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Post aus Prag - Oaks-Wochenende in Budapest und Prag

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 580 vom Freitag, 09.08.2019

Die Derbysiegerin hat es geschafft. Nemezis (Sea The Stars) hat nach dem Warschauer Derby auch die polnischen Oaks Nagroda Liry (2400 m, ca. 24.300 Euro) gewonnen. Im Sattel der Stute des Stalles Pegas II war wieder der Engländer Fergus Sweeney. Mit 1 1/2 Längen Abstand folgte die 1000 Guineas-Siegerin Pride Of Nelson (Mount Nelson) auf dem zweiten Platz vor Imsexyandiknowit (Canford Cliffs). Der hocherfolgreiche Trainer Andrzej Walicki hatte diesmal eine Stalltaktik vorbereitet und schickte zusammen mit Nemezis noch Phoenix (Ecosse) als Pacemaker ins Rennen. Die Stallgefährtin der Favoritin agierte vom Start aus offensiv und setzte sich im Coolmore-Stil um mehrere Längen vom restlichen Feld ab.

Als sie im letzten Bogen müde wurde, waren bereits Nemezis und Pride Of Nelson zur Stelle und machten das Rennen unter sich aus. Die in die lange Zielgeraden mit etwa 2 Längen Vorsprung vor ihrer Gegnerin kommende Nemezis kam ohne größere Probleme nach Hause. Die aus der polnischen Zucht stammende Phoenix, deren Mutter Princess Of Java eine Java Gold-Tochter ist, schaffte noch den vierten Platz, 8 1/2 Längen hinter ihrer siegreichen Stallkollegin.

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Mit einer Überraschung, die allerdings dem extrem langsamen Tempo geschuldet war, endete das zweite große Rennen des letzten Wochenendes in Warschau, Nagroda Kozienic (2000 m, ca. 13.400 Euro). Der letztjährige Derbysieger und Pferd des Jahres Fabulous Las Vegas (Air Chief Marshal) musste sich mit dem dritten Platz zufrieden geben, nachdem das fünfköpfige Starterfeld in der ersten Hälfte des Rennens fast in den Trab überging. Im schnellen letzten Kilometer kam der Favorit nur langsam auf die Beine. Einen sicheren Sieg holte sich der von Kishore Mirpuri selbstgezogene dreijährige Noble Eagle (October) mit Anton Turgaev vor dem gleich alten Grants Black (So You Think). Der von Janusz Kozlowski trainierte Sieger stammt aus der alten polnischen Familie der Hulanka (Manton), die nach dem zweiten Weltkrieg vor allem in der Zucht des Gestüts Golejewko große Erfolge feierte.

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Eine weitere Oaks wurde am Sonntag in Budapest gelaufen. Im Magyar Kancadíj (2400 m, ca. 11.400 Euro) gab es einen Zweikampf von 1000 Guineas-Siegerinnen zu sehen. Lange sah es nach einem Erfolg der Tschechin Gold Memory (Havana Gold) aus, aber in den letzten 100 Metern kam an ihr noch die einheimische Lili (Pigeon Catcher) unter der Amazone Rebeka Gönczi vorbei. Dritte wurde Tarzaniya (Tamayuz). Die für den Stall Abovo Média laufende Lili ist nach dem Pferd des Jahres Esti Fény ein weiterer erfolgreicher Nachkomme von Pigeon Catcher aus der Zucht des Nationalgestüts Bábolna. In der aktuellen Saison war es für sie der zweite Sieg von vier Starts, nach dem Erfolg in den 1000 Guineas belegte sie den zweiten Platz im ungarischen Derby. 

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In Karlsbad wurde das älteste tschechische Flachrennen gelaufen. Der Preis der Stadt Karlsbad (2000 m, ca. 5.200 Euro) wurde zum erstenmal im Jahre 1899 gelaufen und der erfolgreichste Besitzer in seiner langen Geschichte ist noch immer Baron Gustav Springer mit sechs Siegen hintereinander in den Jahren 1900 – 1905. Die Bedeutung des Rennens ist allerdings wegen seiner Dotierung stark zurückgegangen, dieses Jahr trafen aufeinander nur fünf Pferde. Erwartungsgemäß setzte sich der von Martin Laube gerittene 6-jährige Portorikos (Intense Focus), der im Winter aus der Slowakei in den tschechischen Stall TVD zu Greg Wroblewski wechselte. Um einen Hals zurück Zweiter wurde Father Frost (Rip Van Winkle) vor dem einzigen Dreijährigen Cawok (Tagula).

Trainer Wroblewski und Jockey Laube konnten auch den Großen Preis der BBAG (1600 m, ca. 6.200 Euro) für sich entscheiden. Der vom Gestüt Ohlerweiherhof gezüchtete Amazing Gangster (Tai Chi), zuvor schon Zweiter in den 2000 Guineas und Zehnter im Derby, hielt sich ohne größere Probleme den achtjährigen Hello Hobby (Intense Focus) vom Leib, den dritten Platz sicherte sich der in kleineren Rennen erfolgreiche Never Now (Kandahar Run).

Martin Cáp, Prag

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