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Tragischer Unfall überschattet die King George

Der Tiger Hill-Sohn Rewilding (Jockey Lanfranco Dettori) musste nach einem tragischen Unfall bei den King George VI eingeschläfert werden.  Foto Archiv: www.galoppfoto.de - Peo Ploff

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Turf aktuell

Kaum jemand war am Samstagnachmittag auf der Rennbahn in Ascot zu großen Jubelstürmen und Beifallsbekundungen nach den King George VI and Queen Elizabeth Stakes (Gruppe I, 2414m, 1 Mio. Britische Pfund) in der Lage. Zu sehr standen alle unter dem Eindruck eines tragischen Unfalls, der sich anfangs der Zielgerade ereignet hatte, als Lanfranco Dettori den Co-Favoriten Rewilding an der Außenseite in die Partie werfen wollte. Der 4jährige Godolphin-Vertreter, zuletzt Kampfsieger in den Prince of Wales Stakes in Ascot, stolperte und brach sich bei dem Vorfall das Vorderbein. Dettori wurde dabei aus dem Sattel katapultiert, kam allerdings nach erstem Eindruck glimpflich davon. Der Unfall blieb zwar ohne Auswirkungen auf den weiteren Rennverlauf, dennoch überschattete er das Turf-Großereignis in Ascot, das in diesem Jahr nur von fünf Vollblütern bestritten wurde.

Click zum Video: http://www.youtube.com/watch?v=vQPa0XjWyC0&feature=player_embedded

Der eigentlich als Pacemaker für Rewilding erwartete Stallgefährte Debussy (Ahmed Ajtebi) schien sich diesmal seiner Rolle nicht bewusst zu sein. Anfangs gab es mit einem Verlegenheitsführenden Nathaniel kaum Tempo im Rennen, erst später übernahm Debussy die Spitze und sorgte zumindest für etwas mehr Tempo in einem Rennen, in dem sich die Favoriten auf den hinteren Plätzen belauerten. Erst in der zweiten Hälfte wurde es dann zu einem richtigen Rennen, dessen Entscheidung somit nicht primär durch Stehvermögen, sondern durch die Beschleunigungsfähigkeit in der Zielgerade beeinflusst war.

Nach dem Ausscheiden Rewildings in der Zielgeraden lief es auf die Auseinandersetzung des früh in Front gezogenen Nathaniel unter William Buick und dem außen angreifenden Favoriten Workforce hinaus, da Debussy erwartungsgemäß in dieser Gesellschaft nicht mithalten konnte und auch St Nicholas Abbey (Joseph O'Brien) nicht so recht zwingend wirkte. Der für 75.000 Pfund nachgenannte 3jährige Hengst Nathaniel hatte dabei letztlich sogar sehr deutlich mit knapp drei Längen Vorsprung das bessere Ende für sich. Der von John Gosden für die 76jährige Lady Rothschild trainierte Hengst profitierte dabei allerdings auch vom kontinuierlichen Wegdriften des letztjährigen Arc-Siegers nach außen. Ryan-Lee Moore bekam Workforce einfach nicht gerade ausgerichtet, so dass der Angriffsschwung des Schützlings von Sir Michael Stoute verpuffte und er nach der letztjährigen Totalblamage in dieser Prüfung auch diesmal nicht gewinnen konnte.

Durch Nathaniels Erfolg konnte sich erstmalig seit 2003 wieder ein Dreijähriger in die Siegerliste der King George eintragen. Sowohl für Trainer John Gosden als auch für dessen 23jährigen in Norwegen geborenen Stalljockey William Buick markiert Nathaniels Triumph den ersten Sieg im britischen Sommer-Arc. Der zuletzt beim Royal Ascot Meeting im Juni auf Gruppe II-Ebene erfolgreiche Galileo-Sohn hat bislang keine Nennung für den Arc. John Gosden nannte das Pariser Rennen dennoch als wahrscheinliches nächstes Ziel, auf das jetzt hingearbeitet würde, ohne zuvor noch ein anderes Rennen zu bestreiten. Damit würde Nathaniel dieselbe Vorbereitungsstrategie wie Workforce im Vorjahr verfolgen. Dass es in Paris dann zu einem erneuten Aufeinandertreffen von Nathaniel und Workforce käme, gilt als sicher.

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