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Post aus Prag - Slowakischer Sieg in Budapest

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 582 vom Freitag, 23.08.2019

Es ist im Hochsommer schon eine etwas kuriose Situation. An diesem Wochenende findet in Tschechien kein einziger Renntag statt. Nachdem die letzte diesjährige Veranstaltung in Lissa an der Elbe aus technischen und finanziellen Gründen abgesagt wurde, herrscht im Rennsport bei den Nachbarn zur Zeit eine unterwartete Stille. Gleichzeitig kommt aber eine ganze Reihe von tschechischen Pferden in Deauville und Meran zum Ablauf. Das prominenteste von ihnen ist am Sonntag Nagano Gold (Sixties Icon), der Zweite aus den Hardwicke Stakes in Ascot. Der von Václav Luka trainierte Hengst wird wieder von Christophe Soumillon geritten und der Grand Prix de Deauville soll sein letzter Start vor dem Prix de l‘ Arc de Triomphe sein. Dafür nimmt der Stall Syndikát V3J sogar ein eigenes Führpferd nach Frankreich.

Das größte Meeting der vergangenen Woche veranstaltete in der letzten Woche Budapest. Im traditionsreichen Szent István Díj (2200 m, ca 4.600 Euro) gab es einen slowakischen Sieg zu sehen. Der aufstrebende Trainer Marián Stangel, der lange Jahre als ein Top-Springreiter einen Namen hatte und in kurzer Zeit einen der größten slowakischen Rennställe aufgebaut hatte, schickte den 5-jährigen Mukab (Aqlaam) und feierte mit dem von Jaroslav Línek gerittenen 14:1-Außenseiter einen überzeugenden Erfolg. Drei Längen hinter ihm war Mont Master (Captain Marvelous) das beste einheimische Pferd vor Selyemkö (Satin Stone). Für Mukab, der für den Stall Autoopravovna Strnisko einst den sechsten Platz im Slowakischen Derby belegte, war es der erste Sieg auf höchster Leistungsebene. 

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Die weiteren Highlights des Tages auf der Rennbahn Kincsem Park gingen an ungarisch gezogene Stuten. Die zuverlässige Bíborhajnal (Fairlypi) aus dem Besitz von Zoltán Jóba holte sich unter Tamás Nagy als heiße Favoritin das Hesp Róbert Emlékverseny (1600 m, ca 4.600 Euro), wo sie um 1 1/4 Längen Rose Fire (Overdose) und Sambo (The Bogberry) bezwingen konnte. Die von Telivér Farm selbstgezogene 4-jährige Nyelvtörö (Out Loud) rang im Gödi Díj (1200 m, cca 4600 Euro) im packenden Finish die gleich alte Sorbonne (Dunkerque) nieder.

In Karlsbad wurde das erste größere Zweijährigen-Rennen der Saison Masis-Preis (1200 m, ca. 5.200 Euro) gelaufen. Die in zwei vorherigen Starts ungeschlagene Barthesa (Alhebayeb) aus dem Stall Statek Blata Ceský Ráj setzte unter Tomás Lukásek ihre Siegesserie fort. Diesmal war die von Helena Vocásková trainierte Stute überlegen um 3 3/4 Längen und wird nun für den Preis der Winterkönigin vorbereitet. Mit Achird (Archipenko) war auf dem zweiten Platz eine weitere Stute, Dritter wurde der zum zweiten Mal laufende Torrero (Rock Of Gibraltar) aus der eigenen Zucht von Valentin Bukhtoyarov. 

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Im Karlsbader Rahmenprogramm gab der einstige russische klassische Sieger Eskerkhan (Elnadim) sein Comeback nach 14 Monaten Pause. Der siebenjährige Hengst aus dem Stall von Arslangirei Schavuyev, der im Jahre 2017 zwei große Rennen auch in Tschechien gewann und sich in der letzten Saison ohne Erfolg im Hoppegartener Oleander-Rennen versuchte, wurde im Lokotrans-Preis (2400 m, ca. 3.900 Euro) am Ende nur Fünfter. Seinen dritten Karrieresieg holte sich der 5-jährige Dominique (Motivator), ein Halbbruder des Listensiegers My Old Husband und der zweimaligen klassischen Siegerin Dumnonia aus dem Stall Dr. Charvát. 

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Martin Cap, Prag

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