TurfTimes:
Ausgabe 775 vom Freitag, 07.07.2023
An zwei Tagen wurde zur Wochenmitte in Deauville bei der Vente f’Été auktioniert, eine “mixed sale”, denn im Ring war nahezu die gesamte Bandbreite von Rennsport und Zucht. In der Sektion der Zweijährigen, die tags zuvor auf der nahegelegenen Rennbahn ein Breezing absolviert hatten, war es ein Sohn des gerade so aktuellen Sea the Moon, der für den Höchstpreis sorgte: Angeboten von den Knockanglass Stables ging der Sohn der Apura (Oasis Dream) für 85.000 Euro in den Stall von Trainer Alessandro Botti. In Irland hatte der Hengst aus der Familie von Spectrum im vergangenen Jahr als Jährling 52.000 Euro gekostet. Die Knockanglass Stables waren auch Anbieter des zweitteuersten Pferdes, einem Sohn von Sea the Stars aus der Familie der in Deutschland auf Listenebene erfolgreichen Persefona (Montjeu) und Pessemona (War Command) Er ging für 85.000 Euro zu Trainer Paddy Twomey. Wenig verkaufsfördernd könnte in diesem Segment gewesen sein, dass ein Großteil der aus Irland gekommenen Pferde in Frankreich nicht prämienberechtigt sind.
Deutlich besser lief das Geschäft am Mittwoch bei den “stores”, vorwiegend Zweijährigen mit Blickrichtung Hindernissport. Nicht unerwartet war es ein Sohn von Zarak, der mit 240.000 Euro den Höchstpreis erzielte. Der Hengst aus dem Hamel Stud ist ein Bruder von Niko Has (Great Pretender), mehrfacher Listensieger über Sprünge aus einer Schwester von Nirvana du Berlais (Martaline), Gr. I-Sieger über Hürden und Deckhengst. Er wurde Edward James zugeschlagen. Ein weiterer Sohn von Zarak, der eigentlich mehr im “Flach”-Segment gefragt ist, kletterte auf 125.000 Euro,
Am Donnerstag standen Mutterstuten und Pferde im Training im Katalog, wobei es vier Zuschläge im hohen Bereich gab. Salestopperin wurde für 395.000 Euro die drei Jahre alte La Filomena (Lope de Vega). Sie hat in diesem Jahr zwei Rennen gewonnen, war Dritte im Prix Melisande (LR). Die rechte Schwester des Listensiegers Epic Poet (Lope de Vega) wurde in Zusammenarbeit von Blandford Bloodstock und Speriamo Bloodstock gekauft.
In eine ganz andere Richtung, nämlich in den Hindernissport, geht es für den Halbblüter Jamaica (Cokoriko). Der Vierjährige, der bereits in Auteuil gewonnen hat, ging für 310.000 Euro an Horse Racing Advisory. Willie Mullins ist der zukünftige Trainer von Full of Shade (No Risk at All), eine Vierjährige, die in Auteuil in die Platzierung gelaufen ist, mit einer starken Hindernisabstammung 280.000 Euro kostete. 250.000 Euro schließlich kostete der drei Jahre alte Hamsiyann (Lope de Vega) aus dem Aga Khan-Lot, TJ Bloodstock war der Käufer.
Taxi4Horses, das Unternehmen von Günther Schmidt, ersteigerte für 22.000 Euro die vier Jahre alte Ithaque (Oasis Dream), eine Siegerin aus einer Listensiegerin mit starkem Blacktype-Pedigree. Dazu für 36.000 Euro die aus Ammerland stammende Biscaya Bay (Dansili), die Mutter von zwei Blacktype-Pferden ist, tragend von Waldgeist im Ring war.
Die Stiftung Gestüt Fährhof hatte Santa Julianna (Kitten’s Joy) tragend von Japan nach Deauville geschickt. Für 95.000 Euro ging sie an die BBA Ireland. Die im vergangenen Jahre siegreiche Dreijährige Granada (Areion) wurde für 9.500 Euro von Outsider Bloodstock gekauft. Die mit einer Wild Card in den Ring gekommene Valpolicella (Amaron) aus dem Grewe-Stall wurde für 95.000 Euro zurückgekauft.
Von 408 an den beiden Tagen vorgestellten Pferden wurden 342 zu einem Schnitt von 34.227 Euro verkauft, ein minimales Minus von 0,5 % gegenüber dem Vorjahr.