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Post aus Prag - Theophilos gibt erfolgreiches Comeback

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 626 vom Freitag, 10.07.2020

Das letzte Qualifikationsrennen für die Große Pardubitzer am vergangenen Samstag war das Highlight des erst vierten tschechischen Renntages mit Hindernisrennen. Auf den ersten Blick schien alles so wie immer zu sein. Ein relativ zahlreiches Publikum sah den Erfolg des amtierenden Siegers der Pardubitzer Theophilos (Elusive City) mit Josef Bartos. Doch das Qualifikationssystem für das größte Hindernisrennen der Saison trafen in der „Corona-Zeit“ einige Neuerungen. Die wichtigste von ihnen ist eine ganz andere Terminplanung, denn alle vier Qualifikationen, die sonst zwischen Mai und September gelaufen werden, sollen diesmal im Juli und August stattfinden. Die meisten größten Ställe haben deshalb ihre Stars gleich im ersten Termin herausgebracht.

Der von Josef Vána trainierte Theophilos, der die Farben der größten tschechischen Besitzergemeinschaft „Dostihový klub iSport – Vána“ repräsentiert,  zeigte sich in seinem Jahresdebüt sehr konzentriert. Er bewältigte den 5800 Meter langen Kurs souverän und ging in die Zielgerade mit 3 Längen Vorsprung. Nur am Ende musste er kurz um den Sieg zittern, als Marek Stromský den 12-jährigen Hegnus (Magnus) mächtig in Schwung brachte und im Ziel nur einen Hals hinter dem Favoriten endete. Dritter wurde der stark verbesserte Player (Moonjaz). Insgesamt qualifizierten sich 12 Pferde. „Ich hatte heute so viel Mumm, dass ich zu früh auf die Spitze gegangen bin und ein bisschen gegen die Order von Herrn Vána geritten habe,“ schmunzelte Bartos nach dem Rennen. 

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Eine bemerkenswerte Leistung war auch im zweiten großen Rennen des Pardubitzer Renntages zu sehen, denn der neunjährige Aztek (Moonjaz) holte sich mit Jockey Martin Liska den 3900 Meter langen Preis von Tipsport hochüberlegen um 7 Längen. Der von Frantisek Vocásek gezüchtete Wallach avancierte somit mit der Gewinnsumme von mehr als 3 Millionen Kronen (ca. 112.900 Euro) zu einem der gewinnreichsten in Tschechien gezogenen Pferden avancierte. Schon 2018 hatte er für den Besitzer Jirí Charvát das Gran Corsa di Merano (Gd1) gewonnen, vor dem Wechsel der Disziplin war er zweimal im Prager Präsidenten-Preis erfolgreich. Interessant: Aztek wird in Lysá nad Labem vom ehemaligen Jockey-Champion Tomás Vána trainiert, wobei es sich nicht um einen Verwandten von Josef Vána handelt. 

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Ein interessantes neues Pferd für größere Steher-Rennen hat zur Zeit die Reiterin und Trainerin Martina Havelková in ihrem Prager Stall. Cacophonous (Cacique) wurde letztes Jahr für 3500gns vom Stall Pure Nutrition nach Tschechien geholt und am Sonntag feierte er seinen zweiten Sieg in Folge in einem von den zwei längsten Flachrennen im Lande, der „Karlsbader Doppelte Meile“ (3200 m, ca. 5.000 Euro). Der fünfjährige Wallach konnte mit Havelková im Sattel kurz vor dem Ziel den stark laufenden Dalandi (Alandi) und den im Gestüt Am Schlossgarten geborenen Barabash (Intense Focus) abfangen. 

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Im Rahmenprogramm gab eine der besten slowakischen Stuten, die vom Gestüt Küssaburg gezüchtete Palmera (Jukebox Jury), ihr Saisondebüt. Im Sommer-Stutenpreis (2000 m, cca 3800 Euro) belegte sie den dritten Rang hinter Tularka (Toronado) und Maverana (Grand Presidium). 

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Der Montag-Renntag in Lysá nad Labem sorgte für Schlagzeilen mit dem ersten siegreichen Nachkommen von Isfahan, der zweijährigen Stute Nasche. Das Hauptrennen war allerdings eine Steeplechase Crosscountry, das Eva Palyzová-Memorial (4600 m, ca. 5.600 Euro). Der von Jan Kratochvíl gerittene Favorit Aeneas (Galileo) musste zwar bis zum Ziel mit dem Grasspezialisten Sztorm (Enjoy Plan) kämpfen, aber der 6-jährige Hengst im Besitz des Fußball-Managers Josef Dufek scheint viel Potenzial zu haben. Trainer Josef Vána hat zwar schon dieses Jahr eine Nennung für die Große Pardubitzer abgegeben, aber nach dem Einlauf meinte er, dass Aeneas noch genügend Zeit hat und dass man mit ihm das berühmte Rennen vorsichtig angehen wird.

In Budapest zeigte einmal mehr der 8-jährige Oldie Báthory (Prometheus) seine Klasse. Im Szenttamási Díj (1400 m, cca 3400 Euro) währte er unter István Kozma den starken Schlussakkord von Cirfandli (Overdose), der dritte Dante’s Peak (Harbour Watch) folgte mit weiteren 3 1/2 Längen Abstand.

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Martin Cáp, Prag

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