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Rey de Oro siegt im Japanischen Derby

Christophe Lemaire holt sich mit Rey de Oro das Japanische Derby. www.galoppfoto.de - Yasuo Ito

Autor: 

Josef Soppa

TurfTimes: 

Ausgabe 470 vom Donnerstag, 01.06.2017

Obwohl die Entscheidung im diesjährigen Tokyo Yushun (Gr. I), dem Japanischen Derby, von Taktik geprägt war, gab es ein formgemäßes Ergebnis - die drei meistgewetteten Pferde belegten die vordersten Plätze. Im mit rund 3,5 Millionen Euro dotierten Klassiker hatten sich am vergangenen Sonntag in Tokio 18 Hengste an der 2.400 Meter-Startstelle eingefunden. Altmeister Norihiro Yokoyama übernahm mit dem 1.888:10 Riesenaußenseiter My Style (Heart's Cry) nach dem Start die Führung und legte ein mäßiges Tempo vor. Der zweite Favorit Rey de Oro (King Kamehameha) war nicht gut abgesprungen und unter seinem Reiter Christophe Lemaire zunächst im hinteren Feld auszumachen. Doch in der Gegenseite wurde es Lemaire zu bunt, von Position 14 rückte er zügig auf und legte sich hinter den Führenden an die zweite Stelle.

Dieser Schachzug sollte rennentscheidend sein. In der Zielgeraden in Front gezogen konnte Rey de Oro die Angriffe von Suave Richard (Heart's Cry) und dem von weit hinten kommenden Admirable (Deep Impact), die in dieser Reihenfolge die nächsten Plätze besetzten, sicher kontern. Der lange führende My Style wurde dichtauf mit dem vierten Geld belohnt. Knapp 124.000 Zuschauer gingen wie üblich begeistert mit, die ersten hatten mit dem Ziel gute Plätze zu erwischen bereits acht Tage lang vor dem Eingang campiert.

Hier geht es zum Video (Rey de Oro Nr. 12): Klick!

Für Jockey Christophe Lemaire und Trainer Kazuo Fujisawa war es der erste Sieg im Japanischen Derby. Nach dem klassischen Erfolg mit Soul Stirring (Frankel) in der Vorwoche schafften beide das Oaks/Derby-Doppel. Der für U. Carrot Farm antretende Rey de Oro blieb zweijährig bei drei Starts, jeweils über 2.000 Meter, ungeschlagen mit dem Sieg in den Hopeful Stakes (Gr. II) zum Abschluss. Vor dem Tokyo Yushun bestritt er in diesem Jahr nur ein Rennen, in den Japanischen 2.000 Guineas (Gr. I) belegte er Rang fünf. Mit dem Derbysieg setzte sich Rey de Oro nun an die Spitze des 7.015 Köpfe umfassenden Dreijährigen-Jahrgangs in Japan.

Trainer Fujisawa ist mit der mütterlichen Seite seines Cracks bestens vertraut, denn er trainierte dessen erste beiden Mütter und den mütterlichen Großvater Symboli Kris S (Kris S.). Letzterer war als Drei- und Vierjähriger „Pferd des Jahres“ in Japan, doch im Derby nur zweitplatziert. Rey de Oros zweite Mutter Lady Blond (Seeking the Gold) betrat fünfjährig erstmals eine Rennbahn für eine Rennkarriere, die dreieinhalb Monate umfasste. In dieser Zeit bestritt sie sechs Rennen, gewann die ersten fünf und war zum Finale Vierte in den Sprinters Stakes (Gr. I). Eigentlich sollte hiermit für Lady Blond das Kapitel Japan beendet sein, denn laut Vertrag war bestimmt, dass sie nach dem Karriereende nach Irland an die Coolmore-Gruppe zurückgeht. Die Stute befand sich bereits in der Quarantäne für die Ausfuhr, als Katsumi Yoshida Kaufverhandlungen erfolgreich abschließen konnte.

Lady Blond ist eine Tochter der Wind in Her Hair (Alzao), Siegerin im Aral-Pokal (Gr. I) und Zweite in den Epsom Oaks (Gr. I), und Halbschwester von Japans herausragendem Deckhengst Deep Impact (Sunday Silence) und dessen rechtem Bruder Black Tide, Vater u.a. von Japans „Pferd des Jahres“ Kitasan Black. In einer kurzen Zuchtlaufbahn, sie ging nach nur fünf Fohlen im Alter von elf Jahren ein, brachte Lady Blond neben der viermal erfolgreichen La Dorada, Rey de Oros Mutter, den mehrfachen Gr. III-Sieger Gold Blitz (Special Week). Nach dem Listensieger Tizona (Daiwa Major) ist Japans Derbysieger das zweite Fohlen seiner in der Zucht von Northern Racing wirkenden Mutter. Der zweijährige rechte Bruder von Rey de Oro, Leyenda, ist ebenfalls in der Obhut von Trainer Kazuo Fujisawa.

Josef Soppa

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