TurfTimes:
Ausgabe 834 vom Freitag, 13.09.2024
Es sollte ein großes Turf-Fest mit internationalem Echo sein. Ein Jahr nachdem die größten Vergleichsrennen der ungarischen Saison Kincsem Díj und Imperiál Díj von englischen Pferden mit Frankie Dettori in Sattel gewonnen wurde, wollte die Rennbahn Kincsem Park nachlegen und schaffte ein kleines Kunststück – Aidan O’Brien nannte für beide Rennen mehrere Coolmore-Pferde, unter anderem den Sechsten aus dem Irischen Derby und zuletzt Zweiten in den Ballyroan Stakes (Gr.3) The Euphrates (Frankel). Die diplomatische Initiative wurde aber am Ende nicht von Erfolg gekrönt – kurz vor der Starterangabe wurden die irischen Favoriten gestrichen und die Höhepunkte der Budapester Herbstsaison mussten sich mit nur kleinen Starterfeldern zufriedengeben. Alle drei internationale Rennen wurde noch dazu von Pferden aus den Nachbarstaaten gewonnen.
Ins Kincsem Díj (2400 m, ca. 55.500 Euro) ging als großer Favorit der beste tschechische Steher Rex Of Thunder (Night Of Thunder), nach einem mehr als ungünstigen Rennverlauf belegte er aber nur den dritten Platz. Unter den sechs Startern fand sich kein Führpferd und das Tempo der ersten Hälfte des Rennens war extrem langsam, was in die Karten des einheimischen St Pantaleon (Ivawood) spielte. Am Ende gab es aber trotzdem einen tschechischen Sieger. Der aus der eigenen Zucht des Stalles Tippler Group stammende Gasparini zeigte mit Jirí Palík in der Schlussphase einen großen Speed und gewann um einen Hals vor St Pantaleon. Der einstige Sieger des slowakischen Derbys und zwei weiteren klassischen Rennen Gasparini wird von Jan Demele im mährischen Slusovice trainiert.
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Jirí Palík saß auch auf dem Sieger des zweiten Highlights Connoly's Red Mills Aperianov Zakariás Emlékverseny - Imperiál Díj (1600 m, ca. 20. 200 Euro). Der im letztjährigen slowakischen 2000 Guineas erfolgreife Manatan (Manatee) aus dem Stall von Zuzana Kubovicová fertigte in der Schlussphase die schnelle Stute Dark Blue Sky (Bobby's Kitten) ab, den dritten Rang holte sich Exact (Seahenge). Auch hier waren nur sechs Pferde zu sehen. (Rennfilm: https://www.youtube.com/watch?v=hEwuRN9LBig)
Auch das Sprintrennen Tattersalls Overdose Díj (1000 m, ca. 20.200 Euro) blieb diesmal nicht zuhause. Die vorher Siebte aus dem Hoppegartener Fliegerpreis Moonara (Kendargent) ließ Erinnerungen an einstige polnische Erfolge im Kincsem Park wach werden und kam unter Alberto Sanna locker nach Hause. 2 1/2 Längen hinter der souveränen Siegerin aus der Obhut von Salih Plavac wurde Cunami (Land Force) das beste einheimische Pferd und schlug die 7-jährige Vain Hope (Gutaifan).
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Die am selben Tag gelaufene „Diana“, Magyar Kancadíj (2400 m, ca. 12.100 Euro), kam diesmal auch nur auf 6 Starterinnen. Die zuverlässige Tunézia (Garswood), vorher Zweite im Derby und Dritte in den 1000 Guineas, sicherte sich mit István Kozma endlich einen klassischen Erfolg, auch wenn sie mit der tapferen Lady Lilibetrage (Magna Grecia) kämpfen musste. Die Favoritin Hermion (Saxon Warrior) folgte mit drei Längen Abstand auf dem dritten Platz. Die Siegerin wird vom einstigen ungarischen Jockey-Champion Sándor Kovács trainiert und befindet sich im Besitz von Béla Szalai.
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Fast zeitgleich fanden in Bratislava die von Westminster gesponserten Slowakische Oaks (2000 m, 25.000 Euro) statt. Die einst in Iffezheim bei der BBAG ersteigerte Favoritin Francis Gold (Kodiac) bestätigte unter Petr Foret voll ihren Erfolg im Derby und gewann ohne große Mühe um 2 3/4 Längen vor der ebenfalls aus Tschechien angereisten 167:10-Außenseiterin Quiera (Decorated Knight). Die für das schnelle Tempo verantwortliche Ninna Best (Best Solution) aus der Zucht des Stalles the glory brotherhood verpasste nur um einen kurzen Kopf den zweiten Platz, Fünfte wurde die vom Stall Keinhornland gezüchtete Amra (Protectionist).
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Es war ein Wochenende von kleinen Starterfeldern, wie auch die slowakische Winterkönigin Westminster Cena zimnej kráľovnej (1600 m, 8.640 Euro) zeigte. Die besten zwei von den fünf Stuten auf dem Start stellte der Stall RC Farm. Zu einem überlegenden Sieg kam die von Martin Laube gerittene Favoritin Rain Bee (Masar), sechs Längen hinter ihr machte die im Gestüt Röttgen gezogene Diapra (Protectionist) den Erfolg des Besitzers Rudolf Csomor perfekt. Das dritte Platzgeld holte sich Odeta (Phoenix Of Spain).
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In Prag ging das Hürdenrennen Zlatý pohár EZ Praha (4200 m, ca. 10.000 Euro) über die Bühne, das in der stark gefüllten Terminliste zwischen Wroclaw, Pardubitz und Bratislava immer nur wenige Starter anlockt, aber als Vorbereitungsrennen für bessere Aufgaben im Ausland eine gewisse Popularität hat. Als Favorit reiste der in sechs Starts ungeschlagene New Friend (Rosensturm) an, aber der Monsun-Enkel aus der eigenen Zucht des Besitzers Jirí Charvát hatte diesmal nicht seinen Tag und kassierte seine erste Niederlage. Nach einem guten Ritt von Lukás Matuský setzte sich die vom Gestüt Auenquelle gezüchtete und in den Scuderia Aichner-Farben gelaufene Vezzana (Maxios) durch, die vor zwei Wochen im belgischen Waregem platziert war.
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Martin Cáp, Prag