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Salestopper gingen ins Ausland

Autor: 

Daniel Delius

Strahlender Sonnenschein, ein gut besuchtes Auktionsgelände, am Ende aber doch nicht unerwartet ein schlechteres Ergebnis als im vergangenen Jahr: In der Rekordzeit von viereinviertel Stunden wurde am Freitag die Frühjahrsauktion der Baden-Badener Auktionsgesellschaft (BBAG) in Iffezheim abgewickelt. 659.900 € betrug der Gesamtumsatz, 910.900 € waren es im 2009. Der Schnitt pro Zuschlag fiel von 9.690,43 auf 7.333,22 €. Rückkäufe sind dabei allerdings eingerechnet.

„Wir haben rund dreißig Prozent verloren, im Grunde war das ja zu erwarten“, bilanzierte der BBAG-Vorsitzende Karl-Dieter Ellerbracke, „es waren genauso viele Leute da, als wenn Rennen gewesen wären. Im Gegenteil, morgens bei der Breeze Up war sogar mehr als sonst los. Wenn allerdings ständig Rennen ausfallen oder Renntage abgesagt werden, dann gibt es auch keine Käufer mehr. Man kann nicht erwarten, dass da mehr Pferde gekauft werden.“ Er selbst zog für sein Gestüt Auenquelle eine positive Bilanz: „Wir hatten siebzehn Pferde hier, die sind alle verkauft worden.“ Für insgesamt allerdings auch nur etwas mehr als 60.000 €.

So war es am Ende ein absoluter „Käufermarkt“ (BBAG-Geschäftsführerin Carola Ortlieb), denn es gab günstig Pferde zu erwerben. Erwartungsgemäß waren es die Ausländer, die in höheren Regionen den Ton angaben. Den Höchstpreis von 45.000 € zahlte die Racing Factory aus Italien für einen von Huggan Bloodstock angebotenen zweijährigen Hengst, der zunächst unverkauft den Ring verlassen hatte, im Nachverkauf dann doch noch den Besitzer wechselte. Für 34.000 € ging eine gleichaltrige Stute von Invincible Spirit der Bansha House Stables in den belgischen Rennstall von Fabrice Vermeulen.  Ob die ausländischen Anbieter allerdings wiederkommen, bleibt abzuwarten. Als „sehr hart“, bezeichnete der Ire Con Marnane, seit Jahren einer der wichtigsten Verkäufer den Markt, „allerdings war es in England letztlich auch nicht viel besser.“

Die deutschen Käufer waren nur in unteren und mittleren Regionen aktiv. Trainer Andreas Trybuhl aus Köln kam immerhin mehrfach zum Zuge, Kollege Mario Hofer aus Krefeld ersteigerte eine Stute für 20.000 €. Das war es denn auch schon, denn ein 52.000 €-Zuschlag, den der Iffezheimer Trainer Mirek Rulec tätigte, stellte sich als Rückkauf heraus. Fazit von Karl-Dieter Ellerbracke: „Die Auktion war ein Spiegelbild des deutschen Galopprennsports.“

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