Saisondebütant Nathaniel in den Eclipse Stakes siegreich

Im letzten Jahr überraschte er als Sieger in den King George VI And Queen Elizabeth Stakes, diesmal kam sein Erfolg in den Coral-Eclipse Stakes (Gruppe I, 2000m, ca. 504.000 Euro), dem Highlight des europäischen Turf-Wochenendes am Samstag im englischen Sandown, zwar nicht ganz so überraschend für die Wetter, aber als Favorit war der 4jährige Hengst Nathaniel auch nicht an den Start gegangen. Der Galileo-Sohn aus dem derzeit höchst erfolgreich agierenden Quartier von John Gosden startete in Sandown zum ersten Mal in dieser Saison, längst nicht alles war in seiner Saisonvorbereitung nach Plan verlaufen. Doch im Rennen merkte man von fehlender Kondition nichts.

Nachdem der junge aus Norwegen stammende William Buick sich bis in die Zielgerade hinein vom Godolphon-Pacemaker City Style hatte führen lassen, übernahm er anschließend resolut die Spitze und schickte Nathaniel vor das Feld. Der als Co-Favorit gestartete Hengst im gemeinsamen Besitz von Lady Rothschild und dem Newsells Park Stud konnte auch die Schlussattacke des favorisierten Godolphin-Vertreters Farhh (Lanfranco Dettori), der an der Außenseite aus hinteren Regionen den Weg nach vorne fand und zunächst auch an Nathaniel vorbeizuziehen schien, in der Endphase kontern und wies im Ziel wieder eine halbe Länge Vorsprung auf Farhh auf.

Dahinter hatte sich der in der zweiten Abdullah-Farbe laufende Twice Over (Tom Queally) an der Innseite nach vorne gearbeitet und belegte knapp drei Längen zurück den 3. Rang. Damit gelang dem 2010er Sieger dieses Rennens zwar kein zweiter Erfolg in Sandown, doch scheint der immerhin schon 7jährige Observatory-Sohn auch in diesem Jahr noch auf höchster Ebene mitspielen zu können. Er verwies die erste Abdullah-Farbe Cityscape (James Doyle) mit fünf Längen Vorsprung auf Rang 4. Cityscape hatte Mitte der Zielgerade noch wie der gefährlichste Gegner für Nathaniel gewirkt, doch wurde dem Schützling von Roger Charlton bei seinem ersten Auftritt über 2000m die Distanz offensichtlich etwas zu weit.

Der erste Auftritt des zuvor in Italien beheimateten Crackerjack King (Ryan Moore) endete nur mit Rang 5. Der letztjährige italienische Derby-Sieger, zuletzt Sieger in einem Gruppe I-Rennen in Rom weit vor dem deutschen Derby-Sieger Waldpark schien in der Gerade lange ein Pferd für die Platzierung zu sein, doch musste auch er in der Endphase zurückstecken. Enttäsuchend verlief der Auftritt des einzigen Vertreters des aktuellen Derby-Jahrgangs, des Manduro-Sohns Bonfire (Jimmy Fortune), der nach seiner Derby-Schlappe auch diesmal nicht überzeugen konnte und nur Sechster im neunköpfigen Feld wurde.

Die geplante Titelverteidigung des O’Brien-Vertreters So You Think, der in Sandown seinen letzten Karrierestart absolvieren sollte, war bereits Mitte der Woche abgesagt worden. Der High Chaparral-Sohn war im Training lahm gegangen, so dass sein Start in Sandown storniert werden musste. Der aus Australien importierte mehrfache Gruppe I-Sieger beendete seine Rennbahnkarriere somit schon beim Sieg in den Prince of Wales Stakes beim Ascot-Meeting im Juni. Er wird in der australischen Coolmore-Dependance als Deckhenhst aufgestellt werden.