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Traber: Drei Bahnen vor dem Aus

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 601 vom Freitag, 17.01.2020

Mehrere deutsche Trabrennbahnen stehen vor dem vorzeitigen existentiellen Aus, da sie in diesem Jahr nicht mehr mit PMU-Rennen bedacht werden. Es handelt sich um Dinslaken, Mönchengladbach und Berlin-Karlshorst, wobei das Ende der 1954 errichteten Bahn in Dinslaken bereits beschlossene Sache ist. Der Pachtvertrag zwischen der Stadt und dem Rennverein läuft 2021 aus und wird nicht verlängert. Genauso ist die Situation in Mönchengladbach, wo die städtische Entwicklungsgesellschaft EWMG den Pachtvertrag gleichfalls zum Dezember 2021 gekündigt hat. Die EWMG besitzt die Mehrheitsanteile des an die Bahn grenzenden Flughafens, der vergrößert werden soll. Noch 2018 waren 150.000 Euro für das Geläuf in die seit 127 Jahren bestehende Trabrennbahn investiert worden. Immerhin wurden für 2020 17 Renntage terminiert, wobei das Preisgeld bei den Rennen durchweg bei 1.000 Euro liegen dürfte.

16 Veranstaltungen sollen in Berlin-Karlshorst durchgeführt werden, auch hier wird durchweg um 1.000 Euro getrabt, von denen der Sieger 420 Euro bekommt, am 5. Januar gab es sogar ausschließlich Rennen um eine dreistellige Gesamtprämie. Der Berliner „Tagesspiegel“ traf in einer Reportage unlängst bei einem der dort noch veranstalteten PMU-Renntag um die Mittagszeit „Rentner, Pensionisten, Ruheständler, Erwerbslose, Hartz-IV-Empfänger, Grundsicherungsbesitzer und vereinzelt Nachtarbeiter mit Kindern zum munteren Bieten von Centbeiträgen mit Kreuzen auf Papierscheinen.“ Das vorläufige Überleben hatte sich Karlshorst vor geraumer Zeit mit dem Verkauf eines Randgrundstückes gesichert. Dort entstand ein „Inklusives Pferdesport- und Reittherapiezentrum“ für Menschen mit Handicaps.

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