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Die Trauben für Feuerblitz hängen in Hong Kong sehr hoch

Feuerblitz - die ersten Schritte in Hong Kong im dicken Regen ... www.galoppfoto.de - Frank Sorge

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Turf aktuell

TurfTimes: 

Ausgabe 244 vom Donnerstag, 06.12.2012

Der Dezember ist im europäischen Turf nicht mehr der Monat, in dem die Cracks auf der Rennbahn zu sehen sind. Doch gilt dies mittlerweile im globalisierten Galoppsport nicht mehr in der Absolutheit wie in früheren Jahrzehnten, sondern nur noch mit der Einschränkung „auf europäischen Rennbahnen“. In Hong Kong kann man an diesem Sonntag nämlich sehr wohl etliche Cracks der europäischen Turf-Szene noch einmal in diesem Jahr in Aktion sehen. In den vier hoch dotierten „International Races“ des Sonntags treten auf der Rennbahn Sha Tin insgesamt 50 Vollblüter an, wovon genau 19 in Europa trainiert werden. Dazu gesellen sich fünf Japaner, zwei Australier und der aus Neuseeland stammende und mittlerweile in Singapur stationierte Sprinter Super Easy, so dass sich die 23 Vertreter der Hausherren einer numerischen Übermacht der Gäste erwehren müssen.

Der einzige in Deutschland trainierte Starter - Feuerblitz und Trainer Michael Figge bei der Morgenarbeit in Hong Kong: www.galoppfoto.de - Frank SorgeDer einzige in Deutschland trainierte Starter - Feuerblitz und Trainer Michael Figge bei der Morgenarbeit in Hong Kong: www.galoppfoto.de - Frank Sorge

Aus deutscher Sicht ist dabei der auf der Mitteldistanz von 2000m ausgetragene Longines Hong Kong Cup (beim Klick auf den Renntitel gibt es alle Infos), das mit einer Dotierung von umgerechnet 2,2 Mio. Euro finanziell lukrativste der vier Rennen, besonders interessant, vertritt hier doch der von Michael Figge in München trainierte Feuerblitz (Maxime Guyon) die deutsche Vollblutzucht. Für den 3jährigen Big Shuffle-Sohn dürften die Trauben in der illustren Konkurrenz zwar zu hoch hängen, doch wer nicht wagt, der kann auch nicht gewinnen. Zudem gibt es Preisgelder bis zum 6. Platz (einschließlich) und da es sich um ein Einladungsrennen für Pferd und Begleitteam handelt, hat der Spruch „Außer Spesen nichts gewesen“ im Misserfolgsfall keine Berechtigung, denn die Spesen werden schließlich vom Jockey Club in Hong Kong übernommen.

Kaum jemand hätte dem 3-jährigen Hengst im Besitz von Patrick Bertermann zu Beginn der Saison eine derartige Entwicklung zugetraut, die ihm einen Derby-Triumph in Italien, drei zweite Plätze en suite in Gruppe I-Prüfungen und eine Gewinnsumme von immerhin 359.200 Euro einbrachten. Ein Erfolg auf Gruppe I-Parkett fehlt dem einzigen deutschen Starter in Hong Kong in diesem Jahr allerdings noch und es wird nicht leicht werden, diesen ausgerechnet gegen diese elf Gegner zu erringen. Auch wenn der im Vorfeld favorisierte Franzose Cirrus des Aigles (Olivier Peslier) wegen einer leichten Sehnenverletzung ausfällt (nähere Infos: Klick!, ist die Konkurrenz für Feuerblitz groß. Mit dem französischen Derby-Sieger Saonois (Antoine Hamelin) und der stark gesteigerten Stute Giofra (Christophe Soumillon) haben die Franzosen nämlich zwei weitere heiße Eisen im Feuer.

Auch die beiden im Vorjahr auf den ersten beiden Rängen platzierten Lokalmatadoren, Titelverteidiger California Memory (Matthew Chadwick) und der aus Schlenderhaner Zucht stammende ehemalige Mehl-Mülhens-Sieger Irian (Gerald Mosse), sind in diesem Jahr wieder mit von der Partie und stehen einem Erfolg von Feuerblitz im Weg. Beide zeigten sich beim Vorbereitungsrennen auf Gruppe II-Ebene vor drei Wochen auf der Rennbahn Sha Tin in bester Verfassung und belegten – nur durch einen kurzen Kopf getrennt - die beiden ersten Plätze.

 

Nur ein Konkurrent für Feuerblitz stammt aus England und ist trotz seines hohen Bekanntheitsgrades eher schwächer einzustufen. Der von Sir Michael Stoute vorbereitete Carlton House (Ryan Moore) findet regelmäßig den Weg in die Schlagzeilen, doch resultiert dies eher aus der Tatsache, dass er im Besitz der englischen Königin steht als aus seinen sportlichen Glanztaten. Mehr als ein Gruppe III-Erfolg steht in dieser Saison für ihn nicht zu Buche. Der Start in Hongkong wird für den 4jährigen Street Cry-Sohn auch der letzte für seinen bisherigen Trainer sein. Hongkong soll als ‚stop over‘ auf dem Weg nach Australien genutzt werden, wo der Hengst als erster Galopper der Queen in Zukunft von Gai Waterhouse trainiert werden soll.

Bereits derzeit in Australien stationiert ist der 8jährige Alcopop, der mit einem frischen Gruppe I-Sieg aus dem letzten Monat im Gepäck ins Starterfeld nachgerückt ist. Der von Jake Stevens vorbereitete und von Craig Williams gerittene Australier gilt als chancenreicher Außenseiter und rangiert bei den Buchmachern ebenfalls deutlich vor Feuerblitz.

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