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Reger Handel bei verlegter Tattersalls-Auktion

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 637 vom Freitag, 25.09.2020

Den Umständen geschuldet ging Anfang der Woche die zweitägige Tattersalls Ireland September Yearling Sale nicht am "normalen" Ort in Fairyhouse über die Bühne, sondern am Stammsitz des Unternehmens im englischen Newmarket. Und da diese Auktion in der Regel stark von britischen Trainern frequentiert wird, aber auch von Klientel aus Osteuropa und Italien, war die Standortverlegung nicht einmal ein Nachteil. Außer natürlich für das Gros der Anbieter, denn die Jährlinge mussten über die Irische See geschafft werden.

Das Ergebnis konnte sich durchaus sehen lassen. 333 Lots wurden für 7.368.409 Pfund verkauft, der Schnitt pro Zuschlag lag bei 22.127 Pfund. Die Verkaufsrate bewegte sich bei respektablen 85%, was natürlich auch daran lag, dass die meisten Anbieter unbedingt verkaufen und ihre Pferde nicht wieder in die Heimat zurücktransportieren wollten. Im vergangenen Jahr wurden bei dieser Auktion 388 Jährlinge zu einem Schnitt von 24.267 Euro verkauft. Unter Berücksichtigung der Restriktionen, der veränderten Lokalität und der anderen Währung kann das Resultat 2020 also durchaus als positiv abgehakt werden.

Gewinner der Tage war sicherlich das Boherguy Stud von Claire Manning, der Enkelin des irischen Trainers Jim Bolger, es verkaufte zwei der teuersten Jährlinge der Auktion. Am Montag zahlte der Hong Kong Racing Club, vertreten durch den Ex-Jockey und jetzigen Jährlingseinkäufer Mick Kinane, 325.000 Pfund für einen von Bolger gezogenen Teofilo-Sohn, Rekord für die September Yearling Sale. Der von Bolger gezogene Hengst ist ein rechter Bruder von Gear Up, der unlängst die Acomb Stakes (Gr. III) gewann und somit für ein entscheidendes Update im Pedigree sorgte. Ein weiterer rechter Bruder ist der Eyrefield Stakes (Gr. III)-Sieger Guaranteed. Ebenfalls eine wichtige Ergänzung im Papier gab es bei einem von Boherguy angebotenen New Approach-Sohn aus der mehrfachen Gr.-Siegerin Maoineach (Congaree). Deren Sohn New Treasure (New Approach) hat gerade zum Kurs von 66:1 die Round Tower Stakes (Gr. III) gewonnen, was Robson Aguiar im Auftrag des noch jungen Unternehmens AMO Racing dazu veranlasste, bis zu 190.000 Pfund zu gehen. Roger Varian wird der künftige Trainer sein.

Ebenfalls auf 190.000 Pfund kletterte ein Sohn des mit seinem ersten Jahrgang so gut gestarteten Mehmas. Der vom Beechvale Stud angebotene Hengst, ein Bruder der gerade in den Matron Stakes (Gr. I) erfolgreichen Champers Elysees (Elzaam) zog schon wegen dieses Updates viel Interesse auf sich und ging schließlich an Clipper Logistics. Ein Sohn des im Gestüt Lindenhof stehenden Red Jazz ging für 75.000 Pfund an Trainer Clive Cox, der bereits den rechten Bruder Snazzy Jazzy zu einem Gr. III-Sieg in Frankreich trainiert hatte.

Renello Bloodstock, die Agentur von Stephan Vogt, hatte bei 65.000 Pfund das letzte Gebot bei einem von Joe Hernons Castletown Stud angebotenen Sohn der Douala (Dubawi), Mutter bereits des Gr.-platziert gelaufenen Drummer (Duke of Marmalade) und der listenplatzierten Dalila (Rock of Gibraltar). Der Hengst aus der Zucht von Ursula und Jürgen Imm wird nach Deutschland gehen.

Es schloss sich am Dienstagabend noch ein „Part II“ an, bei dem allerdings das Gros der Angebote gestrichen war und letztendlich 56 Jährlinge zu einem Schnitt von 5.277 Pfund verkauft wurden.  

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