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Post aus Prag - Ungarisches Blacktype und ein weiterer Erfolg für Larry

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 569 vom Freitag, 24.05.2019

Noch vor etwa 20 Jahren klang das Schlagwort „Blacktype“ in Osteuropa eher exotisch. Inzwischen stehen in Tschechien, Polen oder Ungarn immer wieder Pferde, die in der Lage sind auf der Blacktype-Szene in Deutschland, Italien oder sogar Frankreich mitzumischen. Meistens handelt es sich aber um Ausland-Importe. Das einzige tschechisch gezogene Pferd mit Blacktype-Platzierungen bleibt bis heute Redakta (Dakota) und auch die großen Zeiten der ungarischen und polnischen Größen wie Imperiál (Imi), Pawiment (Mehari) oder Krezus (Pyjama Hunt) liegen schon etwas länger zurück. Umso interessanter sind die diesjährigen Formen des 4-jährigen Esti Fény (Pigeon Catcher).

Der letztjährige ungarische Derbysieger und amtierendes Pferd des Jahres wurde nach einem vierten Platz in Berlin starker Zweiter auf Listenebene in Köln. Der Hengst ist ein Produkt des Staatsgestüts Bábolna, sein Vater Pigeon Catcher (Dutch Art) brachte es im Training von Pia Brandt auf die französische Bestmarke 40,5, die im Shadwell Stud geborene Mutter Ejtihaad (Nayef) ist eine Enkelin der Gruppe 3-platzierten Ashraakat (Danzig).

In der Region stand das letzte Wochenende im Zeichen von diversen Vorbereitungsrennen. In Bratislava probte man für das große Sprintrennen im Rahmen des Turf Gala-Meetings. Als Favorit der Vorbereitungspreises (1200 m, 7.000 Euro) ging der tschechische Championsprinter Mr Right (Echo Of Light) an den Start, der um eine Nase von der 5-jährigen Benidiction (Zebedee) geschlagen wurde. Im Sattel der von Ludvík Haris für den Stall DAR trainierte Stute war der zur Zeit in Tschechien tätige Italiener Giuseppe Virdis. 

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Aus deutscher Sicht fast noch interessanter war das Karol Firbas-Memorial (2000 m, 4.000 Euro), wo der aktuell von Tamara Richter in Österreich trainierte Larry (Literato) nach seinem leichten April-Sieg als haushoher Favorit einen weiteren Erfolg verbuchen konnte. Der in den Farben vom Stall europeanstayers.com laufende Wallach hatte auch auf dem Ausgleich II-Level keine Probleme und kam unter Piotr Krowicki trotz langsamer Fahrt locker nach Hause. Drei Längen hinter ihm belegte Fantastic Lacy (Manduro) den zweiten Platz vor Silver Empress (Silver Frost). 

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Im Prager Großen Mai-Preis (1600 m, ca. 5.800 Euro) trafen sich zum ersten Mal bessere Meiler. Schon sah es nach einem Sensationssieg des 8-jährigen tschechischen Produkts Tropical Bond (Forever Bond), der von dem erfolgreichen Trabertrainer Michal Kalcík trainiert wird, aus. In den letzten 100 Metern kam aber mit großem Speed von letzter Position der 4-jährige Cape Freedom (Cape Cross) unter Jaromír Safár und siegte knapp vor Noble Cliffs (Canford Cliffs) und Tropical Bond. Der im Gestüt Fährhof gezogene Lexceed (Exceed And Excel) konnte sich auf den fünften Platz steigern. Der Sieger aus dem Stall von Arslangirej Savujev wurde einst für 38.000 Euro vom Russian Racing Syndicate ins Land geholt. 

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Im vollen Schwung ist bereits auch die polnische Saison. In Warschau zeigte sich am Sonntag der amtierende Derbysieger Fabulous Las Vegas. Der Hengst des Stalles Tracja musste sich aber im Nagroda Golejewka (2000 m, ca. 8.100 Euro) unter Szczepan Mazur mit dem dritten Rang mehr als 3 Längen hinter dem zufrieden geben. Die ersten zwei Plätze holten sich starke Stuten, die von Emil Zahariev trainierte 7-jährige Height of Beauty (Youmzain) schlug mit Tomás Lukásek um eine halbe Länge die stark gehende Akademia (Muhtathir). Der aus Katar zurückgekehrte Lukásek hatte in Warschau ein erfolgreiches Wochenende und gewann insgesamt vier Rennen.

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Das erste große Top-Meeting der Region – Turf Gala in Bratislava mit Nennungen von Mario Hofer und Jean-Pierre Carvalho – findet bereits am 2. Juni statt. Auch das Herbsthighlight, das Prager European Jockeys‘ Cup am 28. September, wirft bereits seinen Schatten voraus. Am Donnerstag 30. Mai ist nämlich der Nennungsschluss für das mit 102 000 Euro dotierte EJC Leram Million, sowie für die restlichen Rennen des Tages. Mit der Gesamtdotierung von etwa 200 000 Euro handelt es sich um das größte Meeting in Osteuropa.

Martin Cáp, Prag

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