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Sensationssieg durch African Art in St. Moritz

African Art mit Freddy Di Fede gewinnt den GP von St. Moritz Foto: swissimage.ch

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Turf aktuell

Der vermeintliche Schwächste aus dem eidgenössischen Trio von Philipp Schärer, der vom 28jährigen französischen Jockey Freddy Di Fede gerittene African Art, gewann am Sonntag die 73. Auflage des Großen Preises von St. Moritz (Listenrennen, 2000m, 131.131 SFr), dem Höhepunkt des „White Turf Meetings“ auf dem zugefrorenen St. Moritzersee in der Schweiz. Vor 12.000 Zuschauern zog der 6jährige Johannesburg-Sohn im Besitz von Peter Aregger nach einem Rennen im Vordertreffen in der Zielgerade leicht an dem vom Start weg führenden Noch-Deutschen Flash Dance (Eduardo Pedroza) vorbei. Mit zweieinhalb Längen Vorsprung setzte sich der Schweizer vor das Feld und verwies den mitfavorisierten Flash Dance bei dessen letztem Start für das Quartier von Andreas Wöhler vor dem Wechsel nach England auf den 2. Platz.

African Art, der in seiner Jugend von Brian Meehan im englischen Manton trainiert wurde und auf der Insel wenig bewegen konnte, hat sich seit seinem Wechsel in die Schweiz zu einem Spezialisten für die Schneerennen entwickelt. Schon im Vorjahr konnte er in Arosa und St. Moritz in kleineren Rennen punkten. Beim diesjährigen „White Turf Meeting“ war er an den beiden ersten Rennsonntagen in Vorbereitungsrennen jeweils Fünfter, so dass er in dem von 17 Startern bestrittenen Listenrennen zu den Außenseitern rechnete. Beim dritten Auftritt in St. Moritz platzte am Sonntag dann der Knoten und ihm gelang der größte Treffer seiner Karriere.

Klar hinter den beiden vorderen Pferden lief ein weiterer Schützling von Philipp Schärer, der Ex-Deutsche Schützenjunker (Daniele Porcu), noch auf Rang 3 vor zwei weiteren Eidgenossen, dem Routinier Ziking (Frederic Spanu) und dem Vorjahressieger Winterwind (Georg Bocskai), der nach einem Rennen in hinteren Regionen mit seinem Speed in der Zielgerade noch einigen Boden gut machen konnte.

Von den drei weiteren Deutschen im St. Moritzer Rennen war wenig zu sehen. Der Vorjahresdritte Tarkheena Prince (Mario Esposito) schaffte es noch auf Rang 6, während Gestüt Winterhauchs Keep Cool (Andre Best) ohne bessere Szene als Neunter ins Ziel kam. Gestüt Bonas Salut (Filip Minarik) war nur anfangs im Vordertreffen postiert, hatte schon in der Gegenseite Probleme, dem Tempo zu folgen, und endete abgeschlagen auf Rang 14, genau ein Platz hinter dem ebenfalls enttäuschenden Briten The Bells O Peover (Francis Norton), der am Totalisator in St. Moritz sehr stark beachtet worden war und als Co-Favorit ins Rennen ging. Seinen souveränen Erfolg im Vorbereitungsrennen vor zwei Wochen an gleicher Stelle konnte der Neu-Schweizer Earl of Winds (Stephane Laurent) nicht im Entferntesten bestätigen. Der eigentlich als chancenreichster Kandidat des Schärer-Trios angetretene Ex-Deutsche musste sich diesmal mit Rang 12 begnügen.

Auch im Rahmenprogramm konnte Philipp Schärer, der Newcomer in der Schweizer Trainerszene, der mittlerweile auf einer Anlage in Elgg in der Nordostschweiz trainiert, seine Ausbeute beim diesjährigen „White Turf Meeting“ weiter steigern. Mit dem aus dem Dortmunder Quartier von Uwe Stoltefuß zu ihm gewechselten Wittekindshofer Le Big gewann er überlegen die mit 30.000 Schweizer Franken dotierte Sprintprüfung zum Auftakt des Renntags. Für den Ritt hatte Schärer den Deutschen Andre Best verpflichtet. Der von Andreas Trybuhl in dieser Prüfung aufgebotene Florentiner (Eduardo Pedroza) konnte seine gute Leistung vom Auftakttag nicht wiederholen und blieb diesmal als Achter chancenlos.

Selbst das dritte Galopprennen des St. Moritzer Schlusstages wäre beinahe in das Schärer-Quartier gewandet. Mit Eduardo Pedroza im Sattel musste sich der Schärer-Schützling Hoist the Sail mit einer dreiviertel Länge Rückstand dem Briten Maverik (Jim Crowley) beugen, blieb jedoch weit vor dem aus München angereisten Deutschen Sentimento (Miguel Lopez). Der Brite Maverik war mit frischer Siegform aus den englischen Sandbahnrennen in die Schweiz gereist und konnte auch auf Schnee an diese Leistung anknüpfen.

Einen deutschen Sieg gab es trotz der Niederlagen in den Galopprennen am Sonntag in der Schweiz. Wie am Vorsonntag sorgte Gestüt Bonas Mombasa im Skikjöring-Rennen dafür. Die von Peter Schiergen trainierte 5jährige Stute gewann ihr zweites Skikjöring-Rennen sicher und bescherte ihrem Steuermann Adrian von Gunten aus dem Schweizer Ort Burgdorf bei Bern den Titel „König des Engadins“, mit dem der erfolgreichste Skikjöring-Fahrer des Meetings ausgezeichnet wird.

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