nach sechs Minuten ausverkauft. Die Abgabe hatte man auf ein Exemplar pro Person beschränkt. Der Totoumsatz im Oka Sho betrug umgerechnet 140,4 Millionen Euro. Dies war 30,2% mehr als im Jahr zuvor. Auch ein Effekt des Hypes um Sodashi? 

 Josef Soppa

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