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Post aus Prag - Kobzarev übernimmt Pferde von Schawuyev

Arkhangelsk mit Jiri Palik (re.) und dem Prag-Gast Filip Minarik (li.), in der Mitte Konstantin Kobzarev.  www.galoppfoto.de - Petr Guth

Autor: 

Martin Cáp

TurfTimes: 

Ausgabe 716 vom Freitag, 29.04.2022

Als Trainer Arslangirei Schawuyev am Anfang der 90er Jahre in die damalige Tschechoslowakei kam, gehörte er zum Stallteam, das sich um eine zahlreiche Gruppe von Vollblütern aus dem Gestüt Kabarda, das von lokalen Besitzern gemietet wurde, kümmerte. Nach den großen Erfolgen von Pferden wie der Sieger des Großen Kaufhof-Preises Rezon (Neman) blieb er zunächst in der Slowakei und später in Tschechien, wo er für Besitzer aus dem ex-sowjetischen Raum Darsalam (Desert King), Shamalgan (Footstepsinthesand), Mikhail Glinka (Galileo), Zazou (Shamardal) und zahlreiche andere Blacktype-Pferde trainierte. Nach Daut Nalojew und Ardak Amirkulov waren in der letzten Zeit Valentin Bukhtoyarov und das Russian Racing Syndicate seine Hauptklienten.

Das ist seit Ende Februar Vergangenheit, beide genannten Ställe wurden kurz nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine aufgelöst. Ein Teil der Pferde ist bereits verkauft, der Rest ging in den Besitzs von Schawuyevs Tochter Anastasia Kobzareva über und der Schwiegersohn Konstantin Kobzarev übernahm das Training. Auf der Trainingsliste des Altmeisters Schawuyev bleibt somit nur ein Pferd, die Derbyhoffnung Caucasian (Holy Roman Emperor). Wie man aber am vergangenen Sonntag in Prag sehen konnte, bedeuten die Veränderungen nur teilweise das Ende einer Ära. Kobzarev, als Jockey unter anderem Sieger des tschechischen St. Legers mit Darsalam, sattelte die Sieger der beiden Prager Hauptrennen und startete somit erfolgreich seine Trainerkarriere.

Im Václav Michal-Memorial (1400 m, ca. 6.100 Euro), das als Trial für die 2000 Guineas gilt, setzte sich Start-Ziel Arkhangelsk (Acclamation) mit Jirí Palík durch. Einer der guten Zweijährigen des letzten Jahres kam er gut mit dem weichen Boden zurecht und hielt in der Zielgeraden um 3/4 Längen Zamico (Amico Fritz) in Schach. Das dritte Platzgeld holte sich bei seinem tschechischen Debüt der Anfang April von Besitzerin Jana Dufková für 30.000 Euro in Frankreich gekaufte Help (Dream Ahead), der diese Woche für die 2000 Guineas nachgenannt wurde. Der Winterfavorit Red Coral (Blue Coral) belegte den fünften Rang. 

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Mit dem sechsjährigen Politicum (Lethal Force) stellte Kobzarev den Sieger auch im Cena Unicredit Bank (1400 m, ca. 6.100 Euro). Der Sieger des EJC Leram Million aus dem Jahre 2020 rettete sich unter Lukás Charvát um einen Kopf vor Sagar (Excelebration) ins Ziel, der dritte Lailaho (Stormy Jail) war weitere zwei Längen entfernt. 

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In Bratislava wurde der Große April-Preis (1800 m, 6.000 Euro) gelaufen. Der letztjährige 2000 Guineas-Sieger Petarda (Free Eagle) aus dem Stall Dr. Charvát fand unter Jan Verner zu seiner guten Form zurück und wehrte um eine halbe Länge den Schlussangriff des stark verbesserten Kaptain Joe (Move Your Vision) zurück. Mit dem dritten Platz bewies einmal mehr Klasse der zehnjährige Oldie Ideal Approach (Bushranger). (Rennfilm:

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Ein großes Echo hatte das erste Rennen der Tageskarte in Bratislava, auch wenn es für die Pferde unterster Leistungsklasse bestimmt war. Nach einem coolen Ritt auf der vierjährigen Yasminia (Dawn Approach) feierte seinen ersten Karrieretreffer der erst 15-jährige Amateurreiter Tomás Roman.

Martin Cáp, Prag

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