TurfTimes:
Ausgabe 768 vom Freitag, 19.05.2023
Der starke Katalog und die hohe Präsenz internationaler Klientel ließen ein sehr gutes Ergebnis bereits vermuten: Die Breeze Up-Auktion von Arqana am Samstag in Deauville schloss mit Bestmarken bei allen relevanten Zahlen. Von 167 vorgestellten Zweijährigen wurden 128 für etwas mehr als 21 Millionen Euro verkauft. Der Schnitt pro Zuschlag kletterte von 131.010 Euro aus dem Vorjahr auf bislang bei dieser Auktion noch nicht erreichte 152.533 Euro.
Die 1,2 Millionen Euro, für die der Agent Oliver St Lawrence einen Siyouni-Hengst ersteigerte, bedeutete zudem den höchsten Preis, der in diesem Jahr in Europa für einen Zweijährigen auf einer Auktion gezahlt wurde. Angeboten wurde er vom Grove Stud von Brendan Holland, der ihn vor einem Jahr bei Goffs in Irland für 200.000 Euro vom Züchter, dem Mount Coote Stud, erworben hatte. Seine Mutter Isabel de Urbina (Lope de Vega) war Listensiegerin, sie ist eine Schwester der Gruppe-Sieger Manuela de Vega (Lope de Vega) und Hero Look (Lope de Vega). Der junge Hengst wurde für Klienten aus Bahrain gekauft, er wird eine Box bei Trainer Roger Varian in Newmarket beziehen.
Für ähnliche Kunden mit Trainer Fawzi Nass an der Spitze war St Lawrence noch einmal in höheren Regionen unterwegs, als er für 450.000 Euro eine Sioux Nation-Tochter erwarb. Sie ist eine Schwester der Listensiegerin Manhattan Jungle (Bungleinthejungle). Die Familie war durch die dritte Mutter Plissetskaia (Caerleon) kurzzeitig auch in Ittlingen aktiv.
Godolphin war in Person seines Beauftragten Anthony Stroud auch nicht untätig. Die beiden Dubawi-Hengste dieser Auktion werden zukünftig bei Charlie Appleby in Newmarket ihre neue Heimat haben. 800.000 Euro brachte ein von Norman Williamsons Oak Tree Farm angebotener Sohn der Kingman-Tochter Mulan aus der direkten Linie von Cracks wie Magic Wand (Galileo) und Chiquita (Montjeu). Ein gutes Geschäft für den Pinhooker, denn vergangenen August hatte der Hengst an gleicher Stelle 150.000 Euro gekostet. Ein Plus machte auch das irische Yeomanstown Stud mit einem Dubawi-Sohn der Listensiegerin und mehrfach Gruppeplatzierten Fadhayyil (Tamayuz). Gezogen von Shadwell hatte er im Dezember bei Tattersalls für 180.000gns. den Besitzer gewechselt, jetzt unterschrieb Stroud einen Kaufzettel mit dem Preis von 400.000 Euro.
Er erwarb, allerdings nicht für Godolphin, für 500.000 Euro noch eine Kodiac-Stute aus einer Shamardal-Schwester der mehrfachen Gr.-Siegerin Centennial (Dalakhani). “Sie ist für einen langjährigen Kunden”, sagte er zu der Stute. 400.000 Euro war der Preis, den Stroud für einen Saxon Warrior-Hengst zahlte, der von den Brown Island Stables angeboten wurde, die für ihn bei Tattersalls vergleichbar günstige 34.000gns. bezahlt hatte. Der Hengst hatte zunächst bei 480.000 Euro unverkauft den Ring verlassen, wurde dann auf privater Basis verkauft.
Coolmore zeigte an diesem Tag ebenfalls Präsenz: Im Auftrag der Iren ersteigerte Jamie McCalmont einen Sohn des amerikanischen Spitzenvererbers Uncle Mo (Indian Charlie) für 600.000 Euro. Der Sohn der mehrfachen Gr.-Siegerin Summer Applause (Harlan’s Holiday) war in Keeneland vom Powerstown Stud für 165.000 Dollar erworben worden und wird jetzt bizarrerweise erneut den Weg über den Atlantik antreten, denn er soll von Todd Pletscher trainiert werden. Ebenfalls in die USA, zu Arnaud Delacour, geht es für eine Blue Point-Tochter, deren Mutter Listensiegerin war, Schwester einer Gr. I-Siegerin ist. Die Lael Stables zahlen für sie 500.000 Euro.
Interessent war sicher ein Pinhook-Erfolg mit einem Waldgeist-Hengst. Von 80.000 Euro als Jährling kletterte der Preis für ihn auf 360.000 Euro, der Käufer war Teme Valley. Die zweite Mutter von ihm ist die Preis der Diana (damals Gr. II)-Siegerin Que Belle (Seattle Dancer), womit man auch den Namen Quantanamera (Lope de Vega) im Pedigree findet.
Es gab zahlreiche Verkäufe von Pferden aus deutscher Zucht, fast ausschließlich waren es Käufe von der BBAG-Jährlingsauktion. Die Pinhook-Ausbeute war dabei, wie die nachfolgende Tabelle zeigt, unterschiedlich. Zumindest auf den ersten Blick gab es nur einen deutschen Käufer: Auf Trainer Andreas Bolte wurde für 90.000 Euro ein Oasis Dream-Hengst aus der Sur Choix (Galileo) geschrieben. Diese hatte in Deutschland den Listensieger und Gr. II-Dritten Parviz (Lope de Vega) auf der Bahn, im weiteren Pedigree findet man den Namen des Gr. I-Siegers und Deckhengstes Gentlewave (Monsun). Ein weiterer Kauf war für 52.500 Euro ein Hengst aus dem ersten Jahrgang von Masar, der Bruder Beckford (Bated Breath) war Gr. II-Sieger. Die Mutter ist eine Schwester des mehrfachen Gr. I-Siegers und Deckhengstes Poet's Word (Poet's Voice). Der Käufer ist mit dem Tiefbauunternehmer Hajro Jusofovic aus Metelen ein neuer Besitzer am Stall. "Er hat aktuell einige Pferde in Ungarn im Training, wollte aber auch in Deutschland einsteigen", berichtet Bolte.
Pferd (Züchter) | BBAG-Preis | Arqana-Preis | Käufer |
H. v. Soldier Hollow-Aotearoa (Auenquelle) | €38.000 | €110.000 | Highflyer BS |
H., v. Oasis Dream-Cribbs Causeway (Brümmerhof) | €110.000 | €65.000 | Meridian Int. |
H., v. Night of Thunder-Daksha (Hof Ittlingen) | €64.000 | €40.000 | Yannick Fouin |
St., v. Galiway-Fifth Avenue (Haus Ittlingen) | €28.000 | €46.000 | Alicja Karkosa |
H., v. Too Darn Hot-Namera (Brümmerhof) | €150.000 | €140.000 | Kelly Equine/GV Racing |