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Post aus Prag - Viele klassische Hoffnungen, wenig Zeit

Brilliant Star als Jährling in Westerberg - am Sonntag läuft er in Mons. www.galoppfoto.de - Sabine Brose

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 664 vom Freitag, 16.04.2021

Der Druck, der auf Trainer und Ställe mit klassischen Hoffnungen gerichtet ist, ist jeden Frühling enorm hoch. Es gilt keine Zeit zu verlieren und eine gute Marschroute zu wählen, vor allem in Hinsicht auf das Derby. In Tschechien ist es nicht anders, am Anfang der zweiten Coronasaison scheint aber die Eile, in der die Top-Dreijährigen in den klassischen Trials die genügende Handicap-Marke ergattern müssen, noch größer als sonst zu sein. Denn im Gegensatz zum letzten Jahr, in dem das Prager Derby auf den ersten September-Sonntag verschoben wurde, behält es diesmal den traditionellen Termin Ende Juni. Und da die Saison erst an diesem Sonntag in Most beginnt, können sich vor allem dreijährige Debütanten mit klassischen Ambitionen kaum Fehler leisten.

Gut sichtbar ist es an den Starterlisten des Eröffnungs-Renntages. Das Hauptrennen in Most ist zwar das Rudolf Deyl-Memorial, ein Vorbereitungsrennen für die 1000 Guineas, aber noch interessanter ist das Kategorie 3-Rennen „Preis der dreijährigen Steher“ über 2200 Meter, wo einige Derbyhoffnungen zu sehen werden. Mit 52 kg beginnt hier seine Karriere zum Beispiel der für 120 000 Euro erworbene Gott (Siyouni) aus dem Training von Josef Vána. Der Sohn der Listensiegerin Gottlandia (Anabaa) und ein Halbbruder des Deckhengstes Royal Lytham (Gleneagles) wurde nach der 2019 verstorbenen „Goldenen Stimme aus Prag“ Karel Gott benannt. Sein Debüt gibt hier auch der 70 000 Euro BBAG-Kauf Brilliant Star (Sea The Stars) aus der Listensiegerin Bastille (Saddex). Der Enkel der Gr.2-Siegerin Boccasini (Artan) wird von Lubos Urbánek für den Stall Lokotrans trainiert.

Unter den dreijährigen Stuten treffen am Sonntag zwei „Winterköniginnen“ aufeinander. Die im tschechischen Preis der Winterkönigin, der Ende September in Karlsbad gelaufen wird, erfolgreiche Muguruza (Footstepsinthesand) aus dem Stall Leram muss sich gegen die im slowakischen Pendant erfolgreiche Devoir Rien (Olympic Glory) aus der eigenen Zucht von Jirí Charvát behaupten. Die Tochter der einstigen Siegerin der tschechischen und slowakischen 1000 Guineas ist in zwei Starts ungeschlagen. Trainer Miroslav Nieslanik ist mit Vierten aus dem Hamburger Egon Würgau-Memorial Sparkle Shout (Red Jazz) vertreten, die sich vor zwei Wochen ohne Erfolg auf Mailänder Listenebene versucht hatte.

Besitzer Jirí Charvát hat ein klassisches Trial bereits letzte Woche gewonnen. Der von Pavel Tuma trainierte Petarda (Free Eagle) holte sich drei Monate nach seinem Januar-Debüt in Pisa ohne größere Probleme den Prei der dreijährigen Pferde (1700 m, 6000 Euro) in Bratislava. Mit dem tschechischen Champion Jan Verner imSattel setzte er sich sicher um 1 1/4 Längen vor dem Ex-Schützling von Christian von der Recke Aidensfield (Guiliani) durch, mit 1/2 Längen-Abständen folgten als bestes slowakisches Pferd Archeus (Slickly) und Procellarum (Zoffany). Petarda besitzt Nennungen für die tschechischen und slowakischen 2000 Guineas. Klick zum Video

Mit zwei Hindernissiegen in Bratislava glänzte der Hindernischampion Jan Kratochvíl, der im Winter vom Josef Vána-Stall zu Lokotrans und Lubos Urbánek gewechselt ist. Im Frühjahrspreis von Engerau (3800 m, 2800 Eur) feierte er einen leichten 5 Längen-Erfolg auf dem 6-jährigen Shent (No Risk At All), der laut der Aussage seines Trainers dieses Jahr für die Große Pardubitzer in Frage kommt. Der aus dem Gestüt Görlsdorf stammende Star (Sternkönig) musste sich mit dem zweiten Platz zufrieden geben, Dritter wurde der von Theo Hodinius gezogene Kaiserwalzer (Wiener Walzer). Klick zum Video

Martin Cáp, Prag

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