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Post aus Prag - Slowakisches Derby feiert Jubiläum

Blue Lion startet im Slowakischen Derby. www.galoppfoto.de

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 727 vom Freitag, 15.07.2022

Wer Lust auf ein paar Tage Urlaub oder einen Sommer-Ausflug hatte, dann waren im osteuropäischen Raum die letzten Tage ein idealer Termin dafür. Nach der Derby-Serie der vergangenen zwei Wochen gab es in Tschechien, Ungarn, Polen und der Slowakei ein ganz rennfreies Wochenende. An diesem Sonntag kommt aber bereits das nächste Highlight, mit dem Slowakischen Derby (2400 m, 40.000 Euro) geht in Bratislava das letzte regionale Rennen um das Blaue Band über die Bühne.

Vor genau 30 Jahren hatte sich Lester Piggott als Erster auf die Siegerliste eingetragen, als er den von Barry Hills trainierten Zimzalabim (Damister) aus dem österreichischen Stall Quo Vadis zu einem Canter-Sieg steuerte. In den ersten zehn Jahren hatte der damalige Direktor der Rennbahn Marián Surda mehrere Weltklasse-Jockeys wie Pat Eddery, Frankie Dettori, Cash Asmussen oder Michael Kinane eingeladen und sorgte somit für gute Werbung für das Rennen. Mit seinem Termin in der Hälfte von Juli entwickelte es sich zu einer Art Revanche-Partie für Derbysieger und andere klassische Stars aus den Nachbarländern. Mit Arvan (Surumu), White Wine (Lagunas), Lonango (Acatenango), Lauf Nach Vorn (Dashing Blade), Saitensohn (Monsun), Muskatsturm (Lecroix), Siberion (Acambaro), Rosenblatt (Dashing Blade), Carmond (Kornado) und Maximool (Mamool) gab es insgesamt zehn deutsche Sieger. Der letzte Erfolg liegt aber bereits zehn Jahre zurück.

Die deutschen Farben sind aber auch diesmal dabei, denn Trainer Jan Korpas hatte den Hoppegartener Sieger Blue Lion (Lucky Lion) nachgenannt. Da der Hengst des Stalles Liegau durchaus mehr Potenzial als die aktuelle GAG-Marke 69 kg zeigt, haben sollte, besitzt er gute Platzchancen. Korpas selbst hatte das Rennen als Jockey im Jahre 2001 mit dem Wittekindshofer Saitensohn (Monsun) gewonnen und kennt sich mit den lokalen Leistungsverhältnissen gut aus. Für Blue Lion hat er den tschechischen Champion Jan Verner verpflichtet.

Im dreizehnköpfigen Feld kommen reisen zehn Starter aus Tschechien an. Sehr gut ist der Stall Lokotrans des Besitzers Karel Jalový aufgestellt. Trainer Lubos Urbánek schickt den Favoriten Darling In Pink (Outstrip), den Schweizer Derbysieger Hello Hola Hay (Zarak) und den immer besseren Ashat (Shalaa) ins Rennen. Die Röttgener Zucht ist mit dem Sechsten und Siebten aus dem Prager Derby Well Prepared (Protectionist) und Ariolo (Reliable Man) vertreten.

Der vom Gestüt Görlsdorf gezüchtete Goldschatz (Sea The Moon) ist einer von nur zwei (!) einheimischen Pferden auf der Starterliste. Die zweite slowakische Hoffnung ist die Winterkönigin Stratosferic (El Kabeir), in diesem Jahr unter anderem Fünfte aus den 1000 Guineas. Es fehlen nicht nur Pferde aus einheimischer Zucht, sondern zum erstenmal in 30 Jahren wird auch kein slowakischer Jockey in den Sattel steigen.

Martin Cáp, Prag

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