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Saisonstart in Köln und Frankfurt im Zeichen des Derby-Jahrgangs

Lysino am 26.11.2011 in Krefeld. Foto Karina Strübbe

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Turf aktuell

Noch ist unklar, wie die Stimmung auf den beiden deutschen Rennbahnen, die am Sonntag ihre Saisonauftaktveranstaltungen durchführen werden, sein wird. Zazous Abschneiden im Dubai World Cup wird das Thema in Köln und Frankfurt sein, doch ob die Diskussionen im Freudentaumel oder in Katzenjammerstimmung erfolgen werden, kann niemand sagen. Sportliche Highlights bieten beide Rennveranstaltungen nicht, wobei in Köln durch die Präsentation des neuen „Galoppers des Jahres 2011“ zumindest zwischen dem 4. und 5. Rennen der Weidenpescher Park in sportlichem Glanz erstrahlen wird. Spannung, wie die Wahl wohl ausgegangen sein wird, herrscht diesmal nicht. Einzig die Frage, wie groß der Vorsprung Danedreams auf die beiden männlichen Konkurrenten in der Wählergunst wohl gewesen sein mag, beschäftigt die Turf-Fans.

Beide Renntage bieten je zwei Prüfungen für den Derby-Jahrgang, in denen die Weichen für die Zukunft gestellt werden und die daher unter sportlichen Gesichtspunkten besonders interessant sind. Quantitativ sind diese Prüfungen auch diesmal nur spärlich besetzt. Ganze 24 Vollblüter in vier Rennen nutzen ihre Startchancen. In Köln geht es zum Auftakt des Renntags erstmals in diesem Jahr für den Derby-Jahrgang über weite 2100m. Unter den sechs Startern erscheint der noch über eine Derby-Nennung verfügende Ittlinger Lysino (Andrasch Starke) besonders interessant. Der Schiergen-Schützling, der als Youngster bereits zweimal platziert lief, trifft auf den zweifachen Sieger Prince of Rules (Alexander Pietsch) aus dem Stall von Waldemar Hickst und wird somit ernsthaft geprüft. Ob in das Duell dieser beiden Hengste einer der drei Lebensdebütanten oder der schon mehrfach als Youngster erfolglos gelaufene Vovcenko-Schützling Falconettei (Daniele Porcu) eingreifen kann, erscheint fraglich.

Im zweiten Kölner Rennen für den Derby-Jahrgang auf der Meile gehen sogar nur fünf Dreijährige an den Start. Darunter ist mit Gestüt Schlenderhans Axiom (Daniele Porcu) auch ein Vertreter des Quartiers von Jens Hirschberger, der am Sonntag seine ersten beiden Dreijährigen sattelt. Zum Zeitpunkt des Starts von Axiom, dem beim Lebensdebüt als rechter Bruder des klassischen Siegers Aviso einige Hoffnungen gelten, ist das Resultat des ersten Hirschberger-Starters aus Frankfurt bereits bekannt und dürfte das Verhalten der Wetter beeinflussen. Anders als Axiom hat der Schiergen-Vertreter in dieser Prüfung, der Dashing Blade-Sohn Mr Stardust, schon als Youngster mehrfach Seide getragen. Vier Starts absolvierte er in seiner ersten Saison und platzierte sich jedes Mal. Schlecht waren seine Auftritte auf der Rennbahn keineswegs, doch ein Siegertyp scheint er nicht zu sein. Die drei weiteren Kandidaten sind allesamt Lebensdebütanten. Mit Gestüt Auenquelles Kasarin (Andre Best) sattelt auch der Mülheimer Trainer Uwe Ostmann seinen ersten Dreijährigen-Starter, während Mario Hofer schon bewiesen hat, dass mit seinen Schützlingen des Derby-Jahrgangs zu rechnen ist, so dass sein Starter Admiral Lord (Terence Hellier) Kredit bei den Wettern bekommen wird.

Auch in Frankfurt werden in einer über 2000m führenden und einer weiteren über die Meile ausgetragenen Prüfung die Vertreter des Derby-Jahrgangs angesprochen. In der Steher-Prüfung ist Gestüt Fährhofs Secessio (Eduardo Pedroza) favorisiert. Der von Waldemar Hickst trainierte Königstiger-Sohn zeigte zum Saisonschluss des Vorjahrs in Bremen als Dritter eine ansprechende Leistung, die ihm hier die Favoritenbürde einbringt. Einen Start in diesem Jahr, allerdings erfolglos Anfang Januar auf der Sandbahn in Deauville, kann Stall Nizzas Jules Verne aus dem Asterblüte-Quartier von Peter Schiergen bereits vorweisen. So ganz überzeugt hat der Nicaron-Sohn, der von Championjockey Filip Minarik geritten wird, bei seinen vier bisherigen Starts noch nicht, doch angesichts der guten Form der Schiergen-Dreijährigen bislang dürfte er mehr Anklang bei den Wettern finden als die anderen vier Starter, von denen zwei ihr Lebensdebüt geben und zwei als Youngster noch keine Bäume auf der Rennbahn ausgerissen haben.

Die Frankfurter Meilenprüfung avanciert mit sieben Startern zum quantitativ bestbesetztesten Dreijährigen-Rennen des Sonntags. Hier steht der mit Spannung erwartete Start des ersten Hirschberger-Schützlings auf dem Programm. Dem Sinndar-Sohn Guanin, Erstling der nie auf Rennbahn geprüften Guadalupe-Schwester Guendalina, fällt diese Rolle zu. Mit Rene Piechulek im Sattel trifft Guanin u.a auf Gestüt Ittlingens Fuscano (Eduardo Pedroza) und Gestüt Ammerlands Arizona Star (Filip Minarik), die beide als Youngster sich bereits platzieren konnten und die Kölner Großquartiere von Waldemar Hickst und Peter Schiergen repräsentieren. Ebenfalls ansprechende Leistungen als Youngster bringen zwei Stuten aus kleineren Ställen mit nach Frankfurt. Die von Norbert Sauer in Dortmund vorbereite Prima Danon (Maxim Pecheur) endete bei ihren beiden Starts jeweils auf dem 2. Rang, genau dieselbe Platzierung erzielte die erst einmal im letzten Oktober gelaufene Evershorsterin Ilena (Jozef Bojko) aus dem Quartier von Dr. Andreas Bolte im westfälischen Lengerich.

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