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Tod eines großen Pferdemalers

Klaus Philipp einmal anders: Der Maler erklärt der Jugend seine Arbeit. www.galoppfoto.de

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 759 vom Freitag, 17.03.2023

Es ist schon ein paar Jahre her, seitdem Klaus Philipp letztmals auf einer Rennbahn gewesen war. Im Norden sicherlich, in Hamburg oder in Harzburg, nicht weit von seiner jahrzehntelangen Heimat entfernt. Es kam die Corona-Zeit, es wurde stiller um ihn, es gab gesundheitliche Probleme. Der frühe Tod seiner so aktiven Frau Bernadette war ohnehin ein gravierender Einschnitt gewesen, sie hatte ihm Vieles abgenommen. Jetzt kommt die Nachricht, dass der bekannteste deutsche Pferdemaler der letzten Jahrzehnte im Alter von 90 Jahren in der Nähe von Köln verstorben ist. 

Im April 1932 in Aue geboren hatte er von Jugend an mit Pferden zu tun, begann sogar kurz eine Jockeylehre, war dann viele Jahre bei der berittenen Polizei, hatte aber schon in den 50er Jahren ein Studium an der Freien Kunstschule in Stuttgart absolviert. 1980 quittierte er seinen Dienst und wurde freischaffender Künstler, zunächst nahe Baden-Baden lebend, später in der Lüneburger Heide. 

Früh wurde dieser Praktiker eine Institution in der deutschen Malerei, schnell machte er sich auch international einen Namen. Die jährliche Ausstellung im “Brenners” in Baden-Baden war Treffpunkt und Marktplatz zugleich, doch bald ging es natürlich auch nach England. Queen Elizabeth und Scheich Mohammed betrachteten mit Interesse seine Werke, selbstverständlich hängt eines auch im National Horseracing Museum in Newmarket. Seine Serie mit den besten Galoppern Deutschlands und der Welt, schwarz-weiß, mit Liebe zum Detail, war auch ein großer Verkaufserfolg. Er malte aber nicht nur Vollblüter, auch bei den Warmblütern war er gerne zu Gast. Die Werke eines Künstlers überleben ihn selbst. Und so wird der Name Klaus Philipp noch in vielen Jahrzehnten ein Begriff sein.  

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