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Post aus Prag - Kratochvíls "Magnificent Eight"

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 667 vom Freitag, 07.05.2021

Diese Kolumne existiert schon seit einiger Zeit, aber es gibt Momente, die sich alljährlich wiederholen. Zum Beispiel berichten wir immer Anfang Mai, dass Jockey Jan Kratochvíl erneut die Prvomájová steeplechase („Die 1. Mai-Steeplechase“, 4200 m, ca. € 6.000) in Lysá nad Labem gewonnen hat. Die Erfolgsserie des einstigen tschechischen Hindernischampions sucht Ihresgleichen, denn seit 2014 hat dieses Rennen mit Kultstatus auf der Waldrennbahn unweit von Prag kein anderer Jockey gewonnen. Und auch diese Saison hat sich daran nichts geändert. Kratochvíl setzte sich zum achten Mal in Folge durch, diesmal auf der 6-jährigen Stute Antalgique (Rajsaman).

Die Halbschwester des Gran Premio Merano-Siegers Al Bustan (Medecis) und Tochter der von der Familie Hoyer gezogenen Avera (Monsun) war eigentlich eine Außenseiterin. Sie gewann bisher nur ein kleines Hindernisrennen gerade in Lysá nad Labem, aber die aktuelle Form des Trainers Lubos Urbánek und des Stalles Lokotrans, wohin Kratochvíl im Winter nach vielen Jahren bei Josef Vána wechselte, ist zur Zeit überragend. Kratochvíl hat die Stute sehr selbstgewusst geritten und hielt am Ende den Favoriten Aeneas (Galileo) sicher um 2 1/4 Längen im Schach. Guter Dritter war Bugsie Malone (Mahler), der vom Gestüt Idee gezüchtete Sieger aus dem Jahre 2019 Power Zar (Desert Prince) sorgte für eine flotte Fahrt und musste sich schließlich mit dem fünften Platz zufrieden geben.

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Die Kulisse in Lysá nad Labem mit leeren Tribünen war ungewohnt, gerade zum 1. Mai-Renntag kommen jedes Jahr Zuschauer aus der breiten Umgebung Prags und viele Laien. Im Rahmenprogramm zeigten sich auch einige klassische Hoffnungen, die im Gestüt Schlenderhan geborene Oaks-Kandidatin Lady In Pink (Adlerflug) gab ihr Debüt mit einem vierten Platz in einem Dreijährigen Rennen. Es wurde auch das Chris Richner-Memorial gelaufen, mit Sixte (Silver Frost) aus dem Stall Vocetka siegte einer von den Klienten des verstorbenen Agenten.

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Am Montag begann auch die polnische Hindernissaison in Wroclaw-Partynice. Im Hauptrennen Nagroda Otwarcia Sezonu Przeszkodowego (4300 m) erlitt die vom Gestüt Karlshof gezüchtete Cosmic Magic (Kamsin) ihre erste Niederlage auf polnischem Boden seit Oktober 2019. Mit dem in Serbien geborenen One Way Ticket (Glavalcour) aus dem Training von Michal Borkowski gab es einen einheimischen Sieger, 9 Längen dahinter folgte Apas Rocka (Pop Rock) vor Cosmic Magic. 

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Auf der Warschauer Rennbahn Sluzewiec standen am letzten Wochenende die Dreijährigen im Fokus. Im Nagroda Strzegomia (1600 m) zeigte der in den Farben des Stalles Orange In The Saddle laufende Anator (Motivator). Der Hengst von Trainer Wojciech Olkowski siegte in leichter Manier um 4 Längen vor Lady Gabi (Elzaam) und dem polnisch gezogenen Falvio (Ecosse).

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Unter den Stuten im Nagroda Dzamajki (1600 m) hatte die Favoritin Wedding Ring (Holy Roman Emperor) keine Mühe und kam auf dem weichen Boden leicht an der führenden Paradise Hill (Harzand) und Toccatina (Slade Power) vorbei. 

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An diesem Wochenende ist im osteuropäischen Raum einiges los, innerhalb von zwei Tagen werden fünf klassische Rennen in drei Ländern gelaufen. Bratislava und Budapest veranstalten ihre beiden Frühjahrsklassiker an einem Tag, in Most gehen die tschechischen 1000 Guineas über die Bühne.

Martin Cáp, Prag

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