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Post aus Prag - Die Vaclav Luka-Festspiele gehen weiter

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 518 vom Donnerstag, 17.05.2018

Das Tschechische Derby ist nicht mehr das bestdotierte Flachrennen in Osteuropa. Nach vielen Jahren wurde es nun von einem anderen Prager Highlight, der EJC Million Leram überholt. Der Rennpreis des am 22. September ausgetragenen Hauptrennens des European Jockeys‘ Cups über 1400 Meter wurde um eine Million Kronen auf 2,6 Millionen (ca. 102.000 Euro) erhöht. Das reichste Meeting der Region, das in der Form eines Jockeywettbewerbs ausgetragen wird und an dem in den vergangenen Jahren neben Cristiano Demuro, Gérald Mossé oder Vincent Cheminaud auch deutsche Vertreter wie Filip Minarik, Dennis Schiergen und Andreas Helfenbein teilnahmen, geht somit neue Wege. „Wir wollen definitiv bessere Pferde auch aus dem Ausland anlocken und die sportliche Qualität steigern,“ sagte dazu der Veranstalter in einer Pressenachricht. Neben dem Hauptrennen sind auch drei mit ca. 23.500 Euro dotierte lokale Listenrennen über 1800, 2400 und für Zweijährige über 1400 Meter auf der Tageskarte. Der Nennungsschluss für alle Rennen ist am 31. Mai. (Link zu den Ausschreibungen in deutscher Sprache: Klick.

Einer der Initiatoren des Jockeywettbewerbs Václav Luka jr. setzt seine Erfolgsserie fort. Eine Woche nach dem Sieg seiner Stute Lady Westminster (Rip Van Winkle) in den tschechischen 1000 Guineas holte sich der in Süd-Böhmen stationierte Trainer auch die beiden klassischen Rennen in Bratislava. Im Laufe von einer Stunde gewann er zusammen mit Jockey Bauyrzhan Murzabayev die slowakischen 1000 und 2000 Guineas. Auch diesmal wieder mit ausschließlich in Frankreich gezogenen Pferden. Bei den Stuten feierte er einen Start-Ziel Erfolg mit der zuvor nur einmal platzierten Wild Love (Planteur) aus dem Stall Lokontras Slovakia CZ, die nach einem reibungslosen Rennverlauf ohne größere Probleme die Ungarin Fire For Goga (Vale Of York) in Schach hielt. Die dritte Bethany Belle (Next Desert) sorgte mit ihrer Platzierung nach längerer Zeit für ein besseres Resultat ihres Vaters, des inzwischen abgetretenen Siegers des Deutschen Derby 2002. Vierte wurde die im Gestüt Trona geborene und für österreichische Interessen laufende Zambala (Wiesenpfad). Klick zum Video

In den 2000 Guineas (1700 m, 25 000 Euro) stellte Luka den haushohen Favoriten Beau Massagot (Panis). Der Class 1-Sieger aus Cagnes-sur-mer hatte aber bei seinem ersten osteuropäischen Start für den Stall Leram wesentlich mehr Arbeit als man vermutete. Nach einem wechselreichen Rennverlauf aus der äußeren Startbox musste er sich in der kurzen Zielgerade strecken, um den Angriff von Quintero (Stormy Jail) um einen kurzen Kopf abzuwehren. Der Sieger des Vorbereitungsrennens Darkolva (Dark Angel) hatte wieder kein glückliches Rennen und musste sich mit Rang drei zufrieden geben. Klick zum Video

Im Rahmenprogramm von Bratislava waren mehrere erfolgreiche Pferde deutscher Zucht zu sehen. Der einstige klassische Sieger aus dem Gestüt Auenquelle Oriental Sky (Tiger Hill) siegte nach packendem Endkampf über Intisari (Intikhab) und Autor (Authorized) im Großen Mai Preis (2400 m, 7 000 Euro). Klick zum Video

Der von Hermann Schröer-Dreesmann gezogene True Champ (Campanologist) war guter Zweiter hinter Mooreen (Calming Influence) in der Frühjahrsmeile (1600 m, 7000 Euro) und der im Gestüt Helenenhof geborene Unfug (It’s Gino) legte seine Maidenschaft in einem Dreijährigen-Rennen über 2000 Meter ab. Klick zum Video

Das Prager 2000 Guineas Velká jarní cena (1600 m, cca 21 500 Euro) endete erwartungsgemäß mit dem Erfolg von  Sagar (Excelebration) mit Jack Mitchell. Der Hengst aus dem Stall Pegas musste aber zum ersten Mal in seiner Karriere kämpfen. Harten Widerstand bis zur Ziellinie leistete ihm Forrest Gump (George Vancouver), in den letzten Metern kam noch auf der Außenseite Mon Cheri (Makfi) auf den knappen dritten Platz angeflogen. Das beste Pferd im Feld hatte sich aber durchgesetzt. Nachdem er bereits im Bogen Probleme hatte das schnelle Tempo zu akzeptieren und in der Hälfte der Zielgerade bereits wie ein geschlagenes Pferd aussah, kämpfte Sagar zurück, was zum neuen Zeitrekord des Rennens von 1:37,37 führte. Der Schützling von Dalibor Török bleibt zuhause in vier Starts ungeschlagen, nur bei seinem zweijährigen Debüt in Lyon wurde er Vierter. Klick zum Video

Für schnelle Fahrt im Dr. Frankenberger-Memorial (2000 m, cca 5900 Euro), dem traditionellen Derby-Trial im nordböhmischen Most, sorgte der im Gestüt Westerberg geborene King Heart (Nathaniel). Der Champion der Zweijährigen in der Slowakei fand aber im Endkampf keine Antwort auf die Beschleunigung des von Pavel Tuma trainierten Be Master (Masterstroke). Mit dem dritten Platz lieferte auch der vom Gestüt Etzean gezogene Forever Dry (Jukebox Jury) eine solide Vorstellung. Über sichere Startplätze im Derby wird aber definitiv erst das Prager Derby-Trial Anfang Juni entscheiden. Klick zum Video

Martin Cáp, Prag

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