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Post aus Prag - Warschauer Oaks als Revanchepartie

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 529 vom Freitag, 03.08.2018

Die polnischen Oaks sind nicht der letzte Stutenklassiker der Region, denn die slowakische Version wird erst Anfang September entschieden. Aber das als Nagroda Liry (2400 m, ca. 24.500 Euro) gelaufene  Rennen auf der Warschauer Parkbahn Sluzewiec signalisiert trotzdem mit einer gewissen Autorität, dass die erste Hälfte der Saison definitiv Geschichte ist. Das im Rahmenprogramm des Araber-Derbys gelaufene Highlight wurde einmal mehr zu einer Revanchepartie für die polnischen 1000 Guineas. Während im Frühjahr die von der Familie Gorczyca selbstgezogene Jam Julietta (Ecosse) ihre größte Gegnerin Santa Klara (So You Think) um einem Kopf schlagen konnte, diesmal siegte um einen Hals die in den Farben von Trend Racing laufende und von Adam Wyrzyk trainierte damals Zweitplatzierte. Im Sattel von Santa Klara war Michal Abík.

Die zweite Wyrzyk-Stute im Rennen Mazovia Queen (Harbour Watch) sorgte mit Joanna Wyrzyk für ein sehr langsames Tempo (Zeit des Rennens 2:40), Santa Klara folgte ihr dicht auf zweiter Position vor Jam Julietta. Als es im letzten Bogen ernst wurde, konnte sich Santa Klara leicht lösen. Die von Tomás Lukásek gerittene Jam Julietta hatte in der Außenspur Probleme den Sprintausgang des Rennens zu akzeptieren, in der Hälfte der Zielgerade zog sie aber stark an und das Ziel kam für Abík auf der Siegerin gerade noch richtig. Den dritten Platz belegte die bereits im Warschauer Derby platzierte Akademia (Muhtathir) vor Rain And Sun (Zambezi Sun). Die einzige Ausländerin, die aus Tschechien angereiste Tosen Puissance (High Chaparral), wurde nur Achte.

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Auch das zweite Warschauer Highlight, Nagroda Kozienic (2000 m, ca. 13.500 Euro) für dreijährige und ältere Meiler, blieb zuhause. Der im Traditionsgestüt Moszna geborene Magnetic (Roulette) verbrachte unter Szczepan Mazur fast das ganze Rennen auf dem letzten Platz und passierte in der Zielgerade mit einem starken Schlussakkord den lange führenden Largo Forte (Rip Van Winkle) und den Tschechen Dominique (Motivator). Der von Maciej Janikowski trainierte Magnetic ist ein Enkel der polnischen klassischen Siegerin Magenta (Jape) und stammt aus einer alten und hocherfolgreichen polnischen Familie, die in Moszna nach dem zweiten Weltkrieg von im Gestüt Altefeld geborenen Miramare (Mirza) gegründet wurde.

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Einen polnischen Zuchterfolg gab es auch im Nagroda Syreny (1400 m, ca. 12.200 Euro), wo der von K. Szumiński gezogene 5-jährige Nikus (Cima de Triomphe) mit Tomás Lukásek um einen Hals Umberto Caro (Stormy River) und Easy Go (Exceed And Excel) schlagen konnte.

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Ein großer Renntag ging auch in Budapest über die Bühne. Im traditionsreichen Kisbéri díj (2000 m, ca. 9.300 Euro), das an den Derby Stakes-Sieger der Brüder Alexander und Aristide Baltazzi Kisbér erinnert, lieferte der vom Gestüt Röttgen gezogene Eskandar (Teofilo) eine starke Vorstellung. In den letzten Metern musste sich der offensiv gerittene Halbbruder des letztjährigen deutschen Winterfavoriten Erasmus nur dem in der Außenspur stark verbesserten Sárkányfü (Shaafi) geschlagen geben. Den dritten Platz holte sich ein weiteres deutsch gezogenes Pferd, Tanganyika (March Groom).

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Im Rahmenprogramm feierte der unverwüstliche Zehnjährige Silent Blessing (Diktat) einen weiteren Sieg im Epsomi dij (1400 m, ca. 4.000 Euro). Die von der Stiftung Gestüt Fährhof gezüchtete Sprinterin Pikk Dáma (Tiger Hill) wurde Dritte im 1000 Meter langen Városbíró díj hinter Duce (Fuisse) und Fire For Goga (Vale Of York).

 

Martin Cáp, Prag

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