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"Viel Platz für Notizen"

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 667 vom Freitag, 07.05.2021

Die Katalogseite des Görlsdorfer Jährlingshengstes Herzbube bei der BBAG-Jährlingsauktion 2020 enthielt viel Weiß. Es ging sogar bis zur fünften Mutter, kein einziges Blacktype-Pferd war in der Verwandtschaft zu sehen – eigentlich ein Anlass zum Weiterblättern. Doch handelte es sich bei dem Sea The Moon-Sohn um einen außergewöhnlichen Hengst, eine echte Erscheinung. Und war ist nicht unbemerkt geblieben: Für 40.000 Euro ging der Jährling mit dem kargen Papier an den irischen Pinhooker Roger Marley. Ein guter Deal, denn in der vergangen Woche zählte er mit einem Zuschlag von 82.000gns. zu den teuersten Pferden bei der Guineas Breeze Up Sale von Tattersalls in Newmarket.

„Auf der Katalogseite war ja viel Platz für Notizen“, scherzte Co-Verkäufer John Cullinan, „wie mir gesagt wurde, handelte es sich ja um ein ostdeutsches Pedigree, aber es ist ein hervorragend aussehender Hengst von einem Top-Vererber.“ Ross Doyle bekam den Zuschlag im Auftrag eines Besitzers von Trainer Jim Boyle.

Es war eine Auktion, die allgemein mit „solide“ bewertet wurde. Zweimal wurde es sechsstellig, mit 135.000gns. bei einem Hengst aus dem ersten Jahrgang des Darley-Deckhengste Postponed. Er besitzt mütterlicherseits einen US-amerikanischen Hintergrund, stammt aus der Familie von No Nay Never. Seine ein Jahr ältere Schwester The Circus (Iffraaj) steht bei John Hillis. Richard Brown von Blandford Bloodstock war der Käufer des Hengstes, der für ein Syndikat zu David Simcock ins Training gehen wird.

Postponed stellte auch die teuerste Stute der Auktion, aus einer Shamardal-Tochter, die Familie von Best of the Bests (Machiavellian) und Prince of Arran (Shirocco) vertretend. Sie ging für 82.000gns. an den Iren Michael O’Callaghan. Dieser erwarb für 95.000gns. auch einen Hengst von Magician. Dieser Galileo-Sohn stand zwei Jahre in Frankreich, wo er auch vom Gestüt Karlshof herangezogen wurde, inzwischen ist er in Italien gelandet. Etwas teurer war noch ein Mehmas-Sohn, der für 105.000gns. an David Redvers verkauft wurde.

Von den 184 angebotenen Zweijährigen wurden 150 für knapp 4,5 Millionen gns. verkauft, der dritthöchste Gesamtumsatz bei dieser Auktion. Der Schnitt pro Zuschlag lag bei 29.948gns. und damit etwas über dem Niveau von 2019.

Der Breeze-Up Sale ging eine Auktion von etwas mehr als zwei Dutzend Pferden im Training voraus. Dabei ersteigerte Paul Harley für Trainer Mario Hofer aus dem Shadwell-Angebot für 5.000gns. den noch nicht gelaufenen drei Jahre alten Aljadeed (Cable Bay). Die Attraktion in diesem Segment, die aktuelle Listensiegerin Declaring Love (Dubawi), wurde für 370.000gns. zurückgekauft.

Ein Video zur Auktion können Sie hier sehen: Klick zum Video

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