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Der Tag des Sea The Moon

Trainer im Glück - Markus Klug freut sich über seinen ersten Derbysieg mit Sea The Moon. www.galoppfoto.de - Sabine Brose

Autor: 

Daniel Delius

Mit einer atemberaubenden Vorstellung gewann der drei Jahre alte Hengst Sea The Moon mit Christophe Soumillon im Sattel das mit €650.000 dotierte 145. Deutsche Derby. Elf Längen Vorsprung hatte der von Markus Klug in Köln-Heumar trainierte Dreijährige vor 23.000 Zuschauern im wichtigsten Galopprennen des Jahres in Deutschland auf die Konkurrenz, Zweiter wurde Lucky Lion (Ioritz Mendizabal) vor dem krassen Außenseiter Open Your Heart (Mirco Demuro), 18 Pferde waren am Start.

Der Sieger Sea The Moon gehört dem Gestüt Görlsdorf in der Uckermark, dahinter steht die Familie Bischoff-Lafrentz aus Berlin. Anfang der Woche hatten die Eigner des Pferdes den ständigen Jockey des Pferdes, Andreas Helfenbein, mit einer kontroversen Entscheidung den Ritt im Derby entzogen, da sie ihn für nicht fit erachtet hatten. Helfenbein war am Fronleichnamstag in Frankfurt gestürzt, hatte sich ein längst abgeklungenes Schleudertrauma zugezogen, ritt auch während des Derby-Meetings mehrere Sieger. Soumillon, ein in Frankreich tätiger Belgier, gehört seit Jahren zu den besten Jockeys der Welt. „Er ist ein Crack“, war der erste Kommentar von ihm zu Sea The Moon, „ein etwas spezieller Charakter, aber er kann gegen die besten Pferde der Welt mithalten.“ Soumillon hatte mit ihm sofort die Spitze genommen, er ging mit ihm in der Zielgeraden nach außen, „weil dort der Boden besser war.“ Nach dem Ziel konnte er ihn nur mühsam anhalten, „er wollte in den Stall, brach zur Seite.“

Für den 38 Jahre alten Trainer Markus Klug war es der bisher größte Erfolg seiner Karriere. Der gelernte Versicherungskaufmann ist ein Seitensteiger in Sachen Galopprennsport, arbeitet seit vier Jahren im Gestüt Röttgen in Köln-Heumar, betreut dort rund siebzig Pferde. „Für mich ist ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen“, sagte er, “ich hätte nie gedacht, dass ich so früh ein solches Pferd bekommen würde.“ Langfristiges Ziel mit ihm ist der Prix de l’Arc de Triomphe, das größte Rennen der Welt am ersten Oktober-Sonntag in Paris-Longchamp.

Sehr zufrieden war man im Lager des Zweitplatzierten Lucky Lion. „Sea The Moon konnte man einfach nicht schlagen, unserer ist wirklich gut gelaufen“, freute sich Trainer Andreas Löwe aus Köln. Nichts zu bestellen hatten die für jeweils €65.000 nachgenannten Geoffrey Chaucer aus Irland und Pinzolo aus England, sie landeten nur im Hinterfeld.

Am Samstag musste die Veranstaltung vor dem vorletzten Rennen, dem Almased Cup, wegen eines Unwetters abgebrochen werden. Die €55.000-Prüfung wurde am Sonntag nachgeholt und von Bermuda Reef unter Adrie de Vries gewonnen.

Der Wettumsatz in den zwölf Rennen des Tages betrug 1,118 Millionen Euro.  

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