Reger Handel in Doncaster

Von Krise keine Spur: Die erste Jährlingsauktion 2022 in Großbritannien endete am Mittwoch in Doncaster nach zwei Tagen mit einem ausgezeichneten Resultat. Goffs UK verzeichnete bei 406 Lots im Ring 363 Verkäufe, eine sehr gute Rate, knapp 16 Millionen Pfund betrug der Gesamtumsatz, der Schnitt pro Zuschlag lag bei 44.043 Pfund, ein Plus von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. Immerhin 23 Jährlinge wurden zu einem sechsstelligen Betrag zugeschlagen.  

Die Premier Yearling Sale ist für ein Angebot von später schnellen und frühen Zweijährigen bekannt, es wird mehr der lokale Markt bedient, es gibt eher weniger Interesse aus dem Ausland, mit Ausnahme etwa des Hong Kong Jockey Clubs, der einmal mehr zu den Käufern zählte.

Am Ende waren es Stuten, die für die höchsten Preise zuständig waren. 240.000 Pfund brachte eine vom Tally Ho Stud angebotene Night of Thunder-Tochter aus der listenplatziert gelaufenen Thiswaycadeaux (Thewayyouare). Im Pedigree sind eine Reihe von guten Siegern zu finden wie Red Tea (Sakhee) oder Volochine (Soviet Star), aber auch die jungen Deckhengste Eqtidaar IInvincible Spirit) und Massaat (Teofilo). Blandford Bloodstock war der Käufer für Jürgen Sartori, womit die junge Stute wohl nach Deutschland ins kommen wird. Sartori, der Pferde bei Waldemar Hickst und Andreas Suborics im Training hat, hat sich schon in der Vergangenheit als Fan von Night of Thunder erwiesen. „Es ist eine athletische, muskuläre Stute mit sehr guten Bewegungen“, konstatierte Stuart Bomann, der für Blandford Bloodstock den Deal abwickelte.  

Auch der teuerste Hengst hat Night of Thunder als Vater. Mark McStay von Avenue Bloodstock ging bis zu 230.000 Pfund, um sich einen Sohn einer Schwester der Gr.-Sieger Anthem Alexander (Starspangledbanner) und Dandy Man (Mozart) zu sichern, Letzterer ist länger schon ein erfolgreicher Deckhengst. McStay erklärte, dass die Neuerwerbung vorerst nach Irland zurückkehren wird. Der Agent gehörte zu den eifrigsten Käufern bei der Auktion, so ersteigerte er auch einen Kuroshio-Hengst, der von WH Bloodstock als Fohlen für 38.000 Euro in Irland erworben wurde.

Ex-Jockey Mick Kinane, inzwischen als Jährlingskäufer in Diensten des Hong Kong Jockey Clubs, ersteigerte für 200.000 Pfund einen Sohn von Acclamation, dessen Nachkommen gerade in jüngster Zeit in Hong Kong höchst erfolgreich sind. So ist er Vater des diesjährigen Hong Kong Derbysiegers Romantic Warrior.

Die Nachkommen von Havana Grey, aktuell auf dem Weg zum Champion der „freshman sires“ in Europa, waren natürlich gefragt. Die teuerste Stute war eine Schwester des Sandy Lane Stakes (Gr. II)-Siegers El Caballo (Havana Grey), sie ging für 230.000 über Jake Warren in den Stall von Trainer Clive Cox.

Eine Reihe von Hengsten war mit dem jeweils ersten Jahrgang im Ring vertreten. Dazu zählte etwa Inns of Court (Invincible Spirit), der für 5.000 Euro im irischen Tally-Ho Stud steht. Seine 17 verkauften Jährlinge erlösten im Schnitt 36.647 Pfund. Auch der Name des Gr. II-Siegers Land Force (No Nay Never) war neu im Katalog, seine Nachkommen wurden bis zu 85.000 Pfund verkauft. Gefragt waren ansonsten Blue Point, Magna Grecia, Soldier’s Call und Ten Sovereigns, wobei es teilweise auch in sechsstellige Bereiche ging. Von den letzteren Hengsten war aber nur eine Handvoll Nachkommen im Ring, da werden die kommenden Auktionen richtungsweisender sein.