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Stauffenberg greift tief in die Tasche

Anthony Rogers vom Airlie Stud gratuliert Philipp von Stauffenberg zum Kauf des Kingman-Hengstes. Foto: Goffs

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 745 vom Freitag, 18.11.2022

Philipp von Stauffenberg war einer der Protagonisten der viertägigen November Foal Sale, die bei Goffs in Irland am Donnerstag mit sehr guten Zahlen beendet wurde. Der Züchter, Consignor und Pinhooker aus dem Westfälischen griff einmal mehr mutig und tief in die Tasche, um sich für die relevanten Jährlings-Auktionen 2023 mutmaßliche Kronjuwelen zu sichern. In diesem Jahr hatte Stauffenberg einige spektakuläre Pinhooking-Erfolge verzeichnen können, was natürlich zu erneuten Investitionen geführt hat.

Am Mittwoch, dem traditionell stärksten Auktionstag, unterzeichnete er den Kaufzettel beim Salestopper, einem vom irischen Airlie Stud angebotenen Kingman-Sohn, einem Bruder der Gr. I-Siegerin Skitter Scatter (Scat Daddy) und des Listensiegers und mehrfach gruppeplatziert gelaufenen Zweijährigen Victory Dance (Dubawi). “Bei diesem war ich damals Unterbieter”, erinnerte sich Stauffenberg - Godolphin hatte ihn als Fohlen für 700.000gns. ersteigert. Seine Neuerwerbung hat fraglos ein “Deckhengstpedigree”, so der Käufer. “Es ist das teuerste Fohlen, das ich jemals gekauft habe”, gab Stauffenberg zu, “der Hengst wird wie alle anderen zu uns nach Hause kommen und behandelt wie alle anderen. Wo er dann als Jährling angeboten wird, werden wir nächstes Jahr entscheiden.”

Sechs Fohlen wird Stauffenberg mit nach Ascheberg nehmen, 1,113 Millionen Euro gab er aus. Für 280.000 Euro ersteigerte er einen Night of Thunder-Hengst, der vom Irish National Stud angeboten wurde. “Es sind wenige Nachkommen des Vaters auf dem Markt”, meinte Stauffenberg, “mit ihm habe ich bisher immer Glück gehabt.” Seine Neuerwerbung stammt von einer sechsfachen Siegerin, die zweimal listenplatziert war. Zu weiteren Akquisitionen von Stauffenberg gehörten u.a. Nachkommen von Dandy Man und Galiway. 

Kingman war der prägende Hengst der Auktion, denn die drei teuersten Fohlen stammen von dem Juddmonte-Hengst ab. Und Juddmonte war es dann auch, das für 530.000 Euro das zweitteuerste Fohlen der Auktion ersteigerte, einen Hengst aus der Princess de Lune. 460.000 Euro legte Katsumi Yoshida für eine Kingman-Stute aus der Assurance an. 

Gefragt waren auch die ersten Fohlen, die von Wootton Bassett in dessen ersten Jahr in Coolmore gezeugt wurden. Sechs seiner Fohlen wurden zu einem Schnitt von 224.167 Euro verkauft. Juddmonte erwarb einen von ihm stammenden Halbbruder zum eigenen Arrest (Frankel), der gerade Zweiter im Criterium de Saint-Cloud (Gr. I) war. Logischerweise waren auch Nachkommen von No Nay Never gefragt. Ein Sohn der zweijährig auf Listenebene erfolgreichen Piece of Paradise (Holy Roman Emperor) wurde für 330.000 Euro an Rockbank Bloodstock verkauft.  

Im Ring war auch ein Sea the Stars-Hengst aus der Sanwa, somit ein rechter Bruder zu Sea the Moon. Der Hammer fiel bei 250.000 Euro, den Zuschlag bekam Mark McStay von Avenue Bloodstock, doch tauchte auf dem Kaufzettel auch der Name des Züchters, des Gestüts Görlsdorf auf. 

Nach vier Tagen wurde eine sehr positive Bilanz gezogen. Von 917 vorgestellten Fohlen wurden 737 zu einem Schnitt von 40.110 Euro verkauft, ein Plus von 15% gegenüber dem Vorjahr.

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