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Post aus Prag - Ein "Tscheche" siegt im Ungarischen St. Leger

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 589 vom Freitag, 11.10.2019

Als Ungarn vor einiger Zeit sein Derby für ausländische Gäste schloss, sorgte es im osteuropäischen Raum für Kopfschütteln, denn das Blaue Band von Budapest zog außer den Pferden aus dem Nachbarland Slowakei so gut wie keine andere internationale Konkurrenz an. Die Entscheidung hatte einen negativen Einfluss auch auf einige ungarische Besitzer, die ihre Pferde im Ausland trainieren lassen. Am letzten Sonntag konnte sich einer von ihnen, Zsolt Gajdos, über den lange erträumten klassischen Sieg freuen. Sein in den Farben des Stalles Nyírségi istálló laufende Hengst Államfö (Latin Lover) setzte sich hochüberlegen um 6 Längen im Magyar St. Leger (2800 m, ca 13.500 Euro). Im Sattel des Schützlings von Václav Luka jr. war die tschechische Amazone Pavlína Filipová, für die es der erste klassische Erfolg war. Hinter dem souveränen Sieger belegte auch den zweiten Platz ein im Ausland trainiertes Pferd, der vom Gestüt Hofgut Heymann gezogener Österreicher Alter Poseidon (Poseidon Adventure). Der beste ungarische Dreijährige war Mont Master (Captain Marvellous) auf dem dritten Platz.

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Das zweite große Rennen der Budapester Karte, Szent László Díj (1400 m, ca. 9.000 Euro) für zweijährige Pferde, blieb im Lande. Mit einem starken Schlussakkord in der Außenspur holte sich den Sieg der für 5.500 Euro in Frankreich erworbene Silver Pepper (Silver Frost), ein Sohn der Samum-Tochter Parand. Der von Gábor Paizs gerittene Hengst des Stalles Gohorse-stars Kft. schlug um 3/4 Länge den tapfer kämpfenden Marlon (Steady As A Rock) und mit dem dritten Kráken (Pigeon Catcher) folgte noch ein weiteres in Ungarn geborenes Pferd.

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Große Zweijährigen-Rennen waren am vergangenen Wochenende auch in Bratislava zu sehen. Im Karpatská cena (1600 m, 15.000 Euro), dem slowakischen "Winterfavoriten", festigte die tschechische Helena Vocásková einmal mehr ihren Ruf als Trainerin von Spitzen-Zweijährigen. Ihre Francesca Bella (Kingston Hill) aus dem Stall Statek Blata Ceský Ráj musste zwar unter Piotr Krowicki in der Endphase mit Magic Baron (Dabirsim) kämpfen, schließlich kam sie aber zu einem sicheren Erfolg um 3/4 Längen. Dritter wurde der zum zweitenmal herausgebrachte Darling (Holy Roman Emperor), der vom Gestüt Hof Ittlingen gezüchtete Spartico (Maxios) schaffte als Fünfter noch den letzten Geldrang. 

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Dass Jukebox Jury im osteuropäischen Raum immer wieder erfolgreiche Nachkommen hat, zeigte auch der slowakische Preis der Winterkönigin (1600 m, 8.000 Euro). Die von Pavel Vigas selbstgezüchtete Queen Opera (Jukebox Jury), übrigens eine Tochter der slowakischen Spitzenstute Quissisana (Antonius Pius), überraschte mit Jirí Palík und konnte die haushohe Favoritin Barthesa (Alhebayeb) auf den zweiten Platz verweisen. Mit vier Längen Abstand folgte die aus der Zucht des Galoppklubs Lips 92 stammende und für ungarische Interessen laufende Debütantin New Big Hope (Arrigo). 

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Im Rahmenprogramm von Bratislava kam nach längerer Verletzungspause der einstige Dritte aus dem tschechischen St. Leger, der vom Gestüt Am Schlossgarten gezüchtete Barabash (Intense Focus), zurück und gewann auf Anhieb mit Martin Laube einen Ausgleich II über 2400 Meter.

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In Prag gewann mit Rabbit Havana (Havana Gold) ein in einem Verkaufsrennen erworbenes Pferd das Harry Petrlík-Memorial (1600 m, ca 5.800 Euro). Obwohl inzwischen relativ viele tschechische Ställe Pferde in französischen Verkaufsrennen suchen, im eigenen Kalendar gibt es so gut wie keine solche Rennen. Eine von den wenigen Ausnahmen wurde am 31. August in Most gelaufen, wo Rabbit Havana einen knappen zweiten Platz belegte und nach dem Rennen für etwa 3.500 Euro von Trainer Václav Luka gekauft wurde. Am Sonntag bestätigte sie, dass es eine gute Wahl war. Im Prager Stutenrennen siegte sie mit David Liska Start-Ziel um einen Hals vor der "Winterkönigin" Dark Absolu (Pouvoir Absolu) und Wlastina (Makfi).

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Martin Cáp, Prag

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