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Post aus Prag - Vaclav Luka-Festspiele bei Turf-Gala

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 571 vom Freitag, 07.06.2019

Es war bei weitem nicht das erste Mal, dass Václav Luka jr. große Siege bei der „Turf Gala“ auf der Rennbahn Bratislava feierte. Aber noch nie war der tschechische Trainer auf dem Vorzeigemeeting der slowakischen Saison so dominant wie am letzten Sonntag. Die von ihm betreuten Pferde des Stalles Leram, hinter dem sich der Unternehmer Milan Kríz aus Brünn verbirgt, holten sich nicht weniger als drei Siege, inklusive der zwei wichtigsten Rennen. Und alle wurden vom jungen David Liska gesteuert, der erst Ende Juni seine Lehre abschließen wird.

Nach Papierform hatte Luka seinen größten Favoriten im Scottish Rifle-Preis (1800 m, 15.000 Euro), wo er mit dem 8-jährigen Wireless (Kentucky Dynamite) einen einstigen Listensieger aus Frankreich am Start hatte. Der launische Hengst blieb lange auf der letzten Position, noch am Ende der Gegengerade galoppierte er einige Längen hinter seinen Gegnern. Mancher Zuschauer hatte schon Bedenken, ob der Favorit in der kurzen Zielgerade von Bratislava noch überhaupt eine Chance haben kann, aber Liska wartete geduldig auf seine Lücke und als diese aufging, war das Rennen entschieden. 2 1/2 Längen hinter ihm holte sich den zweiten Platz Wagram (Orpen) und dem Zweiten aus dem letztjährigen polnischen Derby Cape Ducato (Worthadd). 

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Im größten slowakischen Sprintrennen Preis des Ackerbauministeriums (1200 m, 25 000 Euro) sah es lange nach einem überraschenden Heimsieg der von Ursula Herberts gezüchteten Miss Trout (Areion) mit Jaroslav Línek aus, aber im letzten Moment kam an ihr noch der von Liska gerittene Vorjahressieger Beau Massagot (Panis) vorbei. Auf dem dritten Platz folgte der Österreicher Culdaff (Aqlaam) vor dem tschechischen Sprintchampion Mr Right (Echo Of Light). 

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Der größte Coup gelang dem Team Liska – Luka allerdings im Großen Preis der Slowakei (2400 m, 30.000 Euro). Hier kam der 8-jährige Rekonvaleszent mit französischen Rennformen Ventaron (Le Havre) genau richtig in Schwung, um für einen ersten Sieg eines Nachwuchsreiters in der 36 Jahre langen Geschichte des Rennens zu sorgen. Um einen Hals hinter ihm lief auf Rang zwei Darkolva (Dark Angel) ein großes Rennen, auf dem dritten Platz folgte der slowakische Außenseiter Furious Felix (Overdose). Die größte einheimische Hoffnung, die vom Gestüt Hachtsee gezogene Zoriana (Jukebox Jury), blieb in der Zielgeraden regelrecht stehen und belegte den zwölften Rang. Nur um zwei Plätze besser war die aus der Zucht von Claudia Katharina Löseken stammende Ungarin Köln (Jukebox Jury). 

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Bei den dreijährigen Stuten im Arva-Preis (1800 m, 15.000 Euro) kam die leichte klassische Siegerin aus Ungarn Golden Sea (Born To Sea) unter Stanislav Georgiev ohne Probleme nach Hause, drei Längen hinter ihr machte Crushing Power (Foxwedge) die ungarische Zweierwette perfekt. Auf dem dritten Platz kam die vom Gestüt Küssaburg gezüchtete Palmera (Jukebox Jury) von hinten angeflogen. 

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Ein interessantes Rennen war auch das Starohájske kritérium (2000 m, 15.000 Euro), eines der bedeutendsten Derby-Trials in der Region. Hier sorgte der von seinem Trainer Jaroslav Linek gerittene Ryony (Zoffany) für den einzigen slowakischen Sieg in den großen internationalen Rennen des Tages. Der in den Farben des Stalles Ekols Skalica laufende Hengst schlug den Favoriten Arcturus (Fast Company) diesmal leicht um 3 1/4 Längen, auf dem dritten Platz zeigte viel Potenzial der von Zuzana Kubovicová trainierte Schimmel Shawnee’s Triumph (Cima de Triomphe). 

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Wegen des Turf Gala-Meetings gingen die Derby-Trials in Tschechien und Ungarn bereites am Samstag über die Bühne. Im Prager Großen Juni-Preis (2200 m, ca. 5.800 Euro) zeigte der von Josef Vána trainierte Angkor Wat (Nathaniel) einmal mehr seine Klasse und gewann unter Jaromír Safár sicher um 1 1/4 Längen und in Rekordzeit 2:17,85. Zweiter wurde ein weiterer Nathaniel-Sohn, der von der Stiftung Gestüt Fährhof gezüchtete und von Jirí Palík gerittene Pacific Hill, der mit seinem Endspeed noch den dritten Big Ben (Mikhail Glinka) schlagen konnte. Mit dem Rang fünf qualifizierte sich fürs Derby auch der im Gestüt Röttgen geborene 30 000 Euro BBAG-Kauf Uran (Reliable Man), dessen Mutter Ungarin eine Schwester des Steherchampions Ungaro ist. 

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Das am selben Tag in Budapest entschiedene Alagi Díj (2000 m, ca. 9.300 Euro) ging einmal mehr an Trainer Sándor Ribárszki, dessen For You (Frozen Power) mit Sándor Kovács leicht vor Államfö (Latin Lover) und Upper Rebel (Cockney Rebel) siegte. 

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Martin Cáp, Prag

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