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Post aus Prag - Termine stehen, Corona-Saison Nr. 2 beginnt

Hat klassische Nennungen: Aidensfield. www.galoppfoto.de - Stephanie Gruttmann

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 663 vom Freitag, 09.04.2021

Es geht wieder los mit dem Rennsport im osteuropäischen Raum. Nach Ungarn, wo seit Mitte März bereits drei Renntage auf der Budapester All weather-Bahn über die Bühne gingen, beginnt am Sonntag die Saison in der Slowakei und eine Woche später sollte man in Tschechien anknüpfen. Der breitere Rahmen, die Termine und praktischen Bedingungen auf den Rennbahnen sind zwar bereits veröffentlicht, aber viele wichtige Details bleiben noch unklar, wie es so eben im zweiten Jahr der Pandemie ist. Besonders Tschechien und Slowakei gehören zu den Ländern mit den schlimmsten Fallzahlen. In den letzten zwei Wochen sieht die Situation zwar etwas optimistischer aus, aber die realen Daten ermöglichen zur Zeit keine große Planungssicherheit. Die Frage, ob und wann wieder Zuschauer auf die Rennbahn dürfen, kann man noch immer kaum beantworten.

Die Lage in den einzelnen Ländern ist natürlich in vielen Details unterschiedlich. In der Slowakei, dessen Verband und Rennbahn seit einigen Monaten wieder von Marián Surda geleitet werden, will man neue Wege gehen, mit konkreten Maßnahmen die lokalen Besitzer und Trainer unterstützen und den Bestand an Rennpferden und Ställen stabilisieren. Die Preisgelder, die in Bratislava zum großen Teil vom Staat garantiert werden, sollen effektiver verteilt werden. In den Top-Rennen bedeutet es höhere Besitzerprämien, in Basisrennen werden die Preisgelder verbessert. Zum Beispiel Ausgleich III-Rennen werden um 3000 statt 2600 Euro gelaufen, im Ausgleich IV gibt es immerhin 2400 Euro zu verdinen. In einigen Rennen sollte es eine Dotierung für die ersten sechs oder sieben Pferde statt der früheren fünf geben.

Die slowakische Terminliste beinhaltet 18 Renntage, davon 14 auf der Hauptrennbahn in Bratislava und vier auf kleineren regionalen Bahnen Topolcianky, Senica und Surany. Das mit 40 000 Euro dotierte Slowakische Derby soll am 18. Juli stattfinden, unter den 32 Nennungen ist auch Deutschland mit Dionis (Harzand) und Sudden Death (Muhaarar) vertreten. Am Sonntag startet die Saison ohne Zuschauer und Besitzer mit der traditionellen Steeplechase Frühjahrspreis von Engerau (Jarná cena Petrzalky), das eigentliche sportliche Highlight stellt aber der Preis der dreijährigen Pferde über 1700 Meter dar. Das Rennen knüpft an die bisherigen klassischen Trials an, die bisher getrennt für Hengste und Stuten ausgeschrieben wurden. Unter den 12 Startern sind einige Pferde mit Nennungen für slowakische und tschechische Klassiker. Unter ihnen ist zum Beispiel der früher von Christian von der Recke vorbereitete Aidensfield (Guiliani), der aktuell ein mögliches Derby-Pferd von Trainer Lubos Urbánek und Stall Lokotrans ist.

In Tschechien laufen Vorbereitungen für den ersten geplanten Renntag am 18. April in Most. Noch wartet man auf eine Ausnahmegenehmigung, die zur Zeit alle potentiellen Sportereignisse im Lande brauchen. Der tschechische Jockey Club hat aber am Mittwoch die aktualisierte Terminliste und di ersten Ausschreibungen veröffentlicht. Bis Ende Juni plant man zur Zeit 13 Renntage auf sieben Rennbahnen. Neben Prag, Most, Karlsbad und Pardubice sollte es Rennen auch in Lysá nad Labem, Slusovice und Brno geben. Als Hauptpriorität gilt ähnlich wie 2020 die Ausrichtung der klassischen Rennen und ihrer Trials. Die Hindernissaison sollte aber einige Wochen früher als letztes Jahr beginnen. Pardubice will den ersten Renntag am 22. Mai ausrichten, wobei noch Verhandlungen über einen potentialen zusätzlichen Renntag am 8. Mai laufen. Die Frühjahrsklassiker finden am 9. Mai in Most (1000 Guineas) und am 16. Mai in Prag (2000 Guineas) statt, auch das Tschechische Derby behält seinen ursprünglichen Termin am 27. Juni.

 

Martin Cáp, Prag

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