Pumpen aus Deutschland gegen die irische Dürre

Derzeit lesen sich Teile der Racing Post wie ein meteorologisches Fachblatt. Die anhaltend warme und vor allem niederschlagsfreie Witterung der letzten Wochen bereitet den englischen und irischen Rennbahnverwaltern zunehmend Probleme, das Geläuf in einem praktikablen Zustand zu halten. In Regionen, in denen Regentage ein normaler Begleiter während des ganzen Jahres sind, ist die Bodenangabe 'fest' eine Rarität, aktuell trit sie jedoch trotz Bewässerungsanstrengungen häufiger auf und lässt die Starterfelder schrumpfen.

Erinnerungen an den Hitzesommer 1976 werden allerorten geweckt, als eine ähnlich regenfreie Periode den Rennbahnen schwer zu schaffen machte und zum Ausfall etlicher Veranstaltungen führte, in der Folge wurden nahezu flächendeckend Bewässerungsanlagen installiert. Eine Ausnahme stellt jedoch die Rennbahn Bath im Südwesten Englands dar, auf der nach wie vor keine Möglichkeit zur Bewässerung besteht. Am gestrigen Renntag lautete die offizielle Bodenangabe erneut 'fest', was manche Anwesende für eine Beschönigung des Zustands hielten. Nur 39 Pferde kamen in den sieben Rennen der Karte auf dem knüppelharten Geläuf an den Ablauf, im Hauptrennen des Tages, einem Class 3 Handicap, liefen nur zwei Starter.

Im irischen Wexford reicht die von einem Brunnen auf der Anlage gespeiste Bewässerungsanlage aktuell nicht mehr aus, um das Geläuf in einem guten Zustand zu halten. Man entschloss sich daher, in der ohnehin für irische Verhältnisse niederschlagsarmen Region im Südwesten der Insel noch einen zweiten tieferen Brunnen anzulegen und mit einer aus Deutschland importierten Pumpanlage für zusätzliche Bewässerungsmöglichkeiten zu sorgen. Seit 2016 veranstaltet Wexford ausschließlich Hindernisrennen (auch während der Sommermonate) und kann sich daher ein zu abgetrocknetes Geläuf noch weniger leisten als andere Rennbahnen.