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...und auch Lizzie Kelly steigt aus dem Sattel

Lizzie Kelly. www.galoppfoto.de - JJ Clark

Autor: 

Catrin Nack

TurfTimes: 

Ausgabe 627 vom Freitag, 17.07.2020

Lizzie Kelly, 27, die als erster weiblicher Jockey ein Gr.1 -Rennen über Jagdsprünge gewinnen konnte, hat das Ende ihrer aktiven Rennreiter-Karriere erklärt. Gemeinsam mit ihrem Ehemann erwartet sie noch in diesem Jahr ein Baby.

Kelly, über Jahre eine hocherfolgreiche Rennreiterin, feierte ihre größten Erfolge für ihren Stiefvater, Trainer Nick Williams; zumeist gehörten die Pferde zudem ihrer Mutter Jane. Es war vor allem der Kayf Tara -Sohn Tea for Two, mit dem sie die sportlich wertvollsten Erfolge errang: die Siege in der Gr1 Kauto Star Novices´ Chase im Dezember 2015 sowie der Sieg in der renommierten Betway Bowl zu Aintree im April 2017 waren die Höhepunkte. Der Wallach war allerdings auch für einen ihrer dunkelsten Momente auf einer Rennbahn verantwortlich, als sich Kelly nach einem Springfehler am zweiten Hindernis es 2017 Cheltenham Gold Cup - und somit genau vor den ausverkauften Tribünen – nicht im Sattel halten konnte. Erfolge beim Cheltenham Festival feierte sie trotzdem in zwei Gr.3 Prüfungen, auch dies eine Auszeichnung für sich.

Eine Fürsprecherin für weibliche Jockeys, wollte sie selber vor allem als Jockey, ohne den Zusatz „weiblich“, wahrgenommen werden. Sie stellte hohe Ansprüche an sich selber und sprach offen über Unsicherheiten, den hohen Druck des Sports und die Hilfe durch einen Sportpsychologen. Ritte außerhalb der familiären Bande waren selten; zuletzt hatte Mutter Jane selber eine Trainerlizenz übernommen. Kelly gab ihren Rücktritt in der vergangenen Woche über Twitter bekannt, in ihrem Dankes-Posting fehlte erstaunlicherweise der Name ihres Stiefvaters. Dem Hindernissport will Kelly zusammen mit ihrem Ehemann als Pre-Trainer erhalten; eine kleine Hintertür zur Rückkehr in den Rennsattel hielt sie sich offen.

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