Drucken Redaktion Startseite

Post aus Prag - "Ein Pferd für alle" gewinnt Guineas

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 570 vom Freitag, 31.05.2019

Wenn Jockey Tomás Lukásek einen Abstecher in Richtung Warschau macht, ist es fast immer eine Meldung wert. Nach seiner diesjährigen Rückkehr aus Katar war er in Polen bisher nur zweimal und in beiden Fällen notierte er Siege in großen Rennen. Am vergangegen Samstag holte er sich auf Pride Of Nelson (Mont Nelson) die polnischen 1000 Guineas, die Nagroda Wiosenna (1600 m, ca. 14.300 Euro). Die Stute des Stalles Plavac, für deren Vorbereitung der einstige Münchener Champion Piotr Piatkowski verantwortlich ist, war dabei eher Außenseiterin und kam über kleinere Rennen in den Klassiker. Lukásek wartete zuerst im Mittelfeld, aber bereits am Anfang der langen Zielgeraden verbesserte er sich mit Pride Of Nelson seine Position und hatte letztendlich keine ernste Gegnerin. Die haushohe Favoritin Plantea (Planteur) folgte mit 1 3/4 Längen Abstand auf dem zweiten Platz vor Dame Gladys (Mukhadram).

Klick zum Video

Von den sieben Teilnehmerinnen wurde nur die sechste Silba (Alandi) in Polen geboren. Im 2000 Guineas Nagroda Rulera (1600 m, ca. 16.300 Euro) gab es sogar nur im Ausland gezogene Hengste. Einen relativ souveränen Sieg sicherte sich der von letzter Position kommende Emiliano Zapata (Garswood) mit Anton Turgaev, den der aus Bulgarien stammende Emil Zahariev für das Syndikat „Koń dla Kaźdego“ (Ein Pferd für alle) trainiert.  Auf den weiteren Plätzen endeten Ophelia’s Aidan (Camacho) und Interview (Fast Company). 

Klick zum Video

Wir haben schon oft geschrieben, dass Qualifikationsrennen für die Große Pardubitzer spezifisch sind und von den meisten Teilnehmern als reine Trainingsrennen angesehen werden. Der Große Preis der Stadt Pardubitz (5800 m, ca. 15.500 Euro) am letzten Samstag war aber die interessanteste Qualifikation seit Jahren. Im Rennen waren zwei Sieger der Großen Pardubitzer und die ersten drei vom letzten Jahr. Für ein flottes Tempo sorgte Andrew Glassonbury mit Ribelino (Truth Or Dare), der schon zum zweitenmal in dieser Saison zeigte, dass es gar nicht so leicht ist auf der komplizierten Pardubitzer Bahn den Überblick zu behalten. Vor den Tribünen wählte der Engländer fast den falschen Wassersprung, aber er wurde rechtzeitig von seinen tschechischen Kollegen gewarnt.

In der Zielgerade füllte man sich schon etwas in den kommenden Oktober versetzt, als Tzigane du Berlais (Poliglote) mit Hegnus (Magnus) um den Sieg kämpften. Diesmal behielt der Vorjahreszweite Hegnus mit Marek Stromský die Nase vorn. Mit neun Längen Abstand folgte der dritte Player (Moonjaz) vor Stretton (House Rules). Der von seinem Besitzer Frantisek Sevcu selbstgezüchtete Hegnus ist ein Enkel der klassischen Siegerin Heka (Norbert) und gehört zu der alten Napajedler Familie, deren Gründerin Heimwehr aus der Zucht von Heinrich Thyssen-Bornemisza stammt. 

Klick zum Video

In Budapest griff der von Heiko Johanpeter gezüchtete 4-jährige Nancho (Tai Chi) nach dem größten Sieg seiner Karriere. Unter Tomás Lukásek blieb er im traditionsreichen Millenniumu Dij (1800 m, cca 23 100 Euro) nur um einen Hals von Magnás (Silver Frost) mit Zdenko Smida geschlagen. Die dritte Bíborhajnal (Fairlypi) hatte beretis 7 Längen Rückstand. 

Klick zum Video

Martin Cap, Prag 

Verwandte Artikel:

Block: Adsense 728 x 90
Google AdSense 728x90