Schon ein Blick in den Führring beantwortete die Frage nach dem Sieger im wichtigsten Rennen des Jahres in
Hoppegarten, dem
134. Westminster Großer Preis von Berlin (Gr. I, 2.400m, 155.000 Euro) Selten hat man dort so eine überragende Erscheinung wie den 4-jahrigen Hengst
Al Riffa (Wotton Bassett) gesehen. Und der Eindruck sollte nicht täuschen. Der schon im Vorfeld favorisierte Hengst wurde an den internationalen Wettmärkten immer stärker beachtet und fiel minütlich in der Quote. 1,5:1 gab es zum Schluss, sehr ordentlich, wenn man bedenkt, dass man für die Rendite von 50 % kaum eine Sekunde schwitzen musste.
Hier geht es zum kompletten Renntag mit allen Ergebnissen:
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Der erst 21-jährige Nachwuchsjockey
Dylan Browne McMonagle servierte Al Riffa hinter dem lange führenden
Tünnes (zum Schluss Fünfter) ein optimales Rennen. Gut 200 Meter vor dem Ziel machte der Ire ernst, sofort reagierte der
Wootton Bassett-Sohn und flog in Front. Damit war der Sieg im Großen Preis von Berlin an den Schützling von
Joseph O'Brien, Sohn der Trainerlegende
Aidan O'Brien, nach Irland vergeben.
Viele Längen zurück zeigte der dreijährige
Narrativo (Adlerflug) aus dem Quartier von Trainer
Peter Schiergen unter
Bauyrzhan Murzabeyev eine starke Vorstellung und korrigierte umgehend sein schwaches Abschneiden im Derby, als er als Mitfavorit nur 14. wurde. Den dritten Rang sicherte sich
Best of Lips unter
Hugo Boutin für den
Stall Lintec und Trainer
Andreas Suborics. Der Sechsjährige, vor drei Wochen nach einer genauso starken Leistung noch Sieger im Fürstenberg-Rennen in Berlin-Hoppegarten, lieferte ein gutes Rennen und konnte den Derbyzweiten das Vorjahres,
Mr Hollywood, knapp in die Schranken verweisen.
Der Jubel der Zuschauer, des unter der Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeisters von Berlin Kai Wegner ausgetragenen Großen Preises, gehörte aber Al Riffa, der sich mit dem überzeugenden Sieg auch für das Großereignis des Galopprennsports im Herbst nachhaltig in Erinnerung gebracht hat. Ein Start im wichtigsten Rennen Europas, im Prix de l’Arc de Triomphe zu Paris Longchamp, ist fest vorgesehen. Nach den Eindrücken von Hoppegarten durchaus mit guten Chancen, haben doch seit 2011 mit
Danedream,
Torquator Tasso und
Alpinista bereits drei Pferde das Doppel geschafft.
Al Riffas Mitbesitzer
Kevin Blake: „Das war fantastisch. Alles, was wir im Vorfeld in Al Riffa gesehen haben, hat er heute gezeigt. Wir haben immer daran geglaubt, dass er ein weltklasse Pferd ist. Nach Deutschland zu kommen und so ein prestigeträchtiges Rennen zu gewinnen, ist klasse. Ein Rennen, das so viele Arc-Gewinner hervorgebracht hat. Dort werden wir als nächstes an den Start gehen.“
Gerhard Schöningh, Inhaber der Rennbahn Hoppegarten: „Der Westminster 134. Großer Preis von Berlin war ein herausragender Renntag mit einem sehr zahlreichen und begeisterten Publikum. Wir haben ein europäisches Klassepferd gesehen, das den Großen Preis überlegen gewonnen hat und nun in den Prix de l’Arc de Triomphe geht. Das Hoppegarten für dieses Weltklasserennen ein gutes Pflaster ist, haben die drei Paris-Sieger Danedream in 2011, Torquator Tasso in 2021 und Alpinista in 2022 eindrucksvoll gezeigt.”
Auch im Rahmenprogramm wurde den Besuchern in Hoppegarten wieder viel geboten. Neben dem sportlichen Top-Programm war das Highlight des Tages sicherlich das Aufwiegen des siegreichen Jockeys
Michal Abik, der auf
Vancouver, der in der Hoppegartener Rennzentrale von
Eva Fabianova trainiert wird. Die 62 Kilogramm Gewicht von Abik wurden dann als kostenfreies Eis von langjährigen Hoppegarten-Partner und Rennsponsor FLORIDA EIS an die anwesenden Kinder ausgegeben. Michal Abik hatte extra eine Tasche mit drei Bleiplatten zum Wiegen mitgenommen, damit mehr Eis für die Kinder rausspringt.