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Post aus Prag - Sottovento probt für die "Pardubitzer"

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 634 vom Freitag, 04.09.2020

Im Moment gelingt dem in Hannover tätigen Trainer Bohumil Nedorostek nahezu alles. Nach vielen Jahren in Deutschland ist er nun mit seinen Pferden immer häufiger auch in seinem Heimatland Tschechien unterwegs. Am letzten Sonntag schickte er den listenplatzierten Power Jack (Sepoy) ins traditionsreiche Svatováclavská cena (1200 m, ca 21.000 Euro), das der Wallach des Stalles Gestüt Lünzen & Red/Gold Racing als Vorbereitung für den European Jockeys‘ Cup hatte. In Most ging er als heißer Favorit an den Start, musste sich aber mit dem vierten Platz zufrieden geben. Das Rennen wurde bereits zum zweiten mal von dem Bahnspezialisten und tschechischen Sprint-Champion Mr Right (Echo Of Light) gewonnen. (Rennfilm:

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Der von Frantisek Holcák für den Besitzer Jirí Charvát trainierte Achtjährige war so souverän, wie schon lange nicht mehr. Unter Jan Verner setzte er sich um 3 1/2 Längen durch, hinter ihm machten die Stallkollegen in den Farben von Eva Nieslaniková Manoamano (Alexandros) und der von der Stiftung Gestüt Fährhof gezüchtete Lexceed (Exceed And Excel) die Plätze unter sich aus. Ob das Resultat ausschlaggebend für das am 27. September in Prag stattfindende reichste Flachrennen der tschechischen Saison ausschlaggebend war, ist aber fraglich. Nicht nur wegen der spezifischen Bahn in Most, wo die Zielgerade bergab ist, sondern auch wegen zahlreichem Interesse aus den deutschen Ställen. Bohumil Nedorostek hat übrigens neben Power Jack auch die Listensiegerin Jin Jin (Canford Cliffs) genannt.

In Most waren noch zwei bessere Rennen zu sehen. Im Großen Sommer-Preis (2000 m, ca 5.700 Euro) war ein dreijähriges Pferd vorne. Die von Miroslav Nieslanik für seine Tochter Eva trainierte Maverana (Grand Presidium), die ohne großen Erfolg in den 1000 Guineas und Oaks lief, fertigte unter Jan Verner Start-Ziel gute ältere Gegner ab. Der dieses Jahr in Most bereits siegreiche Portorikos (Intense Focus) war mit Abstand von 1 1/4 Längen zweiter, der Spitzensteher Darkolva (Dark Angel) folgte auch dem dritten Rang.

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Die Große Steeplechase von Most (3400 m, ca. 5.700 Euro) war diesmal mit sechs Pferden nur unterdurchschnittlich besetzt und der Favorit Dusigrosz (Full Of Gold) aus dem Stall Joly kam ohne größere Anstrengung locker nach Hause. Mit Jakub Kocman im Sattel, den Josef Vána als Ersatz für die verletzten Stalljockeys Jan Kratochvíl und Josef Bartos verpflichtete, schlug er um 3 1/2 Längen den lange führenden Lad In (Calming Influence), der dritte Street Singer (Stimulation) folgte schon mit einer Weile Abstand.

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Kocman, Vána und der Besitzer Jirí Odcházel konnten sich im Rahmenprogramm noch über einen weiteren Erfolg freuen. Der Derby-Zweite aus dem letzten Jahr Angkor Wat (Nathaniel) feierte seinen ersten Hindernissieg Start-Ziel um 12 Längen.

Für Josef Vána war es dennoch ein trauriges Wochenende. Am Samstag hatte sich eines von seinen erfolgreichsten Pferden der letzten Jahre Ange Guardian (Banyumanik) fatal in der vierten Qualifikation für die Große Pardubitzer verletzt. Der 12-jährige Wallach aus der Zucht von Susanne und Jürgen Kleibömer verletzte sich beim Einlauf in den letzten Bogen vor einem Hindernis und musste aufgegeben werden. Für den Stall Andel strázný bestritt er 49 Rennen und konnte 14 davon gewinnen inklusive fünf Qualifikationsrennen und zwei weitere große Steeplechase.

Das Rennen wurde von einem anderen Vána-Schützling gewonnen, dem im Gestüt Fährhof geborenen Sottovento (Fastnet Rock). Der 8-jährige Sohn der Dashing Blade-Tochter Salontasche aus dem Stall Statek Chyse – Vána wird immer besser und wird mit guten Chancen in die Große Pardubitzer gehen. In der Zielgerade konnte er ohne große Mühe Vandual (Rainbows For Life) und Talent (Egerton) schlagen. 

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Ein interessantes Pferd für die Zukunft ist auch der um zwei Jahre jüngere Evzen (So You Think), der unter Jaroslav Myska im Handgalopp eine bessere Steeplechase über 5200 Meter gewonnen hatte. Die Trainerin Stepánka Mysková will ihn aber erst nächstes Jahr für die Große Pardubitzer vorbereiten, sein aktuelles Ziel ist der Elbe-Preis im Rahmenprogramm des zweiten Oktober-Sonntags. 

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Martin Cáp, Prag

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