Post aus Prag - Die "magnificient five" des Jiri Palik

Da scheint Sándor Ribárszki vielleicht doch einen neuen Overdose zu haben, meinten viele Beobachter, nachdem der klassische Sieger Tour To Paris (Fuisse) einige von seinen Budapester Rennen fast um eine Weile gewonnen hatte. Diesmal scheint es aber der ungarische Erfolgstrainer nicht allzu eilig haben, um seinen neuen Star international zu etablieren. Am vergangenen Sonntag schickte er den in den Farben von Dr. Elemér Hammersberg laufenden Hengst doch lieber ins größte 1200 Meter-Rennen der Budapester Saison Kozma Ferenc Emlékverseny (ca. 13.800 Euro), zur Freude des Veranstalters auf der Rennbahn Kincsem Park, der für den Renntag extra mit großen Fotos des Hengstes geworben hatte. Und Tour To Paris enttäuschte seine zahlreichen Anhänger nicht, auch wenn diesmal sein Vorsprung im Ziel nicht so imposant wie bei seinen früheren Starts war. Diesmal von Martin Laube geritten, begab er sich auf der Budapester geraden Bahn gleich nach dem Start an die Spitze und zeigte bereits im zweiten Drittel des Rennens eine enorme Beschleunigung . Dass er sich letztendlich „nur“ um drei Längen absetzen konnte, war der Verdienst der Österreicherin Do It In Rio (Rio De La Plata), die den Favoriten bereits 400 Meter vor dem Ziel forderte  und einen starken zweiten Platz vor dem ungarischen Champion Duce (Fuisse) belegte.

Klick zum Video

In Bratislava gingen die Festspiele des Jirí Palík weiter. Der lange Jahre in Deutschland reitende und jetzt in Brünn lebende Tscheche erlebt eine ausgezeichnete Saison und hat bereits im August mehr Siege auf dem Konto als im gesamten letzten Jahr. Die besten Chancen erhält er in Ungarn, diesmal konnte er aber in der slowakischen Hauptstadt ganze fünf von den acht ausgetragenen Rennen gewinnen. Darunter auch den Tageshöhepunkt Cena turfu (2400 m, 7.000 Euro) mit dem fünfjährigen Portorikos (Intense Focus). Der einstige Winterfavorit musste aber bis zum Ziel mit dem in der Slowakei debütierenden Mr Zuru (Famous Name) kämpfen. Der dritte Sulman (Look Honey) folgte schon mit einem größeren Abstand.

Klick zum Video

Im Rahmenprogramm siegte im großen Stil der zweijährige The Batman (Campanologist). Der vom Gestüt Fährhof gezüchtete und für ungarische Interessen laufende Hengst setzte sich im Pavel Sarisský-Erinnerungsrennen (1400 m, 3.600 Euro) unter Milos Milojevic Start-Ziel um 4 Längen durch.

Klick zum Video

Gleich zwei Spitzenstuten aus der Region gaben ihr Debüt auf der Blacktypeszene, doch sowohl die Prager Derbysiegerin Blessed Kiss (Kentucky Dynamite) in Deauville als auch das slowakische Pferd des Jahres Zoriana (Jukebox Jury) in Hoppegarten endeten weit abgeschlagen auf dem letzten Platz. Viel besser gestaltet sich die Formkurve des 6-jährigen Wallachs Subway Dancer (Shamardal). Der von Zdeno Koplík für den Stall Bonanza trainierte Gruppe 3-Sieger und zweiter im Prix Dollar holte sich am Mittwoch einen zweiten Platz hinter Talismanic im Prix Gontaut-Biron (2000 m, 80.000 Euro) und besitzt als erstes Pferd im osteuropäischen Training eine Nennung für die Champion Stakes.

In den letzten Tagen waren auch zwei tschechische Hindernisstars zu sehen. Santo Cerro (Sorbie Tower) gewann für Trainer Greg Wroblewski und den Stall Vocetka in leichter Manier das Premio Vincenzo Pollio (Gd2, 3800 m, 20 .000 Euro) in Meran, der beste von seinen vorwiegend tschechischen Gegnern Dusigrosz (Full Of Gold) war 5 Längen entfernt. Nach einer gesundheitlichen Pause kehrte auch der letztjährige Gd1-Sieger aus Meran Kifaaya (Intikhab) zurück auf die Bahn. Unter Zuzana Vokálková gewann er ein kleines Flachrennen über 2400 Meter im mährischen Slusovice. Der Star des Stalles Monte Negro muste zwar auf den letzten Metern kämpfen, doch kann man mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit annehmen, das sein weiteres Rennen wieder über Hindernisse stattfinden wird.

Klick zum Video

Martin Cáp, Prag