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Post aus Prag -Timemaster ist bereit für größere Aufgaben

Timemaster gewinnt in Warschau unter Martin Srnec. Foto: offiziell

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 679 vom Freitag, 30.07.2021

Während in England, Irland und Frankreich ein Sommer-Highlight das andere jagt, im osteuropäischen Raum geht es in der zweiten Hälfte von Juli und Anfang August eher ruhiger zu. Zwischen dem Slowakischen Derby und den Oaks-Varianten gibt es eine Art „Sommerloch“, in der auch die wenigen größeren Rennen eine besonders gelassene Atmosphäre ausstrahlen. Eines von diesen Rennen ist der Preis der Stadt Karlsbad (2000 m, ca. 5.300 Euro), der seit 2004 den Beinamen Josef Dolejsí-Memorial zum Andenken an den in München verunglückten Jockey trägt. Das seit 1899 ausgetragene Rennen ist eines der Top-Rennen der Saison auf der Distanz 2000 Meter, lockt aber wegen seinem Termin in der Hälfte des Sommers eher überschaubare Felder an.

Am letzten Sonntag gab es allerdings mit dem letztjährigen 2000 Guineas-Sieger Rate (Reliable Man), dem Top-Meiler Cape Freedom (Cape Cross) und der klassisch platzierten Achird (Archipenko) einen der interessantesten Jahrgänge der letzten Jahre. Auf dem weichen Boden setzte sich allerdings der weniger beachtete Orleano (Egerton) unter Jirí Chaloupka durch und sorgte für einen Zuchterfolg des Gestüts Napajedla. Der von Ivana Pejsková in Prag trainierte fünfjährige Hengst und Stallgefährte des Pferd des Jahres 2016 Dally Hit (Ad Valorem) bekam einen einwandfreien Rennverlauf von dritter Position aus, Chaloupka fand Eingangs der Zielgeraden die optimale Spur und siegte leicht um 3 1/4 Längen vor Australien (Olympic Glory), Achird und Rate. Der Sohn des vor kurzem abgetretenen Egerton ist ein Enkel der im Gestüt Rietberg geborenen Klasse-Steherin Oxalana (Lagunas) und somit ein naher Verwandte des Champions Oxalagu (Lagunas).

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In Warschau zeigte einmal mehr der vierjährige Timemaster (Mukhadram) aus dem Stall von Trainer Krzysztof Ziemianski seine Klasse. Der derzeit beste polnische Meiler holte sich im Nagroda Syreny (1400 m, ca. 11.500 Euro) den dritten Erfolg in einem großen Rennen im Laufe von den letzten zwei Monaten. Unter Martin Srnec setzte er sich im fünfköpfigen Feld um 3 1/2 Längen von Comin‘ Through (Fastnet Rock) ab, Dritter wurde Umberto Caro (Stormy River). Der Stall Carramba denkt nun über einen Start in Frankreich nach. „Ich traue Timemaster auch im Ausland einiges zu. Was mich immer verblüfft, ist seine Universalität. Er ist in der Lage alles zwischen 1400 und 2000 Meter zu gewinnen und ist nicht vom Boden abhängig,“ sagte Martin Srnec nach dem Rennen.

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Kleine Felder waren auch in den zwei Hauptrennen in Budapest zu sehen. Unter den Meilern aus einheimischer Zucht im Hesp Róbert Emlékverseny (1600 m, ca. 4.500 Euro) rettete sich die vierjährige Simply The Best (Prometheus) um einen Hals vor Tiltott gyümölcs (Brahy) ins Ziel. Die von Sándor Kovács trainierte Stute ging unter Vivien Mocsinka bereits auf der Gegengerade auf die Spitze und schien in der Zielgeraden einen komfortablen Vorsprung zu haben, musste dann aber bis in die letzten Metern um den Sieg zittern. Der dritte Marshmallow (Bully Pulpit) folgte mit 7 Längen Abstand.

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Das Papp István II Emlékverseny Hendikep (1400 m, ca. 2.800 Euro) endete mit einer Zweierwette von deutsch gezogenen Pferden. Der vom Gestüt Ohlerweiherhof gezogene Turn Me On (Amaron) kehrte unter Tamás Nagy auf die Siegerstraße zurück und holte sich einen leichten Erfolg um 2 1/2 Längen vor der im Gestüt Etzean geborenen It’s my Time (Lord Of England) und Sally Rose (Arakan).

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Martin Cáp, Prag

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